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Der Q-Faktor

Der Q-Faktor

Titel: Der Q-Faktor
Autoren: Suzette Haden Elgin
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herschaffen lassen.“
    „Ach so“, sagte Tzana. „Langsam geht mir ein Licht auf.“
    „Sehr scharfsinnig von Ihnen, Miß Kai.“
    „Wir sollen sie unauffällig herbringen, ohne die Makluniten zu beunruhigen, weil sie trotz Ihrer schlechten Meinung von ihnen einen recht beträchtlichen Anteil der Bevölkerung der drei Galaxien ausmachen. Wir fliegen sie also im Tiefschlaf her … und was dann? Wie wollen Sie ihr den Prozeß machen?“
    Kojote schnitt jede weitere Debatte ab. „Sie wollen sie gar nicht vor Gericht stellen, Tzana! Verstehst du nicht? Sie können es gar nicht. Sie wagen nicht, sie für die Verhandlung weit genug aufzuwecken, weil sie sonst die ganze Versammlung in die Luft pustet. Sie lassen sie herschaffen, fällen das Urteil, schneiden ihr das Gehirn heraus und legen es in Nährlösung auf Lager für irgendein besonders Vorhaben, und alles ganz unauffällig und ohne Aufregung, ohne ihr auch nur einen wachen Moment zu gönnen.“
    Der Fisch seufzte hörbar.
    „Was würde ich dafür geben, wenn alles so klappen würde“, sagte er. „Wenn sich das so einfach durchziehen lassen würde, Mr. Jones, dann wären alle Probleme gelöst. Leider ist das nicht zu machen. Trotz der Tatsache, daß sie und ihr Gör effektiv die ganze Welt gefährden, besteht das Gesetz darauf, ihre Interessen vor unseren zu wahren. Wir müssen sie für die Gerichtsverhandlung aufwecken. Wir können sie zuvor so schwer betäuben, wie es gerade noch vertretbar ist, aber dann müssen wir sie im wahrsten Sinn des Wortes aufwecken. Und das wird eine sehr gefährliche Situati on heraufbeschwören.“
    Kojote stieß einen leisen Pfiff aus.
    „Vielleicht übertreiben sie ihre Besorgnisse?“ gab er zu bedenken.
    „Makluniten übertreiben nicht“, erklärte Rubin. „Was man auch von dieser Sekte halten mag, und für meine Begriffe sind sie recht charmant und ansprechend, sie sind äußerst wahrheitsliebend. Wenn sie behaupten, daß die junge Frau sich durch die Gegend schicken kann wie eine Rakete, dann ist sie dazu imstande. Und wenn sie solche Fähigkeiten entwickelt, dann möchte ich keine Vermutungen anstellen, was sie noch alles anrichten kann.“
    „Sie schimmert außerdem“, bemerkte Kojote. „Wollen wir die Aufzählung damit beginnen.“
    „Schimmert? Was meinen Sie mit Schimmern?“ staunte der Fisch. „Niemand schimmert.“
    „Die Puppe schon.“
    „Puppe? Mr. Jones …“
    „Puppe ist eine archaische Bezeichnung für Frau, aus dem zwanzigsten Jahrhundert. Sehr gebräuchlich in bestimmten Rock-Liedern dieser Zeit. Mir gefällt das Wort. Und dieses Wesen, diese Puppe schimmert. Sie leuchtet wie eine Kerze.“
    „Wie sieht der weitere Plan aus?“ erkundigte sich Tzana. „Warum lassen Sie sie nicht einfach töten? Das wäre die logische Lösung.“
    „Aus dem einfachen Grund geht das nicht, weil wir es nicht riskieren können. Erstens gibt es zu viele Makluni ten. Und zweitens haben wir keine Ahnung, wie das verdammte Baby reagieren würde, falls wir es täten.“
    „Ach, ich verstehe“, lachte Tzana. „Das Baby ist genauso begabt wie seine Mutter. Dieser Witz geht anscheinend auf Ihre Kosten.“
    „Zufälligerweise“, wies der Fisch sie zurecht, „sind wir andrerseits und derzeitig im Besitz des Babys, und wir vermuten, daß es sich nicht selbst teleportieren kann. Solange wir das Baby in unserer Hand haben, haben wir Grand zu der Annahme, daß die Frau in der Auswahl dessen, was sie zerstört, sehr vorsichtig ist. Wir hoffen es zumindest. Damit ist ein gewisses Risiko verbunden, das wir zum Zeitpunkt der Verhandlung auf uns nehmen. Jedoch keine Sekunde früher.“
    „Ich will nichts damit zu tun haben“, weigerte sich Kojote.
    Der Fisch kräuselte die Lippen. „Ich schere mich keinen Deut darum, Mr. Jones auf dem hohen Roß, was Ihnen in den Kram paßt und was nicht. Ich habe Sie für die Aufgabe ausgesucht, weil ich weiß, daß Sie eine gewisse Schwäche haben. Wenn Sie sich weigern und Miß Kai ebenfalls, dann muß ich jemand mit einem robusteren Innenleben hinschicken. Sie haben anscheinend eine Sympathie für diese in der Erde wühlende Bande von nomadischen Naturniks. Wen, schlagen Sie vor, wen soll ich an Ihrer Stelle abordnen? Beispielsweise unseren gemeinsamen Freund Trik-Tri-Gridj, der wie eine elefantöse Aubergine aussieht? Er hat gerade frei, und er ist nicht gerade für seine Feinfühligkeit bekannt. Soll ich ihn schicken? Er bringt die kleine Hexe vielleicht zur
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