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Der Problemmann (German Edition)

Der Problemmann (German Edition)

Titel: Der Problemmann (German Edition)
Autoren: Sigrun Misselhorn
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Michael von ihr wollte.
    „Da bist du ja endlich“, sagte er, als sie vor ihm stand, „ich warte schon über eine Stunde auf dich.“
    „Ich wusste nicht, dass wir verabredet gewesen wären.“
    „Du bist doch sonst aber immer zu Hause. Es ist mitten in der Woche und schon verdammt spät. Da solltest du doch schon längst im Bett liegen. Du musst morgen früh raus.“
    „Ich wüsste nicht, was es dich angeht, wie ich meine Abende gestalte.“
    „Sei nicht gleich schon wieder so zickig.“
    „Schönen Abend noch Michael. Ich würde ja sagen, dass es mich gefreut hat dich zu sehen, das hat es aber nicht. Gute Nacht.“
    Sie ging an ihm vorbei und steckte den Schlüssel ins Schloss. Sofort war er bei ihr.
    „Darf ich mit rauf kommen? Ich muss mit dir reden.“
    „Ich wüsste nicht, was wir zu bereden hätten.“
    „Du kannst doch nicht einfach so abhauen und mich über Wochen im Ungewissen lassen. Das macht man nicht.“
    „Michael, ich wünsche dir nochmals einen schönen Abend.“
    Sie drückte die schwere Tür auf und ging hinein. Michael direkt hinter ihr.
    „Du musst mir wenigsten die Möglichkeit geben nochmals mit dir zu reden. Das kann doch so nicht enden.“
    „Michael, es ist bereits beendet worden und das von dir, wenn du dich erinnerst bist du einfach nach Mallorca gefahren. Es gibt nichts mehr, was wir bereden könnten.“
    „Aber als ich dich in Italien wieder gesehen habe, da wusste ich, dass ich dich zurück will.“
    Anna war im Treppenhaus angelangt und wollte sich gerade an den Aufstieg zu ihrer Wohnung machen. Ein letztes Mal drehte sie sich zu ihm, sah ihm direkt in seine Augen, die beinahe auf Augenhöhe waren, da ihre hohen Schuhe sie auf wundersame Weise wachsen ließen.
    „Michael.“
    „Ja, mein Schatz.“
    „Verpiss dich.“
     
    Erschöpft hatte sich Anna ausgezogen und abgeschminkt. Es kam ihr vor als würde sie wie auf rohen Eiern gehen, als sie endlich ihre Schuhe ausgezogen hatte. Was war das wieder für ein seltsamer Abend gewesen. Vor einem halben Jahr hätte sie sich vor lauter Begeisterung, dass sich gleich zwei Männer für sie interessierten, kaum wieder beruhigen können. Beruhigen konnte sie sich jetzt auch nicht. Ihr Herz hatte sich vorgenommen jeden Moment ihren Brustkorb zu verlassen, ihr Magen spielte wie immer verrückt und die Gedanken rasten, dass ihr hätte schwindelig werden müssen. Das musste ein Ende haben. Es war an der Zeit etwas zu unternehmen. Bevor sie im Juni den neuen Job antreten würde, hatte sie eine Entscheidung zu treffen. Sie brauchte dringend eine Pause von all dem. Gerade, als sie sich in ihr Bett gelegt hatte, glaubte jemand durch das Dauerhafte drücken ihrer Klingel sie dazu zu bewegen ihn einzulassen. Sie drehte sich in ihre Kissen und versuchte so dem Dröhnen an ihrer Wohnungstür zu entfliehen. Es half nichts, er drehte jetzt vollkommen durch, dachte sie und krabbelte aus ihrem Bett und wankte zur Tür. Dem werde ich jetzt was erzählen, dachte sie. Sie hatte ihm doch unmissverständlich klar gemacht, dass er verschwinden sollte. Was wollte Michael denn noch? Nachdem sie den Summer gedrückt hatte, stand sie an der Tür und lauschte ins Treppenhaus. Als sie annahm, er würde jetzt vor ihrer Tür stehen riss sie mit voller Wucht die Tür auf.
    „Ich hatte dir doch gesagt, du sollst dich verpissen,“ schrie sie so laut, dass sicher einige Nachbarn nicht gerade begeistert davon waren.
    Erschreckt trat sie einen Schritt zurück.
    „Entschuldige“, sagte Christian, „das wusste ich nicht. Du hast mir nichts dergleichen mitgeteilt.“
    „Nein, ich entschuldige mich, mit dir hatte ich nicht gerechnet und schon gar nicht gemeint.“
    „Wen denn bitte dann?“
    „Ach, so ein Ex von mir hat mich gerade belästigt und ich dachte, der wollte noch mal Nachschlag in Form einer Abfuhr.“
    „Vor der Tür war niemand mehr.“
    „Dann hat er es wohl doch eingesehen. Aber was willst du hier? Woher weißt du überhaupt wo ich wohne?“
    „Das ist ja nun nicht schwer herauszubekommen. Ich wollte noch einmal versuchen mit dir zu reden. So kann es nicht enden.“
    „Komm erst einmal rein.“
     
    Sie führte Christian in ihr Wohnzimmer und bot ihm etwas zu trinken an. Ein paar Flaschen Bier hatte sie im Kühlschrank. Mit einer Decke und einer Flasche Bier setzte sie sich auf ihr Sofa, während sich Christian in einen Sessel ihr gegenüber platz genommen hatte. Sie hoben ihre Flaschen und prosteten sich zu. Nachdem sie einen tiefen Schluck
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