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Der Raub des Wikingers

Der Raub des Wikingers

Titel: Der Raub des Wikingers
Autoren: Sandra Hill
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Tyra zum x-ten Mal den Goldring mit dem Falken betrachtete, den er ihr heute an den Finger gesteckt hatte. »Gefällt dir dein Hochzeitsgeschenk, Frau?«
    »Ich liebe es, Mann«, sagte sie und lächelte ihn sanft an.
    Es gefiel ihnen beiden, einander Mann und Frau zu nennen. Beide fragten sich, ob das Neue je Gewohnheit werden würde.
    »Oh«, rief Tyra da, »ich habe vergessen, dir dein Geschenk zu geben.«
    Während sie in der Tasche an ihrem Gürtel wühlte, zog er sie an den Zöpfen, die passend zum Kleid mit Perlen durchwoben waren. »Du brauchst mir kein Geschenk zu geben, Frau. Das ist nicht üblich.«
    »Warum nicht? Wenn es ein Brautgeschenk gibt, kann es doch auch ein Bräutigamgeschenk geben?«
    Er zuckte die Achseln und lächelte sie an. Er lächelte schon den ganzen Tag.
    »Ist es ein Witz ... eine Hühnchenfeder oder so?« Er wackelte mit den Brauen.
    »Adam...«, sagte sie warnend und sah ihn aus schmalen Augen an.
    Sie sah entzückend aus, wenn sie diese Geste machte. Adam konnte nicht anders und sagte: »Bok! Bok!«
    Sie kniff die Augen noch enger zusammen. »Wenn du das Thema noch einmal ansprichst, wird es heute keine Hochzeitsnacht geben ... verstanden?«
    Er verstand und hörte sofort auf zu grinsen. Er sagte auch nicht, was er hatte sagen wollen - dass an einem Hühnchen das Beste das Rupfen war. Das hob er sich für später auf.
    Sie schob ihm ein blaues Samtstück zu, das mit einer Goldschnur umwickelt Wkr. »Hier.« Dabei errötete sie.
    Das machte ihn neugierig.
    Langsam packte er aus und betrachtete dann erstaunt einen Marmorstab. Er war so dick wie sein Mittelfinger und doppelt so lang.
    »Was ist das?«
    Sie flüsterte es ihm ins Ohr.
    »Tyra!«, rief er aus und begann zu lachen. Diese Frau überraschte ihn immer wieder.
    »Wenn es dir nicht gefällt, gib ihn mir wieder«, klagte Tyra und griff danach.
    »Hah! Höchst unwahrscheinlich!« Er hielt ihn außer ihrer Reichweite. Dann sprang er plötzlich auf und zog sie mit sich durch die Halle, die Treppe hoch in ihr Schlafzimmer. Es war ein skandalöses Verhalten vor all den Gästen. Aber keiner von ihnen kümmerte sich darum.
    Tykir rief: »Was hast du vor, Adam?«
    Adam erwiderte: »Ich will Marmor polieren.«
    Die Damen keuchten auf, die Männer kicherten. Sie dachten, dass er sein Glied meinte! Wie wenig sie doch wussten!
     
    Am nächsten Tag sagten alle, das sei das erste Mal gewesen, dass Mann und Frau ihre Hochzeitsfeier verlassen hätten, solange es noch hell war ... und erst am nächsten Tag wieder zum Vorschein gekommen waren.
    Bolthor versprach, sobald wie möglich eine Saga darauf zu verfassen.
    Tyra lächelte nur.
    Adam strahlte.
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