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Der Problemmann (German Edition)

Der Problemmann (German Edition)

Titel: Der Problemmann (German Edition)
Autoren: Sigrun Misselhorn
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sie lange nicht gehört und doch wurde ihr sofort warm. Diese Stimme vibrierte in ihr. Sie wusste zu wem sie gehörte und ein tiefer Schmerz legte sich über sie. Noch nie zuvor hatte sie so sehr gelitten und in diesem Moment wusste sie zum ersten Mal, was es zu bedeuten hatte. Bisher war sie in ihrem Leben lediglich verliebt gewesen, nun plötzlich wusste sie was Liebe ist und wie schmerzhaft es sein konnte, wenn diese Liebe unerfüllt blieb. Ein erneutes Zittern plagte ihren Körper. Plötzlich fühlte sie eine Hand auf ihrem Rücken. Das war nun wirklich keine Einbildung mehr. Ruckartig hatte sie sich aufgerichtet, ihre Augen geöffnet und zur Seite gesehen. Nochmals erschrak sie. Das konnte nicht sein. Sie war komplett verrückt geworden. Kein Wunder, dachte sie, sie hätte ihren Kopf vor den Sonnenstrahlen schützen müssen. Nun war es zu spät und sie vollkommen durchgedreht.
    „Ich bin doch bei dir, jetzt musst du nicht mehr weinen.“
    Zur Sicherheit streckte sie ihre Hand aus und berührte, was sie glaubte ein Trugbild zu sein.
    „Was machst du hier?“
    „Ich hatte gehört, dass du in Italien bist.“
    „Aber warum bist du gekommen?“
    „Ich habe deine Nachricht erhalten.“
    „Und darum hast du dich auf den Weg hierher gemacht?“
    „Ja, ich vermisse dich so sehr.“
    „Ich dachte, du willst mich nie wieder sehen.“
    „Das wollte ich auch. Ich konnte es nicht mehr ertragen dich in meiner Nähe zu haben.“
    „Aber warum bist du dann jetzt bei mir?“
    „Weil ich es nicht mehr ausgehalten habe dich nicht in meiner Nähe zu haben.“
    „Ich fürchte mir hat die Sonne ein wenig zugesetzt. Dem kann ich gerade nicht mehr folgen.“
    „Anna, ich ertrage es nicht, dich nicht in meine Arme nehmen zu können, dich nicht küssen und lieben zu können wann immer ich will. Die Vorstellung, dass ein anderer mit dir glücklich wird, das konnte ich nicht aushalten.“
    Es war eindeutig. Anna hatte Halluzinationen. Neben ihr saß Tom und hatte ihr gesagt, dass er sie vermissen würde und sie küssen wollte. Gleich würde sie aufwachen, würde in ihrem Bett in Deutschland liegen und feststellen, dass dies alles nur ein Traum war. Erwartungsvoll sah sie ihn an, jeden Moment damit rechnend durch das Klingeln ihres Weckers aus dieser Wahnvorstellung geweckt zu werden. Stattdessen sah sie, wie Tom auf sie zu kam, seine Hände hob, zu ihrem Gesicht führte, dieses sanft streichelte, eine Träne mit dem Daumen wegwischte und ganz dicht mit seinem Gesicht an ihres kam, um ihr die nassen Augen zu küssen. Er küsste ihre Wangen und dann ihren Mund. Er zog sie dichter zu sich. In seinem Kuss war nichts von Leidenschaft zu spüren, in ihm lag tiefe Zuneigung. Sie gab sich ihm hin und dachte, ganz egal, wenn dies nur ein Traum sein sollte, er ist so unglaublich real, genieße jede Sekunde. Unerwartet löste er sich langsam von ihr und sah sie mit seinen grünen Augen an, die wie früher dieses eigenwillige Funkeln hatten.
    „Anna, ich werde dich nie wieder gehen lassen.“
    „Aber du bist nur ein Traum.“
    „Nein, ich bin real und ich liebe dich.“
    Jetzt küsste er sie voller Leidenschaft und Anna wusste augenblicklich, dass dies kein Traum sein konnte. Sie war in Italien, saß mit dem Mann den sie über alles liebte auf der Bank im Garten, während die Sonne von einem makellosen Himmel erbarmungslos auf sie herab schien.
     
     
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