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Der Preis der Unsterblichkeit

Der Preis der Unsterblichkeit

Titel: Der Preis der Unsterblichkeit
Autoren: Sondra Marshak und Myrna Culbreath
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Captain und mir gegenüber nicht miterleben, nachdem wir hinuntergebeamt waren, aber …« Spock zog eine Braue in die Höhe, »… was halten Sie von dem Mann, Doktor?«
    »Medizinisch gesehen?« McCoy zuckte die Schultern. Grimmig dachte er daran zurück, wie er hilflos auf der Transporterplattform gestanden hatte, nachdem die anderen beiden Männer fortgebeamt worden waren. Nur Scotty war bei ihm gewesen und hatte erklärt, daß der Transportvorgang nicht von der Enterprise aus gesteuert wurde, sondern vom Planeten aus, dessen Anlage vollkommen mit der auf dem Schiff korrespondierte und in der Lage war, die Schirme zu überwinden. Dann hatte er Omne zum erstenmal leibhaftig gesehen.
    »Erster Eindruck: wahnsinnig«, sagte der Arzt. »Megalomanie, Gier nach Omnipotenz, Allmacht – vielleicht hat er daher seinen Namen. Zweiter Eindruck: nicht verrückt. Selbst hinter der Kulisse, die er aufbauen ließ, steckt System. All diese Melodramatik, diese in Szene gesetzten Legenden«, McCoy lachte humorlos und deutete auf die Colts, die Spock und er um die Hüften trugen, »sogar seine Wildwestshows erfüllen einen bestimmten Zweck in seinem Spiel. Seine Gäste sollen sich heimisch fühlen, sagte er. Er propagiert das Gesetz des Stärkeren, abgesichert durch seine romulanischen Wachen. Jedem Planetenvolk seine Mythen. Ich sah Bauten im Stil der Renaissance, andere, die aus der großen Zeit von Deneb Fünf stammen könnten.«
    »Vulkan vor der Reform«, fügte Spock hinzu. »Und Suraks Epoche.«
    »Ein Minimum an Einmischung seitens des Gastgebers bei völliger Abschirmung nach außen und Schutz vor Angriffen durch die planetenumspannenden Schirme. Ein Planet ohne Gesetz, nur einen Steinwurf entfernt von der Neutralen Zone der Romulaner. Sehen Sie sich den Weltraum an! Drei Romulanerschiffe ganz in unserer Nähe, und noch fiel kein einziger Schuß! Hundert andere Schiffe, die dreimal soviel Delegierte von allen möglichen Planeten hierher gebracht haben.«
    »Dreiundneunzig, um exakt zu sein«, korrigierte der Vulkanier. »Und 3,2 mal so viele Delegierte.«
    McCoy nickte nur. »Ein Mann, der so etwas auf die Beine stellt, muß ernst genommen werden. Ich sah sein Hospital von innen. Für einige der Apparaturen hätte ich meinen Weisheitszahn gegeben. Für sie gibt es keinen Vergleich in der ganzen Galaxis. Das bedeutet, daß ihm ungeheure finanzielle und technische Mittel zur Verfügung stehen. Omne gibt sich selbst keine Titel, aber er muß ein Doktor der Medizin sein.«
    »Und einer der Philosophie«, sagte Spock.
    »Bewandert in allen mir bekannten galaktischen Sprachen, und ich kenne längst nicht alle. Selbst die rauhesten Formen der Umgangssprache beherrscht er vollkommen. Genau wie Sie, Spock, aber er gibt es zu.«
    Spock zog die Braue in die Höhe, aber jetzt wirkte er anders als sonst. »Er spricht auch Vulkanisch wie ein Vulkanier. Aber wohin führt uns das? Er hat die Macht, aber wozu?«
    McCoy erinnerte sich an die plötzliche Angst, und wie er versucht hatte, Kirk und Spock daran zu hindern, zum zweiten Treffen zu gehen, zu dem er selbst nicht eingeladen worden war. Es war physische Angst gewesen, hervorgerufen durch die bloße Nähe dieses schwarzen Giganten. McCoy sah Omne wieder vor sich. Das schwarze Haar und die schwarzen unergründlichen Augen. Der enge, schwarze, geschlossene Anzug, die schwarzen Stiefel und Handschuhe. Die mächtigen Muskeln und die erdrückende Männlichkeit. Omne sah aus wie ein Mensch, aber auch dies war nur Fassade. Etwas anderes, Fremdes verbarg sich dahinter. Der Mann war weder jung noch alt – zeitlos, umgeben von einer dunklen Aura des Geheimnisvollen, der Magie, der Unberührbarkeit.
    McCoy schüttelte den Kopf. »Der Mann ist mir über, Spock. Er ist nicht verrückt, sondern weiß genau, was er will und was er tut. Und das ist mindestens genauso schlimm. Er ist ein … ein Nehmer, Spock. Er will seine eigene Welt für sich, seinen Willen, alles, was er sich kaufen kann. Und der Preis spielt dabei keine Rolle. Was immer auf seiner Liste steht – er wird sich selbst und das ganze Universum eher zerstören als darauf verzichten.«
    »Sehr poetisch formuliert, Doktor, aber es trifft die Meinung, die ich mir von Omne gebildet habe.«
    »Und noch etwas, Spock. Er ist ein Alpha-Mann. Sie kennen den Versuch, Männer in Primärgruppen wie Alpha, Beta und Gamma einzuordnen. Omne … nun, er ist so sehr ein Alpha, daß man für ihn schon eine neue Kategorie erfinden müßte. Vielleicht
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