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Der programmierte Mensch

Der programmierte Mensch

Titel: Der programmierte Mensch
Autoren: Jean und Jeff Sutton
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aufzublicken.
    »Wooten?«
    »Es ist plausibel, Sir.«
    »Chef?«
    »Ja, das ist schon möglich«, stimmte Barngate mit schwerer Stimme zu. »Ich habe bisher nicht daran gedacht, aber es könnte schon stimmen.«
    »Stimmen – was könnte stimmen?«
    »Daß es Mord war – Mord und Sabotage.«
    »Nun, darüber scheinen wir uns einig zu sein.« York blickte sich wie zufällig um, er spürte die Spannung im Raum. Sie saßen alle auf den Stuhlkanten und wagten kaum zu atmen. York blickte auf Hull. Die Augen des Kapitäns waren wachsam, sein Gesicht erwartungsvoll. Tregaski schaute sprungbereit drein. Benbow schürzte die Lippen und wartete.
    »Es bleibt nichts mehr weiter übrig, als die Mörder zu nennen«, fuhr York fort.
    Barngate wandte langsam den Kopf und blickte zuerst Chun und dann Hing Poy an. »Unsere guten Alphanen«, sagte er schrill.
    »Warum die Alphanen?« fragte York.
    »Schließlich weiß doch jeder, daß Li-Hu eine Verschwörung angezettelt hat.«
    »Wirklich?«
    »Wir haben sowas läuten hören«, bestätigte Barngate. »Der Kapitän hat eines Tages auf der Brücke mit dem Navigator darüber gesprochen.«
    »Darin stimme ich mit Ihnen überein, daß Li-Hu eine Verschwörung angezettelt hat«, sagte York, »und daß dies das Reich einen N-Kreuzer und hundertfünfunddreißig Mann gekostet hat.«
    »Sie werden dafür bezahlen«, sagte George Wooten mit klarer Stimme.
    »Ja, das werden sie.«
    »Hing Poy befand sich im Luftverteilerraum«, sagte eine Stimme. York blickte scharf auf und merkte, daß es Gordon gewesen war.
    »Nicht bis nach dem Gasüberfall«, sagte Wooten.
    »Shumway war auch dort«, warf Ival ruhig ein. »Für mich sind Lee Chun und Hing Poy Bürger des Reiches wie jeder andere auch.« Er blickte verächtlich auf den Steuermann.
    »Ich kenne die Mörder«, sagte York langsam.
    Hull erhob sich halb von seinem Sitz. »Nennen Sie sie«, forderte er.
    »Albert Barngate und Jarrett Shumway sind die Mörder, Kapitän.«
    »Sie sind verrückt«, schnarrte Shumway. Barngate sagte nichts, fixierte aber York intensiv. Seine Kiefermuskeln arbeiteten wütend. Die anderen schien betäubt und schockiert durch die ungeheure Anklage.
    »Sie haben eine Anzahl von Fehlern begangen, Chef«, sagte York mild.
    »Zählen Sie sie auf«, schnappte Hull.
    York wandte sich ihm zu, sich der Spannung im Raum wohl bewußt. Er konnte sie fast spüren, wie sie gleich einem elektrischen Strom durch seinen Körper rieselte. »Gelharts Planeten sind vergessene Welten« erklärte er. »Galton sagte, daß seit Jahrhunderten keine Karten mehr davon gemacht worden seien, da kein Bedarf bestand.«
    »Weiter«, wies ihn Hull an.
    »Wie lange hat Galton gebraucht, um die Positionen von Skyro und Bonoplane zu bestimmen?« fragte er. »Mehrere Stunden – aber Barngate bestimmte sie sofort. Ist er ein besserer Navigator als Galton? Ich glaube nicht. Er kannte ihre Position ganz genau, weil er sie bereits berechnet hatte. Es gibt keine andere Antwort.«
    »Jarrett hat recht«, warf Barngate eisig ein, »Sie sind verrückt.«
    »Vielleicht, aber das ist keine Erklärung für Ihr Wissen über die Position von Skyro oder Bonoplane.«
    »Sind das alle Ihre Beweise?« fragte Hull neugierig.
    »Punkt eins«, gab York zurück. »Punkt zwei ist, daß keiner von Ihnen das Geräusch einer Explosion gehört hat, obwohl eine stattgefunden hat – als nämlich die Tür zur Bombenkammer aufgesprengt wurde. Sie wissen, warum es keiner gehört hat, Barngate?« Als ihn der Steuermann weiter anstarrte, fuhr er fort: »Weil niemand sonst an Bord war. Niemand außer Ihnen und Jarrett.«
    »Das können Sie nicht beweisen«, schnarrte Shumway.
    »Sie haben selbst zugegeben, daß nur vier von Ihnen auf der Brücke waren«, schnappte York zurück. »Wenn Chun und Hing Poy die Tür aufgesprengt hätten, hätten Sie es hören müssen.«
    »Sie wissen nicht, was Sie reden«, schrie Shumway.
    »Sie konnten die Tür nicht aufsprengen, solange die anderen an Bord waren«, fuhr York fort. »Darum gab Barngate den Befehl zum Verlassen des Schiffes und darum blieben Sie und Barngate so lange an Bord. Das ist auch der Grund, warum Sie die Rigel zu Bruch gehen ließen – um die Explosion zu tarnen. Aber sie konnten das Schiff nicht vollkommen zerstören, Sie waren von ihm abhängig wegen Verpflegung und Versorgung. Sie konnten nicht wissen, wie lange Sie ausharren mußten.«
    Barngate straffte sich und schien seine Fassung wiederzugewinnen. »Vermutungen«, sagte
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