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Der programmierte Mensch

Der programmierte Mensch

Titel: Der programmierte Mensch
Autoren: Jean und Jeff Sutton
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Sie richtig verstanden habe, dann waren Sie und Shumway die halbe Zeit auf der Brücke und Chun und Poy während der übrigen Zeit.«
    »Richtig.«
    »Die ganze Zeit über?«
    »Bis zum letzten Tag«, sagte Bamgate.
    »Was geschah am letzten Tag?«
    »Es begann mir klarzuwerden, daß ich die Rigel allein nicht landen konnte«, erläuterte Barngate. »Das ist eine ziemlich komplizierte technische Operation. Als wir die Kreisbahn von Bonoplane erreicht hatten, befahl ich Gordon, Ival, Mason und Bagby, das Schiff in einem der Landefahrzeuge zu verlassen.«
    »Warum diese Wahl?«
    »Gordon ist Maschinentechniker und wußte mit dem Landefahrzeug umzugehen, die anderen nicht.«
    »Und dann?«
    »Chun und Poy gingen als nächste, etwa eine Stunde später. Chun kann mit einem Landefahrzeug umgehen.«
    »Somit blieben nur Sie und Shumway an Bord, nicht wahr?«
    »Für wenige Stunden«, gab Barngate zu. »Ich hatte gehofft, mit dem Schiff landen zu können, aber ich änderte meinen Entschluß.«
    »Warum?«
    »Das Schiff reagierte nicht richtig, oder zumindest brachte ich das nicht fertig, nicht ohne die Maschinenbesatzung. Ich hatte das Gefühl, daß das Schiff außer Kontrolle geraten würde. Ich stellte das Schiff zuerst auf Wiedereintritt und dann auf ein ständiges, langsames Sinken ein. Wir verließen es bis zum letzten möglichen Augenblick nicht. Es war das beste, was wir tun konnten, Mr. York.«
    »Sind Sie irgendwann in den Bombenschacht hinabgestiegen? Ich meine das Abteil für die N-Bombe.«
    »Nein, Sir, das ist verboten«, erwiderte Barngate scharf.
    »Shumway?«
    »Ich bin dem Schacht nicht nahegekommen«, sagte Shumway bestimmt.
    »Ich hatte jedermann befohlen, sich fernzuhalten«, erläuterte Barngate.
    »Und Sie sind sicher, daß der Befehl befolgt wurde?«
    »Während ich auf Wache war, ja.«
    »Wie steht es mit Ihnen?« fragte York und blickte auf die Alphanen.
    »Keiner von uns ging nach unten«, antwortete Chun gleichmütig.
    »Haben Sie irgendwann irgendwelche merkwürdige Geräusche gehört?«
    »Nein, Sir.«
    »Das haben Sie bereits einmal gefragt«, schnappte Barngate gereizt.
    »Ich versuche, mein Gedächtnis aufzufrischen.«
    »Was für Geräusche?«
    »Explosionen oder sonst etwas, das auf Schwierigkeiten hingedeutet hätte?«
    »Überhaupt nichts.«
    »Shumway?« schnappte York.
    »Nichts«, sagte Shumway schnell.
    »Hing Poy?«
    »Nichts, Mr. York.«
    »Hat sonst jemand irgend etwas gehört?«
    Als niemand antwortete, sagte Barngate: »Vielleicht, wenn Sie uns einen Tip geben würden, worauf Sie aus sind.«
    »Ich versuche lediglich festzustellen, was schiefgegangen ist.«
    »Nun, das Gas …« Der Chef suchte nach Worten.
    York blickte in die Runde und ließ den Blick auf Hulls besorgtem Gesicht ruhen, bevor er fortfuhr: »Vielleicht sollte ich mich noch einmal vorstellen. Ich bin nicht nur als Vertreter des Reichsadmirals hier, sondern auch als Agent des Reichsgeheimdienstes. Letzteres ist meine Hauptaufgabe.«
    »Reichsgeheimdienst«, murmelte jemand.
    »Reichsgeheimdienst«, nickte York. Er sandte einen Blick den Tisch entlang. Bagbys Mund stand offen, auch Mason hatte vergessen, den Mund zu schließen. Gordon hatte schockiert und überrascht den Kopf gehoben. Ival und Wooten hatten die Ankündigung gefaßt entgegengenommen. Sie beobachteten ihn ständig. Lee Chun und Hing Poy waren so unergründlich wie eh und je, ihren scharfen Blick vielleicht ausgenommen. Shumway schaute auf seine Hände. Barngate saß aufrechter da, einen wägenden Blick in den Augen.
    »Ich bin wegen eines Mordfalles hier«, fuhr York fort.
    »Mord?« schnappte Barngate.
    »Wegen des Morges an einhundertfünfunddreißig Menschen«, sagte York ruhig. »Sie sind doch ermordet worden, oder nicht?«
    »Mord«, wiederholte Barngate. Er faltete die Hände und blickte in die Runde.
    York sah den Ausdruck schockierter Ungläubigkeit, das gelähmte Gesicht George Wootens. Ival hatte die Kiefer fest zusammengepreßt und starrte vor sich hin.
    »Ich brauche wohl nicht zu sagen, daß der Mörder unter uns sitzt, oder ich sollte besser die Mörder sagen«, fuhr York fort. Sein Blick haftete auf den Alphanen. »Sind Sie nicht der gleichen Meinung, Chun?«
    »Ich weiß es nicht«, flüsterte Chun langsam. »Ich glaubte, es sei ein Unfall gewesen.«
    »Aber so ein merkwürdiges Gas, wie?«
    »Das fand ich rätselhaft«, gab Chun zu.
    »Wie steht es mit Ihnen, Shumway?«
    »Woher soll ich das wissen?« sagte er, ohne
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