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Der Rächer von Antares

Der Rächer von Antares

Titel: Der Rächer von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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Dünung, das Wasser rauschte und gluckerte an ihren Lenkholzflanken entlang, Rollen klapperten, die Takelage quietschte und sirrte – ein ewiges Hintergrundgeräusch auf solchen Schiffen. Es ist nicht leicht, einen Galleonenkapitän des stolzen kregischen Inselreiches Vallia einzuschüchtern.
    »Ich habe von den Wesen gehört. Kannst du mir von deinem Kampf berichten?«
    Ich dachte an Viridia, die Piratin, mit der ich gegen eines der Schiffe aus dem Südlichen Ozean gekämpft hatte. Hier, südlich des Äquators, vor der Ostküste des Kontinents Havilfar, hieß das Meer Ozean der Wolken. Viridia und ihre Mannschaft hatten dem Schiff der Leem-Freunde nur im Schutze eines plötzlichen Unwetters entkommen können – es war knapp gewesen. {*}
    »Leem-Freunde kämpfen hinterhältig, Kapitän. Ich versuche in einem Menschen stets das Gute zu sehen und verhalte mich neutral, bis sich ein Wesen als böse oder heimtückisch entpuppt; ich glaube, ich müßte ziemlich lange suchen, ehe ich in dem Haufen einen Hauch von Menschlichkeit entdeckte.«
    »Auch ich habe Geschichten gehört, Majister, häßliche Geschichten.« Kapitän Ehren ließ sich von dem jungen Gil, einem Lehrling des Waffenmeisters, beim Anlegen der Rüstung helfen. Ächzend zog er den Bauch ein, damit sich der Brustschutz schließen ließ. »Diese Shants verbreiten eine eigene Aura des Bösen.«
    Es gibt viele Namen für Piratenschiffe dieser Art, für die Menschen von der anderen Seite der Welt. »Shant« war nur eine von vielen Bezeichnungen. Wir standen auf, reckten uns, bis die Rüstungen einigermaßen bequem saßen, und erstiegen schließlich die Leitern zum Achterdeck. Der Himmel war erfüllt vom Mischlicht der beiden Sonnen Scorpios – jener herrlichen doppelfarbigen rotgrünen Strahlung, die Meer und Schiff mit einer Schicht geschmolzenen Lichts zu bedecken schien. Bei Zair! Es war schön, an einem solchen Tag zu leben!
    Ich vergaß nicht, daß in meinem Kopf eine Hälfte des Geheimnisses der Flugboote ruhte, die meiner kregischen Heimat Vallia eines Tages von großem Nutzen sein würden, wenn es zu dem unvermeidlichen Krieg mit Hamal kam. Diese Informationen mußten Vallia erreichen. Ich wagte mir nicht vorzustellen, welche schrecklichen Dinge passieren würden, wenn Hamal die Insel Vallia angriff – überraschend, aus dem Hinterhalt, mit unzähligen Schiffen, die den Himmel verdunkelten –, und Stahl und Feuer und Vernichtung säten.
    »Sie bleibt jetzt länger über dem Horizont, Sir«, wandte sich der Erste Leutnant, ein Hikdar, an Kapitän Ehren.
    Ich versuchte die Stimmung etwas aufzulockern. »Sicher weiß man dort drüben, daß wir aus Vallia kommen«, sagte ich. »Das, meine Freunde, gibt dem Cramph von Kapitän bestimmt zu denken! Er wird es sich zweimal überlegen, ehe er eine vallianische Galleone angreift!«
    Diese Äußerung wurde durch leise Flüche der Offiziere auf dem Achterdeck quittiert, gefolgt von verwirrten und vorwurfsvollen Blicken in meine Richtung. Doch ich hatte Kapitän Ehren einen klaren Befehl gegeben. Wir durften auf keinen Fall wenden und uns mit dem Shant auf einen Kampf einlassen. Ich hatte den stolzen vallianischen Seekämpfern untersagt, ihren natürlichen Instinkten zu folgen, und das schuf eine Atmosphäre der Unruhe an Bord.
    Mir war bewußt, daß ich mir das Flugbooträtsel in den nächsten Bur aus dem Kopf schlagen mußte, um mich der augenblicklichen Lage zu widmen. Hoffnungsvolle Pläne für die Zukunft waren nicht viel wert, sobald sich der opazvergessene Leem-Freund schließlich doch noch zum Angriff entschloß.
    Kapitän Lars Ehren verstand sein Handwerk. Seine Galleone war auf dem Weg in das Inselreich Hyrklana im tiefen Süden gewesen. Dort hatte man Flugboote kaufen wollen, nachdem die Lieferungen aus Hamal ausgeblieben waren. Die Hamaler hatten daraufhin zwei ihrer riesigen Himmelsschiffe losgeschickt, die die beiden vallianischen Galleonen versenken sollten. Bei einem Schiff war ihnen das gelungen – die Nikvove von Evir war in Flammen aufgegangen. Man hatte mich betäubt und als brennende menschliche Fackel auf die vallianischen Schiffe hinabstürzen lassen wollen, doch es war mir gelungen, eines der Himmelsschiffe, die Krieger von Hirrume , in meine Gewalt zu bekommen. Mit diesem Fluggebilde hatte ich das andere hamalische Himmelsschiff, den Stolz von Hanitcha , gerammt. Auf diese Weise waren beide Flugboote vernichtet worden.
    Als die Ovvend Barynth mich aus dem Meer gefischt hatte, war es mir
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