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Der Preis der Unsterblichkeit

Der Preis der Unsterblichkeit

Titel: Der Preis der Unsterblichkeit
Autoren: Sondra Marshak und Myrna Culbreath
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konnten uns in Ruhe darauf vorbereiten, Omne, und wir sind froh, daß Sie unsere Einladung angenommen haben.«
    Omne lachte wieder. »Es wäre, als ob Sie einen feuerspuckenden Drachen zum Tee eingeladen hätten! Captain, glauben Sie, daß ich diese Möglichkeit nicht auch in Betracht gezogen hätte? Aber es ist nicht meine Art, mich irgendwo zu verstecken. Ich habe mich ins Interkom-System eingeschaltet und mich im ganzen Schiff umgesehen, bevor ich kam. Sie hatten keine Gelegenheit, eine Falle aufzustellen.«
    »Kommen Sie, Drache – auch dies haben wir in Betracht gezogen.« Kirk lächelte triumphierend. »Sie wissen, daß unsere Bewußtseine verbunden sind. Mr. Spock und ich haben die Vorbereitungen für Ihr Erscheinen getroffen, Omne.«
    Die Romulanerin hatte es in den letzten Sekunden geahnt. Sie erinnerte sich daran, daß Kirk und Spock allein gewesen waren. Jetzt verstand sie, warum sich der Vulkanier so sehr abgeschirmt hatte. Zählen Sie auf mich! dachte sie intensiv.
    Spock blieb still, selbst im Verbund. James signalisierte Zustimmung, doch in seinen Gedanken war auch Enttäuschung darüber, daß etwas ohne sein Wissen ausgeheckt worden war. Oder blufften sie doch?
    »Bluff, Captain!« sagte jedenfalls Omne, doch etwas von der gewohnten Selbstsicherheit fehlte jetzt in seiner Stimme.
    Dann packte der Gigant James wieder fester und legte die Finger auf sein Gesicht – etwa in der Position für den vulkanischen Akt der Bewußtseinsverschmelzung. Doch Omne war kein Telepath …
    Die Romulanerin fühlte, wie etwas Monströses, Schwarzes in James’ Bewußtsein eindrang – und mit ihm etwas anderes. Es war nicht nur Schwärze, sondern hier und da aufblitzende Helligkeit, die sich gegen das Dunkel durchzusetzen versuchte – Spock.
    Sie begriff, als sie krampfhaft versuchte, James abzuschirmen. Spock war mit Omne verbunden gewesen, als dieser starb, und Spock hatte, wie er, die Todesangst gespürt. Seine Ausstrahlungen hatten sich potenziert und waren aufgefangen worden, zusammen mit Omnes. Spocks Fähigkeiten, sein Wissen, seine Kraft – all das war nun Teil von Omne. Das Dunkel wurde stärker, senkte sich mit großen schwarzen Schwingen auf James herab, drohte ihn einzuhüllen und zu verschlingen – und verschwand so schnell wie es gekommen war.
    »Bluff!« sagte Omne wieder. Doch Kirk blieb ruhig.
    »Auch das wollten wir wissen.«
    Omnes Augen wurden zu schmalen Schlitzen. Er begann unsicher zu werden. Kirks Sicherheit erfüllte nun den Raum wie eine Aura, die Omnes dunkle Ausstrahlung zurückdrängte. Noch einmal zuckte Omne die Schultern. »Sie irren sich, Captain, wenn Sie glauben, Sie hätten einen Vorteil dadurch, daß Spocks Bewußtsein sich im Moment des Todes mit meinem verband. Ich bin es, der all Ihre Absichten vorhersehen kann, weil sie in Spocks Bewußtsein geschrieben stehen.«
    Kirk nickte. »Solange wir nicht in der Lage sind, jenseits der Phalanx zu denken. Dies taten wir gerade.«
    Omne kicherte. »Ich bin fast versucht, James gehen zu lassen. Es müßte sehr unterhaltend sein, Sie vier dabei zu beobachten, wie Sie außerhalb der Phalanx zu denken versuchen, zu beobachten, wie der Commander und James versuchen, ein gemeinsames Leben aufzubauen und das Imperium zu erneuern, wobei sie immer meinen Schatten über sich wissen. Unterhaltend, ihre Furcht zu fühlen, wenn ich hinter jeder Ecke lauern kann. Sie und Spock, ebenfalls ohne ruhige Minute, wissend, wie gut ich Sie alle kenne.« Omne lächelte das Lächeln des Wolfes und richtete sich zur vollen Größe auf. Er zog James fester an sich heran. »Aber ich kann Ihnen den Gefallen nicht tun. Ich brauche eine ultimate Geisel. Captain, ich bedaure, daß Sie nicht Geisel für den Commander sein können. James ist es – sogar für Sie.«
    »Er ist es«, sagte Kirk kühl. »Aber Sie bekommen ihn nicht.«
    »Vergeben Sie mir, aber ich sehe wirklich nicht, wie Sie mich davon abhalten wollen. Und ich habe nicht die Absicht, Ihnen den Versuch zu gestatten. Ich könnte jemanden töten, und Sie sind alle so nobel und unterhaltend. Sie entschuldigen mich jetzt …«
    »Sie verzichten auf Amnestie?« fragte Kirk mit einer Stimme, die etwas Endgültiges hatte.
    Omne lachte schallend. »Natürlich! Hat der Wolf die Schafe um Gnade zu bitten?«
    Kirk schüttelte fast traurig den Kopf. »Nicht mehr, als der Schäfer den Wolf darum betteln lassen kann.« Er richtete sich auf und stand plötzlich vor Omne wie ein Monument. »Dann sterben Sie, Omne!«
    Er
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