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Der Prinz von Atrithau

Der Prinz von Atrithau

Titel: Der Prinz von Atrithau
Autoren: R. Scott Bakker
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Verwendung für ihn. Vor Serwës entsetzten Augen kämpfen die beiden Männer, und obwohl Cnaiür Kellhus überraschen kann, überwältigt der ihn spielend und lässt ihn über einem Abgrund baumeln. Als Beweis, dass er sich an ihr Abkommen halten will, verschont der Dûnyain den Scylvendi. Moënghus sei viel zu mächtig, als dass er ihm allein entgegentreten könne. Sie bräuchten ein Heer, und anders als Cnaiür habe er vom Krieg keine Ahnung.
    Trotz starker Bedenken glaubt ihm Cnaiür, und sie setzen die Reise fort. Im Laufe der Zeit stellt der Scylvendi fest, dass die erbeutete Serwë sich immer mehr zu Kellhus hingezogen fühlt. Er will sich nicht eingestehen, wie sehr ihn das beunruhigt, sondern redet sich ein, Krieger machten sich nichts aus Frauen – erst recht nicht aus erbeuteten Frauen. Solle sie doch Kellhus am Tag gehören, solange sie nur nachts bei ihm, Cnaiür, sei.
    Nach einer tollkühnen Reise und einer verwegenen Flucht durchs Kaiserreich schaffen sie es schließlich nach Momemn und zum Heiligen Krieg und landen vor einem seiner Anführer, vor Nersei Proyas, dem Prinzen von Conriya. Cnaiür behauptet – wie abgesprochen –, er sei der Letzte vom Stamm der Utemot und reise mit Anasûrimbor Kellhus, einem Prinzen aus der im hohen Norden gelegenen Stadt Atrithau, dem der Heilige Krieg im Traum erschienen sei. Proyas interessiert sich eigentlich nur für Cnaiürs Wissen über die Fanim und ihre Art der Kriegführung, ist von seinen Worten beeindruckt und stellt den Scylvendi und seine Begleiter unter seinen Schutz.
    Bald darauf nimmt er Cnaiür und Kellhus zu einem schicksalsträchtigen Treffen zwischen den Anführern des Heiligen Kriegs und dem Kaiser mit. Ikurei Xerius III. weigert sich, den Männern des Stoßzahns den nötigen Proviant zu geben, solange sie sich nicht bereit erklären, alle Länder, die sie den Fanim abringen, an das Kaiserreich abzutreten. Der Tempelvorsteher Maithanet könnte Xerius zwar zwingen, die Glaubenskämpfer mit Vorräten zu versorgen, fürchtet aber, dass es dem Heiligen Krieg an einem geeigneten Oberbefehlshaber mangelt, der die Fanim besiegen könnte. Der Kaiser bietet dem Heiligen Krieg seinen brillanten Neffen Ikurei Conphas an, der von seinem spektakulären Sieg über die Scylvendi am Kiyuth noch ganz berauscht ist, verlangt den Führern des Heiligen Kriegs dafür aber den Eid ab, ihre künftigen Eroberungen abzugeben. Mit einem kühnen Schachzug bringt Proyas Cnaiür anstelle von Conphas als Oberbefehlshaber ins Spiel. In einem bösartigen Wortgefecht gelingt es Cnaiür, den altklugen Kaiserneffen in die Schranken zu weisen. Daraufhin ordnet der Bevollmächtigte des Tempelvorstehers an, der Kaiser möge die Männer des Stoßzahns mit Vorräten ausstatten. Der Heilige Krieg wird marschieren.
    Binnen weniger Tage ist Cnaiür von einem Flüchtling zu einem der Anführer des größten Heers geworden, das sich je im Gebiet der Drei Meere gesammelt hat. Wie geht ein Scylvendi mit ausländischen Prinzen und mit Völkern um, deren Feind er seit jeher ist? Welche Zugeständnisse muss er machen, um seine Rache zu einem erfolgreichen Ende zu bringen?
    Eines Nachts beobachtet er, wie Serwë sich Kellhus mit Leib und Seele hingibt, und fragt sich, welchen Schrecken er in Gestalt von Kellhus über den Heiligen Krieg gebracht hat. Was wird der Dûnyain Anasûrimbor Kellhus aus den Männern des Stoßzahns machen? Egal, sagt er sich – der Heilige Krieg marschiert nach Shimeh. Zu Moënghus also, an dem er Vergeltung üben will.
    Anasûrimbor Kellhus ist ein Mönch, den sein Orden, die Dûnyain, entsandt hat, um seinen Vater Anasûrimbor Moënghus zu finden.
    Seit die Dûnyain vor zweitausend Jahren während der Apokalypse die geheime Festung der Könige von Kûniüri entdeckt haben, leben sie im Verborgenen, schulen Reflexe und Intellekt und üben sich ständig in Körperbeherrschung, gedanklicher Disziplin und dem Dechiffrieren der Gesichtsmimik. All das tun sie um des geheiligten Logos willen. Um perfekte Verfechter des Logos zu werden, haben sie ihr ganzes Leben darauf ausgerichtet, alle Irrationalitäten zu beherrschen, die das menschliche Denken bestimmen: Geschichte, Tradition und Leidenschaft. Sie glauben, so einmal des Absoluten teilhaftig und freie, selbstbestimmte Seelen zu werden.
    Aber ihre wunderbare Abgeschiedenheit hat ein Ende. Nach dreißig Jahren des Exils hat einer von ihnen, Anasûrimbor Moënghus, sich in ihren Träumen mit der Forderung gemeldet, ihm
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