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Der programmierte Mensch

Der programmierte Mensch

Titel: Der programmierte Mensch
Autoren: Jean und Jeff Sutton
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Rigel und von der Verschwörung, die angezettelt worden war, um das Geheimnis der N-Bombe zu stehlen.
    Benbow sah ihn lange an, bevor er fragte: »Warum erzählen Sie mir das, Mr. York?«
    »Weil ich vielleicht Ihre Hilfe brauchen kann.«
    »Dazu müßte ich die Erlaubnis des Kapitäns einholen.«
    York hatte damit gerechnet. Er langte in seine Tasche, zog seine RG-Ausweise heraus und reichte sie über den Tisch. Benbow schien nicht überrascht. »Ich hatte sowas Ähnliches erwartet«, sagte er und schob die Papiere zurück.
    »Sehe ich so aus?«
    »Nicht im geringsten. Aber wenn ein Zivilist an Bord kommt – unmittelbar vor einem Notstart …«
    »Ich denke, Sie wußten nicht, worum es sich handelt?«
    »Wenn man eine Woche früher als geplant startet? Ich wußte lediglich über den Notfall selbst nicht Bescheid«, erläuterte Benbow.
    »Wollen Sie mir helfen?« fragte York.
    »Wie denn?«
    »Im Augenblick gar nicht.« York lächelte und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Wenn Sie einmal nichts Besseres zu tun haben, könnten Sie versuchen herauszubekommen, wie es möglich war, daß drei oder vier Mann – höchstens wahrscheinlich ein halbes Dutzend – einen Kreuzer wie die Rigel übernehmen konnten.«
    »Unmöglich«, gab Benbow zurück. »Die Mannschaft muß bewußtlos gewesen sein.«
    York hob langsam den Kopf. »Sie könnten vielleicht den Nagel auf den Kopf getroffen haben«, murmelte er.
     
    *
     
    Den Rücken der Steuerkonsole zugekehrt, schaute Kapitän Hull durch das Sternenfenster, als Dr. Benbow York zur Brücke führte. Osborn folgte ihnen hartnäckig im Hintergrund. Hull drehte sich um. »Guten Morgen«, grüßte er verbindlich. »Gut geschlafen?«
    »Ausgezeichnet. Und das Frühstück war nodi besser, dank dem guten Doktor.«
    Hull zeigte auf das Sternenfenster. »Sie sind gerade noch rechtzeitig gekommen, um die letzte Aussicht auf diesen Sektor des Universums zu genießen.«
    »Ich nehme an, wir nähern uns der Hyperzeit.«
    »Wir werden sie in wenigen Minuten erreicht haben«, nickte Hull.
    »Stets ein Erlebnis, das einen aus der Fassung bringt«, warf der Arzt ein. »Ich persönlich finde es etwas beunruhigend, das Universum vor meinen Augen plötzlich erlöschen zu sehen.«
    »Das ist nicht anders, als wenn man das Licht auslöscht«, erwiderte Hull.
    »Es ist alles in Ordnung, solange man weiß, daß die Lichter wieder angehen werden«, sagte York.
    »Doch woher sollen wir das wissen«, meinte der Arzt. »Wo sind wir, wenn wir uns in der Hyperzeit befinden? Wir wissen es nicht.«
    »Irgendwo zwischen zwei Punkten auf der Uhr«, sagte Hull. »Das ist alles, was man wisssen muß.«
    »Eines Tages wird die Uhr stehenbleiben«, gab Benvow zurück und blickte auf seine Uhr. »Wenn Sie mich jetzt entschuldigen wollen – es ist Zeit für die Sprechstunde.«
    Nachdem Benbow gegangen war, wurde York Jan Galton, dem Navigator, und Borstad, einem jungen Offizier, der die Brückenwache hatte, vorgestellt, während sie miteinander plauderten, merkte York, daß sein Status eine entscheidende Änderung erfahren hatte, eine Annahme, die nur noch erhärtet wurde, als Hull Osborn wegschickte.
    Galton, ein hagerer, graumelierter Mann mit flinken, intelligenten Augen, bemerkte Yorks Blick in Richtung Sternenfenster und sagte: »Wir befinden uns ungefähr hier.« Er bohrte einen Finger in die Mitte einer Sternengruppe, die auf einer Videoröhre an der Steuerkonsole zu sehen war.
    »Kann keinen vom anderen unterscheiden«, gab York zu.
    »Das ist Blackett.« Der Finger glitt zu einem schwach glitzernden Stern am Rande der Röhre. »Das Bild ist dreidimensional«, fuhr Galton fort. »In Wirklichkeit sind wir von dieser Sternengruppe umgeben. Blackett liegt, wie Sie wissen, weit hinter uns.«
    »Null-sieben-eins-Null«, las Borstad hinter ihrem Rücken ab.
    Galton blickte auf seine Instrumente, dann rief er aus: »Meine Herrschaften, wir sind drauf und dran, den Vorhang zuzuziehen!« York wandte sich dem Sternenfenster zu. Die Sterne leuchteten in ihrer ganzen Pracht, rot, weißblau, blau, gelb, in fast allen denkbaren Farben, ausgenommen violett. Nur ein einziger Stern prangte in dieser Farbe, und dieser war weit entfernt.
    »Zehn Sekunden«, sagte Galton.
    York heftete den Blick auf einen leuchtenden roten Stern, so daß das übrige Sternenfeld an den Rändern seiner Augen zu glühen und zu tanzen begann. Der rote Riese glomm allein, als hätte er seine eigene kleine Höhle in den Himmel gegraben und würde
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