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Der programmierte Mensch

Der programmierte Mensch

Titel: Der programmierte Mensch
Autoren: Jean und Jeff Sutton
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Ouvertüre veranlaßt hat, stehen wir der gleichen Sache gegenüber«, schloß Karsh. »Li-Hu und Dr. G. sind beide hinter der Bombe her, und es ist unsere Aufgabe, zu verhindern, daß weder der eine noch der andere sie bekommt.«
    »Keiner wird sie bekommen«, erklärte Clender.
    »Außerdem haben wir einen neuen Faktor.« Karsh rieb sich nachdenklich die schmalen Hände. »Der Admiral teilt mir mit, daß der N-Kreuzer Cetus, der sich zwecks Notreparaturen auf einer der Randwelten aufhielt, wieder in den Weltraum zurückgekehrt sei.«
    »Nach Ophiucus?«
    Karsh nickte. »Möglicherweise wird sie das Gelhart-System, wo der Zwischenfall passiert ist, noch vor der Draco erreichen. Der Admiral hätte das lieber.«
    »Wegen der N-Bombe?«
    »Der Kapitän der Draco ist ein Außenweltler von einem der Archenar-Planeten«, erläuterte Karsh. »Daher sieht man es lieber, wenn er nicht allzuviel über die Bombe weiß.«
    »Das würde Daniel York unwirksam machen, August.«
    »Genau, und das stört mich. Das Problem ist nicht mit den meisten Waffen, sondern mit dem meisten Gewußt-Wie zu lösen. Dies ist eine Aufgabe für den Geheimdienst, nicht für die Flotte.«
    »Haben Sie das dem Admiral erklärt?«
    »Ja, aber er möchte die Cetus für alle Fälle doch dort haben.«
    »Ich sehe nicht, wie das unsere Probleme ändern soll, zumindest im Augenblick nicht«, bemerkte Clender.
    »Das tut es auch nicht«, stimmte Karsh zu. »Wenn die Draco zuerst eintrifft, glaube ich zuversichtlich, daß York die Lage meistert. Aber Terle beunruhigt mich.«
    »Wir werden ihn kriegen, August. Wir haben eine galaxisweite Bereitschaft.«
    »Ich möchte mehr als das«, sagte Karsh. Kalt und hart blickte er in das Gesicht seines Assistenten. »Ich will, daß jeder Schlüsselagent in jeder Welt alles stehen und liegen läßt und sich auf einen einzigen Mann konzentriert – Myron Terle. Und ich will, daß jeder erwachsene Passagier aus Sheks Liste beschattet wird – jeder, der Heraska oder den Planeten Zagar an jenem Tag verlassen hat. Das ist ein Befehl, der ab sofort gilt.«
    »Aber, August…«
    »Ich will Myron Terle haben, Clender, und ich bin drauf und dran, ihn zu kriegen, tot oder lebendig.« Er wandte sich plötzlich ab und machte eine entlassende Geste.
    Als Clender die Tür öffnete, erreichte die sanfte Stimme Karshs sein Ohr. »Am liebsten lebendig«, sagte er.

 
3
     
    Der programmierte Mensch! Der programmierte Mensch! Wo war der programmierte Mensch? Er bewegte sich nunmehr durch die Galaxis! Alles hing von ihm ah! Alles, alles, alles … Der programmierte Mensch! Sein ärgster Feind …
    Ein Schrei entrang sich seiner Kehle.
    Daniel York erwachte.
    Er lag auf dem schmalen Lager in der Kabine, rang nach Atem und spürte, wie der Schweiß an ihm herunterrann und wie sein Herz klopfte. O Gott, der programmierte Mensch! Dann hörte er es, ein tiefes, wisperndes Dröhnen, das durch die Schotte drang, ein Vibrieren, das doch kein Vibrieren war. Die Draco. Er war auf der Draco, die Ophiucus entgegenraste. Jetzt erinnerte er sich.
    Er ließ sich zurücksinken und spürte eine Art Erleichterung beim Dröhnen der kräftigen Atommotoren, welche die Draco immer schneller und schneller vorwärtsschoben, jenem phantastischen Augenblick entgegen, in dem das Schiff in die Hyperzeit eintauchen und das Universum zusammenbrechen würde, zumindest würde es so scheinen. In diesem Augenblick würden die Sterne erlöschen, ganze Milchstraßen würden verschwinden. Das Universum würde ausgelöscht werden. Nichts als Finsternis. Es hatte etwas mit dem Verdrehen der Raum-Zeit-Koordinaten zu tun, doch was es genau war, wußte er nicht ganz sicher. Doch das machte nichts aus. Am Ende der Hyperzeit würde er die blauen Sterne von Ophiucus sehen. Und dort irgendwo war die Rigel.
    Ein weiterer Gedanke traf ihn, der ihm mit lähmender Kraft in den Sinn kam. Er war nicht Herr seines eigenen Schicksals! Den Trumpf hatte der Programmierte Mensch! Ihn zu besiegen bedeutete einen Wettlauf mit der Zeit. Er mußte die Saboteure fangen, bevor sie das Geheimnis der Bombe heimlich zu den weißglühenden Alpha-Sonnen schaffen konnten. Dr. G. Li-Hu, August Karsh – und er war der Mann in der Mitte. Er erhob sich von seinem Lager und erledigte seine Morgentoilette. Nachdem er sich angezogen hatte, untersuchte er seinen Koffer. Er zweifelte nicht daran, daß der Koffer durchsucht worden war, allerdings von Amateuren. Der kleine Kugelschreiber, der in Wirklichkeit eine
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