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Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath

Titel: Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath
Autoren: Stephen Booth
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er nicht gewusst, dass Quinn am letzten Montag aus dem Gefängnis entlassen wurde. Aber er muss es gewusst haben, weil er im Lauf des Tages mit Rebecca Lowe gesprochen hatte. Ich hab die Telefonverbindungen überprüft – es war die Büronummer auf Wingate Lees, die Rebecca angerufen hat, nicht die Privatnummer der Proctors. Sie muss also mit Ray gesprochen haben.«
    »Das ist gut möglich. Connie hat uns ja erzählt, dass er sie nicht ins Büro lassen wollte.«
    »Und es war kein kurzes Telefongespräch. Also frage ich mich, worüber sie sonst noch gesprochen haben könnten.«
    Fry zog ihre Jacke aus. Ihr war warm, aber sie wirkte nicht unzufrieden mit dem Ergebnis des Arbeitstages. »Das klingt so, als hättest du ein bisschen nachgegrübelt, während wir unterwegs waren, Ben.«
    »Es gab nicht viel anderes zu tun.«
    »Und?«
    »Ich glaube, Rebecca Lowe hat Ray Proctor am Telefon erzählt, dass sie über Alan Bescheid wusste und dass sie Quinn die Wahrheit sagen würde, wenn er zurückkommt.«
    »Ihm sagen würde, dass Alan Carol umgebracht hat? Aber das hatte Quinn doch schon vor Jahren selbst herausgefunden, dank Simon.«
    Cooper nickte. »Ja. Aber das wusste weder Rebecca noch Proctor.«

    »Bist du sicher?«
    »Wie könnte ich mir sicher sein? Wir werden nie erfahren, was Will Thorpe durch den Kopf gegangen ist oder wie viel er Rebecca erzählt hat. Es ist reine Spekulation, Diane, aber es ist die einzige Möglichkeit, die einen Sinn ergibt.«
    »Du meinst also, Ray Proctor hatte eigentlich gar keinen Grund, Rebecca zum Schweigen zu bringen? Es hat nichts gebracht?«
    »Nichts«, sagte Cooper. »Wenn Will Thorpe ihr die ganze Wahrheit gesagt hätte, wären sie vielleicht beide noch am Leben.«
    Fry setzte sich abrupt hin und starrte ihn an. »Aber stattdessen muss Rebeccas Drohung Proctor sehr wütend gemacht haben.«
    »So sehr, dass er unbedingt etwas zu trinken gebraucht hat. Wir wissen, dass Ray Proctor im Cheshire Cheese getrunken hat. Das hat er schon immer getan, und er hat seine Gewohnheiten nie geändert. Manche Leute ändern ihre Gewohnheiten nie. Er ist auch am Montagabend aus dem Haus gegangen, um zu trinken – Connie hat es erwähnt. Sie hat gesagt, er wäre spät zurückgekommen.«
    »Ja, das hat sie gesagt.«
    »Der Wirt hat bestätigt, dass Proctor am fraglichen Abend im Cheshire Cheese war. Was bedeutet, dass er Quinn gesehen haben muss – du erinnerst dich sicher, dass Quinn etwa ab zehn Uhr in der Bar war.«
    »Na ja, vielleicht hat er ihn tatsächlich gesehen«, sagte Fry.
    »Ja, ich glaube schon, dass er ihn gesehen hat. Quinn hat eingecheckt, ist nach oben auf sein Zimmer gegangen und kam später wieder in die Bar herunter. Ich vermute, Proctor hat Quinn in den Pub kommen sehen und sich deshalb schnell verdünnisiert.«
    »Und dann ist er zu Parson’s Croft gegangen?«
    »Um Rebecca Lowe einen Besuch abzustatten«, sagte Cooper.
»Er dachte, dass Quinn vorhatte, sie aufzusuchen, und wollte deshalb als Erster da sein.«
    »Du hast alles ausgetüftelt.« Fry sah ihn an. »Es ist fast wie eine Neuauflage des Carol-Proctor-Falls, nicht wahr?«
    »Er hatte zu diesem Zeitpunkt bereits eine ganze Menge getrunken. Und er wollte unbedingt verhindern, dass Rebecca Quinn die Wahrheit sagt.«
    »Aber die Fußabdrücke, Ben, stimmen mit den Abdrücken bei der Scheune überein, in der Will Thorpe getötet wurde. Quinn war an jenem Abend definitiv im Garten von Parson’s Croft. Diese Tatsache kannst du nicht außer Acht lassen.«
    »Ja, er war tatsächlich dort. Die Ironie an der Sache ist, dass er bereits im Garten von Parson’s Croft gewesen war, als Proctor ihn im Pub sah. Und Rebecca war noch quicklebendig, als er wieder ging. Ich bin sicher, dass er nur im unteren Teil des Gartens gestanden und sich dem Haus nicht mal genähert hat, geschweige denn hineingegangen ist.«
    »Aber warum?«
    Cooper erinnerte sich an die Bilder von Quinn, die die Überwachungskameras in Hathersage und Castleton aufgenommen hatten. Sein Gesichtsausdruck war damals schwer zu lesen gewesen, aber Cooper hatte ihn jetzt vor Augen.
    »Ich glaube, dass er Angst hatte«, sagte er. »Ihn hat der Mut verlassen. Wahrscheinlich konnte er Rebecca nach all der Zeit einfach nicht gegenübertreten.«
    »Du meinst, nüchtern konnte er ihr nicht gegenübertreten?«
    »Möglicherweise.«
    »Also glaubst du, Rebecca war noch am Leben?«
    »Ja«, erwiderte Cooper. »Wenn Mansell Quinn in diesem Moment nicht der Mut verlassen hätte,
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