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Der Preis der Unsterblichkeit

Der Preis der Unsterblichkeit

Titel: Der Preis der Unsterblichkeit
Autoren: Sondra Marshak und Myrna Culbreath
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stützte ihn. Er hatte diesmal weniger mitbekommen, doch der Schock über Omnes Erscheinen und all das, was sich an Grauen und Schmerzen in ihm angesammelt hatte, drohten, ihn zu überwältigen. McCoy kniete neben einer Liege und behandelte das Handgelenk.
    Sie waren ein armseliges Häufchen gegen ein scheinbar allmächtiges Monstrum – stärker als je zuvor.
    Die Romulanerin war nicht gewillt aufzugeben, solange noch ein Funke Leben in ihr steckte. Sie war von allen in bester körperlicher Verfassung, und sie hatte den Kampf aufzunehmen, nicht nur mit Muskeln. Konzentration und Willenskraft würden ihn entscheiden. Omne mußte zum Reden gebracht werden. Zeitgewinn war alles. Wo blieb Mr. Scott mit seinem Alarm? Er mußte den Eindringling bemerkt haben. Wußte er also, wer da an Bord gekommen war? Und wenn ja, was würde er tun?
    »Das Imperium würde für einen Transporter von dieser Reichweite einen hohen Preis zahlen«, sagte sie.
    Omne winkte ab. »Verschwenden wir nicht unsere Zeit mit solchen Lappalien, meine Liebe. Von diesem Tag an gibt es nur ein einziges Gerät in der Galaxis, das einen wirklichen Preis hat. Und ich besitze es.«
    »Ja«, gab sie zu. »Und es verhalf Ihnen zum endgültigen Sieg.« Omne nickte selbstgefällig. »Ja«, sagte er. »So ist es.« Jim tauchte neben der Romulanerin auf, doch er schwieg. Niemand unterbrach die Stille. Die Verwirrung in den Köpfen der Hilflosen wurde unerträglich. Ein Bewußtseinsverbund – Spocks Draht zu James, die Resonanz zwischen diesem und Jim und damit wieder Spock, und der Kontakt zwischen der Frau und James. Schmerz, Enttäuschung, Resignation und letzter Kampfeswille mal vier.
    Und ein Name stand im Mittelpunkt aller verzweifelter Hoffnungen: Scotty.
    Weiter! Sie mußte weiterreden!
    »Sie sind der erste«, sagte sie. »Der Phönix – der Feuerdrache.«
    »Ja«, antwortete Omne, sonnte sich noch einen Augenblick im Gefühl der eigenen Überlegenheit und setzte dann ein ironisches Lächeln auf. »Sie haben James abgeschrieben?«
    »James lebt.«
    »Ja«, sagte Omne wieder. Die großen dunklen Augen waren für einen Moment verklärt, als ob Omne sich den Erinnerungen hingäbe. Dann trat etwas anderes in seinen Blick – etwas, das erst der Tod völlig zum Vorschein gebracht zu haben schien. »Sie hatten fast recht, Commander. Ich starb, aber ich wurde nicht geschlagen. Ich war der Mann, der erste und einzige im Universum, der sterben mußte, um zu leben. Und ich tat es.«
    »Sie haben also eine Aufzeichnung unserer Unterhaltung im Kontrollraum gefunden?« fragte sie.
    »Aber natürlich, meine Liebe. Jeder einzelne Bildschirm ist mit einer Aufzeichnungsautomatik versehen. Der ganze Tag ist in Speicherwürfeln festgehalten.«
    »Ich schätze, ich habe nicht allzu viele Möglichkeiten übersehen«, sagte sie in herausforderndem Tonfall.
    »Dutzende«, antwortete Omne. »Hunderte!«
    Sie lächelte aggressiv. »Und zweifellos werden Sie mich aufklären.«
    Auch Omne lächelte wieder, so, als wüßte er genau, was sie vorhatte. Doch noch etwas anderes sprach aus diesem kalten Lächeln. Haß und Vergeltungssucht. Er hatte nicht vergessen und würde nie verzeihen, daß sie ihn besiegt und getötet hatten.
    »Sie haben nur den Versuch erlebt, die Liebe zu zerstören«, sagte er schließlich. »Aber es gibt weitere. Denken Sie an die Versuche, Ihnen den Haß auszutreiben, das Böse, die Schwäche, die Gier nach Macht, menschliche Schwächen. Sie hatten Vorteile, und das wissen Sie. Jim und James sind außergewöhnliche Männer – und sie hatten außergewöhnliche Hilfe.« Omne sah Spock an, dann wieder die Frau. »Aber stellen Sie sich Könige vor, Diktatoren, Präsidenten, die eines Morgens aufwachen, um erkennen zu müssen, daß es zwei von ihnen gibt. Diese beiden hätten nicht die Kraft unserer beiden noblen Kirks. Einer würde dem anderen nicht trauen. Mehr noch. Keiner von ihnen würde das Duplikat sein wollen. Es gäbe keinen Weg festzustellen, wer das Original ist. Jeder würde um seinen Platz kämpfen. Kein Vulkanier wäre in der Nähe, der feststellen könnte, wer das Original ist. Doch selbst hier, wo es keine Zweifel über Jims und James’ Identität geben kann – was wäre hier geschehen, wenn Sie keinen Ausweg gefunden und James nicht für sich beansprucht hätten?«
    »Wir haben darüber nachgedacht«, sagte sie. Wo blieb Mr. Scott? Wie lange konnte sie Omne hinhalten?
    »Es hätte unzählige andere Möglichkeiten gegeben«, fuhr dieser fort.
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