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Der programmierte Mensch

Der programmierte Mensch

Titel: Der programmierte Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean und Jeff Sutton
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prompt. York bemerkte, daß Barngates Augen etwas schmaler wurden und daß ein Schatten über sein Gesicht huschte.
    York warf einen Blick auf den Kapitän und bemerkte die gespannte Aufmerksamkeit in den trübblauen Augen, bevor er sich Shumway zuwandte.
    »Was haben Sie im Luftverteilerraum vorgefunden?« fragte er.
    Shumway hob den Kopf und starrte auf die Alphanen. »Ich sah Hing Poy aus dem Raum laufen.«
    »Hing Poy?« York wandte den Blick.
    »Das ist meine normale Arbeitsstelle«, antwortete Poy ruhig. »Ich lief dorthin, sobald ich eine Maske gefunden hatte.«
    »Was haben Sie vorgefunden?«
    »Peterson. Er lag am Boden.«
    »Haben Sie ihn untersucht?«
    »Nein, Sir. Ich habe nicht daran gedacht. Mein erster Gedanke galt dem Luftsystem. Ich wußte, daß die Störung dort liegen mußte. Ich wußte, daß dem so war«, fügte er hinzu.
    »Wieso?«
    »Oh, konnten Sie sie identifizieren?«
    »Nein«, gab Poy zu, »aber die meisten Druckzylinder sehen ziemlich gleich aus. Wir haben ähnliche zum Speichern von Sauerstoff und Stickstoff.«
    »Was taten Sie?«
    »Ich schaltete das Not-Luftaustauschsystem ein.«
    »Vielleicht ist es besser, wenn Sie uns das erklären«, schlug York vor.
    »Es handelt sich um ein Not-Hilfssystem«, erläuterte Poy. »Wenn der Kohlendioxydgehalt gefährlich hoch wird oder das Hauptsystem ausfällt, schalten wir auf jenes System über.«
    »Kann das System die Luft reinigen, wenn die Luftreiniger ausfallen?«
    »Jawohl, Sir. Es saugt die ganze alte Luft ab und entleert sie in den Weltraum, während es frische Luft aus den Reservetanks einpumpt.«
    »Das würde allerhand Sauerstoff erfordern«, bemerkte York.
    »Sauerstoff und Stickstoff«, berichtigte Poy. »Die Gase werden automatisch im entsprechenden Verhältnis vermischt, bevor sie ins System geleitet werden. Der Austausch der gesamten Atmosphäre ist auf weniger als zehn Minuten berechnet.«
    »So haben Sie also die Atmosphäre ausgetauscht.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Ohne Befehl?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Was geschah dann, Hing?«
    »Ich dachte, daß es besser sei, wenn ich melde, was ich getan habe. Ich lief hinaus, um meinen Vorgesetzten – eben Patterson – zu suchen, als ich Shumway in die Arme lief.«
    »Das hört sich wie Schnelldenken an«, bemerkte York. »Was geschah dann?«
    »Shumway sagte mir, ich sollte Patterson suchen. Sollte ich ihn nicht finden, dann sollte ich mich auf der Brücke melden.«
    »Und dann?«
    »Ich fand Patterson tot neben dem Maskenschrank liegen«, antwortete Poy. »Er war nicht allein. Da lagen noch einige Tote. Sobald ich das sah, rannte ich zur Brücke.
    Dann schickte mich Barngate aus, um nachzusehen, ob irgendeiner der Offiziere noch am Leben wäre.«
    »Und?«
    »Sie waren alle tot, Sir.«
    York blickte auf Lee. Chun. »Was taten Sie, als Hing in den Luftverteilerraum lief?«
    »Ich eilte zur Schadenskontrolle«, erwiderte Chun. »Das ist mein Arbeitsplatz.«
    »Wo ist das?«
    »Vorn auf dem zweiten Deck, in der Nähe des Schiffshospitals.«
    »Weiter«, drängte York.
    »Ich sah keinen lebendigen Menschen. Ich lief ins Hospital, doch dort war es auch nicht anders. Dann dachte ich an die Brücke. Ich lief gerade auf die Brücke zu, als ich Hing traf. Ich begleitete ihn, um zu sehen, ob wir noch einen der Offiziere am Leben finden würden«, schloß er.
    »Ich beginne, mir allmählich ein Bild zu machen«, bemerkte York. Er ließ seinen Blick in die Runde schweifen. Kapitän Hull hatte sich vorgeneigt, die Lippen geschürzt und die Augenbrauen gewölbt, was ihm einen ziemlich verblüfften Ausdruck verlieh. Tregaski sah aus wie aus Granit gehauen, hart und unbeweglich. Benbow trug erwartungsvolle Neugier zur Schau. Die meisten der Rigel- Überlebenden hatten sich vorgebeugt und beobachteten ihn interessiert. Shumways Blick war finsterer geworden, er hatte die Augen abgewandt.
    »Es gibt noch mehr Leute, die wir hören möchten«, fuhr York fort und zeigte auf einen Mann mit rundem Gesicht und Glatze. »Ihr Name?«
    »Sam Gordon, Maschinentechniker«, erwiderte der Mann nervös.
    »Wo waren Sie, als sich der Notfall ereignete?«
    »In der Mannschaftskombüse. Ich war mit Ival, Mason und Bagby zusammen«, wies er auf seine Gefährten.
    »Waren Sie zusammen?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Was taten Sie?«
    »Nun, ich …« Er suchte nach Worten.
    »Sprechen Sie!«, befahl York scharf.
    Gordon hob den Kopf. »Wir spielten ein Spiel.«
    »Krabacci?«
    »Nein, Sir, ein Glücksspiel«, sagte einer der anderen

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