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Der Prinz von Atrithau

Der Prinz von Atrithau

Titel: Der Prinz von Atrithau
Autoren: R. Scott Bakker
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Unternehmen eingelassen? Weil ihr Hochmeister Eleäzaras einen geheimen Krieg gegen die Cishaurim führt, die seinen Vorgänger Sasheoka ohne ersichtlichen Grund ermordet haben.
    Zum anderen heckt Ikurei Xerius III. der Kaiser von Nansur, einen kühnen Plan aus, um den Heiligen Krieg für seine Ziele einzuspannen. Ein Großteil des inzwischen heidnischen Kian gehörte einst zu Nansur, und Xerius möchte diese verlorenen Provinzen unbedingt zurückgewinnen. Da der Heilige Krieg sich in Nansur sammelt, kann er nur losziehen, wenn der Kaiser ihn mit Vorräten ausstattet. Das aber verweigert Xerius, solange nicht jeder Anführer des Heiligen Kriegs einen schriftlichen Eid darauf leistet, alle eroberten Länder an das Kaiserreich abzutreten.
    Dies weisen die ersten eintreffenden Adligen natürlich zurück, und eine Pattsituation entsteht. Als jedoch der Heilige Krieg auf mehrere hunderttausend Teilnehmer anwächst, werden die nominellen Heerführer immer unruhiger. Da sie im Namen Gottes Krieg führen, halten sie sich für unbesiegbar und sehen daher wenig Sinn darin, den Ruhm mit denen zu teilen, die noch nicht eingetroffen sind. Nersei Calmemunis, ein Adliger aus Conriya, einigt sich mit Xerius und bringt seine Mitstreiter dazu, die Verzichtserklärung des Kaisers zu unterzeichnen. Mit Vorräten ausgestattet, marschieren die meisten der Versammelten los, ohne die Ankunft der hochadligen Oberbefehlshaber und eines Großteils des Heiligen Kriegs abzuwarten. Weil der Heerhaufen überwiegend aus hergelaufenem Pöbel besteht, wird er Gemeiner Heiliger Krieg genannt.
    Trotz Maithanets Versuch, dieses zusammengestoppelte Heer aufzuhalten, marschiert es weiter nach Süden und dringt ins Gebiet der Heiden ein, wo es – wie vom Kaiser beabsichtigt – von den Fanim völlig aufgerieben wird.
    Xerius weiß, dass der Untergang des Gemeinen Heiligen Kriegs aus militärischer Sicht unbedeutend ist, da der überwiegende Teil derer, die mit ihm unterwegs waren, sich in einer Schlacht als Belastung, nicht als Vorteil erwiesen hätte. Politisch betrachtet aber ist das Fiasko des Gemeinen Heiligen Kriegs von unschätzbarem Wert, da es Maithanet und den Inrithi die Kampfkraft des Gegners demonstriert. Wie die Nansur sehr wohl wissen, ist mit den Fanim nicht zu spaßen – selbst dann nicht, wenn man sich der Gunst Gottes erfreuen mag. Nur ein brillanter General, behauptet Xerius, könne den Sieg des Heiligen Kriegs sichern – einer wie sein Neffe Ikurei Conphas, der nach seinem jüngsten Sieg über die furchtbaren Scylvendi in der Schlacht am Kiyuth als größter Stratege seiner Zeit bejubelt wurde. Die Anführer des Heiligen Kriegs bräuchten nur die Verzichtserklärung zu unterzeichnen, und schon könnten sie auf die genialen Fähigkeiten und Einsichten von Conphas bauen.
    Maithanet steckt in einem Dilemma. Als Tempelvorsteher kann er dem Kaiser zwar befehlen, den Heiligen Krieg mit Vorräten auszustatten, doch er kann ihn nicht zwingen, Ikurei Conphas – seinen einzigen Erben – auf den Heereszug nach Shimeh zu entsenden. Unterdessen treffen die ersten wirklich bedeutenden Potentaten des Heiligen Kriegs ein: Prinz Nersei Proyas von Conriya, Prinz Coithus Saubon von Galeoth, Graf Hoga Gothyelk von Ce Tydonn sowie Chepheramunni, der regierende König von Ainon. Der Heilige Krieg gewinnt wieder an Stärke, obwohl er eigentlich eine Geisel bleibt, da der Mangel an Nahrung ihn an die Mauern von Momemn und an die Kornkammern des Kaisers bindet. Der gesamte Adel der Inrithi weist die von Xerius geforderte Verzichtserklärung zurück und verlangt, dass er sie bevorrate, und die Männer des Stoßzahns beginnen, das Land ringsum zu plündern. Daraufhin mobilisiert der Kaiser seine Streitkräfte, und es kommt zu vereinzelten Kämpfen.
    Um ein Desaster abzuwenden, beruft Maithanet einen Rat der Hohen und Niederen Herren ein, und alle Anführer des Heiligen Kriegs versammeln sich im Kaiserpalast, den Andiamin-Höhen, um ihre Position darzulegen. Bei dieser Gelegenheit schockiert Nersei Proyas die Versammlung, indem er als Alternative zum berühmten Ikurei Conphas einen Häuptling der Scylvendi präsentiert, der oft und erfolgreich gegen die Fanim gekämpft hat. Dieser Cnaiür von Skiötha liefert sich ein hartes Wortgefecht mit dem Kaiser und seinem Neffen und beeindruckt die Anführer des Heiligen Kriegs. Der Abgesandte des Tempelvorstehers aber bleibt unentschlossen, da die Scylvendi genauso Abtrünnige sind wie die Fanim. Erst die weisen Worte
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