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Der Preis der Unsterblichkeit

Der Preis der Unsterblichkeit

Titel: Der Preis der Unsterblichkeit
Autoren: Sondra Marshak und Myrna Culbreath
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»Ich könnte Ihnen einige nennen, die Sie nur den Kopf schütteln ließen. Ich stecke voller Überraschungen, wie Sie wissen sollten. Aber Sie versuchen offenbar, mir Ihre Überraschungen noch vorzuenthalten. Zum Beispiel, daß Ihr Mr. Scott längst hätte Alarm schlagen müssen, weil sich ein Eindringling an Bord befindet. Er wird also versuchen, sich mit einigen Leuten anzuschleichen, um im geeignet erscheinenden Augenblick zuzuschlagen, darauf hoffend, daß Sie mich lange genug hinhalten können. Oder er kommt nicht, und ich habe Ihnen eine weitere meiner Möglichkeiten als Überraschung anzubieten.«
    Sie zuckte fast unmerklich zusammen, als ihr deutlicher denn je klar wurde, daß Omne ihnen tatsächlich in jeder Beziehung voraus war. Was bedeutete seine Anspielung? Wußte Scott überhaupt nichts von seiner Anwesenheit hier an Bord? »Seien Sie nicht so sicher, daß wir nicht doch noch die eine oder andere Überraschung für Sie bereithalten. Sie mußten kommen, allein um uns zu zeigen, daß Sie leben. Sie sollten uns dankbar dafür sein – zumindest dem Captain. Er verhinderte, daß wir Sie vernichteten, als wir noch die Möglichkeit dazu hatten. Sie schulden uns etwas, Omne!«
    Der Gigant schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht verantwortlich für vergebene Chancen oder törichten Edelmut.« Er wandte sich an Kirk. »Ein unschuldiges Leben, Captain? Soll ich Ihnen den wirklichen Grund nennen, warum Sie den Planeten nicht zerstören ließen?«
    Jim nickte. »Ich nannte ihn. Aber bitte – was denken Sie?«
    »Wegen der Unsterblichkeit, Captain! Sie konnten nicht wagen, die Tür zum ewigen Leben zuzuschlagen. Sie werden sich eingestehen müssen, daß Sie Ihre Seele dafür verkauften – und die Galaxis.«
    Kirk richtete sich zur vollen Größe auf, und alle sahen, daß Omne recht hatte. Es stand in Kirks Bewußtsein geschrieben. Der Captain sah Omne fest in die Augen. »Ja, es ist die Unsterblichkeit. Sie könnte Ihnen ewigen Ruhm gebracht haben. Doch Sie waren es, der seine Seele verkaufte. Ja, ich will den Sieg über den Tod!« Er hob die Hände, als wolle er die Sterne greifen. »Warum sonst sind wir in den Weltraum vorgestoßen? Um zu lernen, zu verstehen, die Grenzen zu überwinden, um zu … lieben! Soll die Liebe sterben können? Nein, ich habe diese Tür nicht zugeschlagen. Ich bin willens, mit der Büchse der Pandora zu leben – und mit der Hoffnung. Aber nicht mit der Unsterblichkeit als Waffe in Ihren Händen. Ich habe die Galaxis nicht verkauft, Omne. Wir werden gegen Sie kämpfen.«
    »Sie haben es versucht, Captain«, sagte Omne scheinbar gelangweilt, »und verloren.«
    »Der Kampf ist nicht zu Ende. Wer sind Sie, daß wir gegen Sie aufgeben sollten?«
    »Ich bin Omne«, lautete die simple Antwort.
    Kirk nickte. »Ja, das sind Sie – und wir werden Omne weiterhin bekämpfen. Heute haben Sie verloren. Sie begegneten der Liebe und konnten Sie nicht bezwingen.«
    »Ich bezwinge Sie!« schrie Omne. »Captain, Sie wollten das Verfahren haben, das unsterblich macht – nicht für die Galaxis, sondern für Sie selbst.«
    Kirk war völlig ruhig. »Ich wollte es vielleicht«, sagte er, Omnes Blick erwidernd. »Aber ich habe bisher auch ohne die Unsterblichkeit gelebt.«
    Der Haß trat wieder in Omnes Augen, und der Griff um James’ Hals verstärkte sich erneut. James rang nach Atem, und Kirk preßte die Zähne aufeinander. Für einen Augenblick sah es so aus, als wolle Omne die Pose gekünstelter Ruhe aufgeben und zuschlagen. Und vielleicht war es das, was Kirk gewollt hatte – Omne aus der Reserve locken, so daß er blindwütend angriff und James losließ. Es stand nicht fest, daß Scott draußen wartete, aber die Chance bestand. Und falls nicht, würden sie weiterkämpfen müssen. Der Wille dazu fand seine Resonanz in allen vier Bewußtseinen des Verbunds. Und McCoys Miene sprach Bände.
    »Ich falle nicht auf Ihre Worte herein, Captain«, sagte Omne. »Geben Sie es auf, mich aus der Reserve locken zu wollen. Natürlich lebten Sie ohne die Unsterblichkeit, weil es sie nicht gab. Nun wissen Sie, daß es sie gibt, und Sie haben sie kosten können.«
    Wieder Stille. Das Schweigen lastete wie Blei auf den Bewußtseinen der vier. Jeder spürte es. Jeder wußte, daß Omne recht hatte. Sie alle hatten so lange im Angesicht des Todes gelebt und dennoch zu lieben gewagt. Es war notwendig für sie, für den Zusammenhalt des Universums, für jedes intelligente Wesen.
    Die Liebe war ihr Halt, ihre Waffe gegen den
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