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Der Rächer von Antares

Der Rächer von Antares

Titel: Der Rächer von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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gelungen, ihre Passagiere, die vallianische Abordnung für Hyrklana, zu überzeugen, daß unser Heil einzig und allein in Vallia zu suchen war; dort waren wir mit Hilfe der von mir beschafften Informationen in der Lage, eigene Flugboote zu bauen.
    Der Kampf an Bord des hamalischen Himmelsschiffes war einer von vielen Kämpfen gewesen, die ich auf Kregen hatte bestehen müssen. Ich hatte hart zugeschlagen, man könnte sagen: wie ein Verrückter; doch die Gründe für mein Verhalten lagen auf der Hand. Und schon wieder sah ich mich der Herausforderung gegenüber. Ich hasse niemanden, sei er ein Apim wie ich oder ein Diff, ein Angehöriger einer anderen kregischen Rasse. Doch ich bestehe auf dem Recht, mich und meine Angehörigen verteidigen zu dürfen, und wenn mich das zum Raufbold oder gar zum Sünder stempelt – wie es den Anschein hat –, dann ist es wohl mein Schicksal, nach dem Jüngsten Tag mit meinen Klansleuten niemals über die Ebenen des Nebels streifen zu dürfen.
    »Der Bursche setzt mehr Segel!« meldete der Ausguck.
    Ich legte die Hand über die Augen und starrte über das unruhige blaue Wasser, das im Licht der Sonne blitzte.
    Das unheildrohende Segel hatte an Größe zugenommen, hatte sich in zwei Hälften aufgeteilt und zeigte nun in großer Klarheit die braun-schwarzen Querstreifen. Jeder Streifen konnte wie bei einem Schifferklavier hinauf- oder herabgefaltet werden, wodurch die Segelfläche vergrößert oder verkleinert wurde. Das große flossenähnliche Doppelsegel wurde schmaler, zog sich wieder zu einem einzigen Umriß zusammen. Ich runzelte die Stirn. Der Shant hielt jetzt direkt auf uns zu, was bedeutete, daß er, wenn wir mit dem gleichen Tempo weiterfuhren, ein gutes Stück achteraus unser Kielwasser kreuzen würde. Der Schurke hatte also etwas vor.
    Kapitän Ehren begriff nicht, warum seine Galleone dem Shant nicht davonlief. Fluchend kratzte er sich den mächtigen Bart.
    »Die alte Ovvynth «, sagte er, womit er den Spitznamen des Schiffes verwendete, »ist die schnellste Galleone, die in Ovvend beheimatet ist. Aye – und selbst in Vondium gibt es nur wenige schnellere Galleonen! Deshalb wurde ich für diese Reise ja ausgesucht, damit wir an den schwarzen Teufeln von Hamal sicher vorbeikamen. Und jetzt überholt mich dieser Rast von Leem-Freund, als wäre ich ein paar Klassen langsamer als er!«
    »Sieh dir seine Segel an, Lars«, sagte ich und hob den Arm. »Ein großes Segel in einem Stück, wie der Flügel eines Samenbeutels des Herm-Baums oder eine Fischflosse oder der Flügel eines Vogels.«
    »Aye, das sehe ich. Heidnische Takelage!«
    Vallianische Galleonen sind in etwa so ausgerüstet, wie man es von einer irdischen Galleone des elisabethanischen Zeitalters gewöhnt war – mit Groß- und Topsegel am Fockmast, Groß- und Topsegel am Großmast, doch anstelle der Lateinersegel am Besanmast haben die Vallianer ein rechteckiges Großsegel an einer Rah. Einem Manne, der dieses System gewöhnt war, mußte ein Schiff mit einem hohen schmalen Dreieckssegel seltsam vorkommen. Ich aber kannte die vorzüglichen Eigenschaften dieses Segels. Als die Umrisse des Shants sichtbar wurden und ich mir unseren Gegner genauer anschauen konnte, wurde meine Sorge um den bevorstehenden Konflikt noch gesteigert.
    »Möge er auf den Eisgletschern Sicces verrotten!« tobte Nalgre Sultant, der Vad von Kavinstok. Er war ein Mann mit dünnen Lippen und den herrischen Augen eines echten Edelmannes; ein Vad steht in der Hierarchie der Oberschicht ziemlich weit oben, und seine Kleidung verriet, daß er Vermögen besaß. Er war Anführer der vallianischen Abordnung, die in Hyrklana hatte verhandeln sollen. Er warf mir einen herablassenden, abweisenden Blick zu. »Wären wir nicht umgekehrt, sondern nach Hyrklana weitergefahren, befänden wir uns jetzt nicht in dieser beschämenden Situation, Prinz!«
    Ich machte mir nicht die Mühe, ihm zu antworten. Mir war nicht das kleine schwarz-weiße Zeichen entgangen, das er mit einer kostbaren Gold-Opazbrosche an seinem Schulterumhang befestigt hatte. Dieser Mann, dieser mächtige Vad, gehörte der Racter-Partei an, der mächtigsten politischen Partei Vallias. Die Racters, wie ich nur zu gut wußte, standen dem Herrscher, meinem Schwiegervater, nicht gerade positiv gegenüber. Auch ich hatte mit dem alten Knaben schon meine Auseinandersetzungen gehabt und konnte nicht so schnell vergessen, daß er seinen Wächtern einmal befohlen hatte, mir den Kopf abzuschlagen. Doch
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