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Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath

Titel: Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath
Autoren: Stephen Booth
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Allerdings waren ihr sämtliche Feinheiten entgangen.
    »Danke, dass ich dich heute Morgen begleiten durfte, Diane«, sagte er. »Ich weiß das zu schätzen.«
    »Schon okay, Ben. Solange du dir nicht in den Kopf setzt, noch weitere Ausflüge machen zu wollen. Du musst dein Bein schonen. Bleib im Büro, und erledige ein bisschen Papierkram.«
    »Ja, in Ordnung.«
    »Simon Lowe kommt später hierher, um seine Aussage zu Protokoll zu geben und sich mit dem Detective Inspector zu unterhalten. Du kannst dir sicher denken, dass Lowe sich darüber nicht besonders gefreut hat, aber da hat er leider Pech gehabt. Meiner Meinung nach haben wir einiges aus ihm herausbekommen, findest du nicht? Auf jeden Fall scheinen jetzt ein paar Ungereimtheiten geklärt zu sein.«
    »Oh, ja«, erwiderte Cooper, »das kann man wohl sagen.«
    Fry machte ein nachdenkliches Gesicht. »Allerdings schade, dass wir Will Thorpe nicht noch mal befragen können. Er hat in der ganzen Sache eine wichtige Rolle gespielt. Thorpe fühlte sich Quinn irgendwie verpflichtet.«
    »Das ist doch kein Wunder, Diane. Er hat vor vierzehn Jahren eine Entscheidung getroffen – Quinn hatte gehofft, dass Thorpe für ihn lügen würde, aber das hat er nicht getan. Selbst wenn man die richtige Entscheidung getroffen hat, kann man sich trotzdem schuldig fühlen. Deshalb war Thorpe bereit, Quinn einen Gefallen zu tun, als dessen Entlassung anstand.«
    »Stimmt. Zunächst hat er ihm nur ein paar Adressen besorgt. Aber als Thorpe Quinn dann tatsächlich gegenüberstand, fing er an, sich Sorgen zu machen, was dieser tun würde, sobald er freikommt. Also muss Will Thorpe Rebecca Lowe die Wahrheit gesagt haben, oder?«

    »Die ganze Wahrheit?«, fragte Cooper mit finsterer Miene. »Alles, was er von Quinn erfahren hatte? Auch, dass Alan Proctor Carol getötet hat?«
    »Ja, warum nicht? Er hat vermutlich versucht, sein Gewissen zu erleichtern. Schließlich wusste er, dass er nicht mehr lange zu leben hat.«
    »Dann wollen wir mal hoffen, dass es funktioniert hat.« Coopers Miene verdunkelte sich abermals. »Aber Moment – ist Will Thorpe in dem Wissen gestorben, dass Rebecca Lowe ermordet wurde oder nicht?«
    »Aber sicher, Ben«, erwiderte Fry. »Erinnerst du dich nicht mehr? Wir haben es ihm selber gesagt.«
    Cooper schloss für einen Moment die Augen. »Ja, das haben wir.«
    Er hatte am Fenster der Einsatzzentrale gestanden, doch jetzt humpelte er zu seinem Schreibtisch zurück. Sein Bein bereitete ihm zwar keine allzu großen Schmerzen, aber er musste sich damit abfinden, ein bis zwei Wochen lang nur Schreibtischjobs erledigen zu können. Er dachte darüber nach, Fry zu fragen, ob er seinen Schreibtisch ans Fenster stellen durfte, um etwas mehr Licht abzubekommen.
    Cooper war sich seiner eigenen Rolle beim Tod von Alan Proctor sehr wohl bewusst, und sie machte keinen Helden aus ihm. Alan hatte die Höhle an jenem Abend nur deshalb betreten, weil ihm seine Nachbarin erzählt hatte, dass Cooper dorthin gegangen war, um nach ihm zu suchen. Vielleicht hatte die alte Dame ihn tatsächlich für eine zwielichtige Gestalt gehalten und etwas dick aufgetragen. Ansonsten hätte Mansell Quinn dank des Fehlalarms im Speedwell-Höhlensystem vielleicht vergeblich darauf gewartet, dass Alan bei seiner Sicherheitskontrolle auftauchte.
    Es war wirklich eine Ironie des Schicksals. Zwischendurch hatte Cooper sich eingebildet, dass Quinn versucht hatte, ihn in die Höhle zu locken. Doch Quinn hatte es nie auf ihn abgesehen
gehabt, sondern auf Alan Proctor. Und letzten Endes hatte Cooper es Quinn ermöglicht, sein Ziel zu erreichen.
    Und wo war Quinn selbst? Es schien, als hätten die Höhlen ihn einfach verschluckt und verdaut.
    Cooper warf Gavin Murfin einen Blick zu. Was hatte Murfin vor ein paar Minuten gesagt? »Wie der Vater, so der Sohn.« Quinn hatte in der Peak Cavern dieselben Worte benutzt. Für Cooper hatte es so geklungen, als habe Quinn über ihn und seinen Vater gesprochen und es als Kompliment verstanden.
    Er dachte über Väter und Söhne nach, während er versuchte, einige von den Unterlagen aufzuräumen, die sich in seinen Ablagekörben angesammelt hatten. Man brauchte nicht gleich in den Ruhestand zu gehen, damit der eigene Schreibtisch zur allgemeinen Müllhalde wurde. Die Papierstapel waren genauso dick wie der Teppich in Rebecca Lowes Haus. Nichts hatte sie in Parson’s Croft schützen können. Allerdings hatte sie auch nicht gewusst, aus welcher Richtung die Gefahr
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