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Der Preis der Unsterblichkeit

Der Preis der Unsterblichkeit

Titel: Der Preis der Unsterblichkeit
Autoren: Sondra Marshak und Myrna Culbreath
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Interstellaren Begegnungszentrum auf Babel in nichts nachstand.
    Spock fand sie in der romulanischen Bar.
    Ein Glas stand für ihn bereit – der gleiche Orangennektar, den sie mit ihm an Bord ihres Flaggschiffs getrunken hatte, als er sie angelogen und ihr Liebe vorgegaukelt hatte, um ihr Geheimnis zu stehlen, und vielleicht auch ihr Herz.
    Sie erwartete ihn stehend und sah ihm mit Augen entgegen, die wußten, daß die Chancen, daß er sie nicht sofort töten würde, fünfzig zu fünfzig standen.
    »Sie wußten es«, sagte er.
    »Nicht genau. Ich wußte, daß Gefahr drohte, ja.«
    »Exakter!« forderte Spock.
    Sie schüttelte den Kopf und warf das feine lange Haar in den Nacken. »Die Warnung, die ich gab, war alles, was ich riskieren durfte, und alles, was ich geben konnte .«
    Er hörte wieder ihre alte Frage: Wer sind Sie, daß Sie sich das mit mir erlauben konnten? Und seine Antwort: Erster Offizier der Enterprise.
    Wenn sie nur ihre Rache haben wollte, so hatte sie sie jetzt, doppelt und dreifach.
    »Die Schuld ist beglichen«, sagte Spock.
    »Ich wünschte, der Preis wäre nicht so hoch gewesen«, entgegnete sie. »Von mir aus glauben Sie daran. Auf jeden Fall gilt mein Angebot immer noch. Nehmen Sie es an. Hier gibt es nun nichts mehr, das Sie halten könnte. Ich will nicht einmal Ihr Schiff. Militärische Technik ist kurzlebig, wie wir beide wissen. Geben Sie auf und kommen Sie mit mir – jetzt, noch in dieser Minute.« Für einen Moment sahen die Augen der Frau in das Gesicht des Offiziers. »Ich habe Ihnen nichts außer einer Zuflucht anzubieten. Aber wenn Sie bleiben, werden Sie die Gefahr suchen und mit Sicherheit darin umkommen.«
    Spock schüttelte den Kopf. »Es gibt keine Zuflucht für mich, aber etwas anderes haben Sie noch anzubieten: den Grund!«
    Sie verschloß sich sofort wieder. »Ich kann Ihnen nichts sagen. Sie werden ihn selbst herausfinden müssen. Nur eines noch: Omne ist ein sehr komplexer und subtiler Mann. Er ist nicht mein Verbündeter, aber einige unserer Interessen decken sich.«
    »Sie glauben, daß Omne Captain Kirk ermordet hat«, sagte Spock.
    »Ich weiß, daß Sie das glauben, und unsere Logik weist keine großen Unterschiede auf.« Sie straffte die Schultern. »Wenn es nicht Mord war, dann kam Kirks Tod doch zumindest … gelegen. Omnes Wachen werden jeden Moment hier erscheinen, um Sie zu ihm zu bringen. Ich werde mitgehen, es sei denn, Sie kommen mit mir.«
    »Es wäre nur eine weitere Entscheidung, die Sie nicht respektieren würden«, murmelte Spock.
    Sie seufzte. »Mr. Spock, ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie satt ich es habe, Sie zu respektieren.«
    Er zog eine Braue in die Höhe und drehte sich um.
    Sechs Männer kamen auf ihn zu. Spock richtete sich gerade auf und achtete darauf, daß er gar nicht erst den Anschein erweckte, als wollte er nach dem von Omne erhaltenen Colt an seiner Hüfte greifen.
    Die Romulanerin ging um ihn herum und sprach zu den Männern: »Er wird jetzt mit uns kommen. Vorwärts, im Gleichschritt!«
    Ihre Hand war auf die Seitenwaffe gelegt, die in einem Halfter über ihrer kurzen Tunika baumelte. Omnes Wachen akzeptierten ihre Autorität, ohne Fragen zu stellen. Spock entging nichts. Wenn sie nicht Omnes Verbündete war, genoß sie zumindest das Privileg, als solche aufzutreten. Tat sie es, um ihm zu helfen? Oder genoß sie es, ihn als Gefangenen zu Omne zu bringen?
    Es machte keinen Unterschied. Sie brachte ihn dahin, wohin er ohnehin wollte – zu dem einzigen Mann in der ganzen Galaxis, den er nun sehen wollte.
     
    McCoy ließ sich in den Sessel hinter seinem Arbeitstisch fallen und fuhr sich mit den Händen über die Augen. Lange starrte er dann vor sich hin, bevor er Scotty bemerkte.
    »Immer noch hier?« bemerkte er.
    »Wieder. Ich war auf der Brücke. Alles totenstill. Zu still. Diesmal verschreibe ich die Medizin.« Er reichte McCoy ein Glas. »Sie sind weiß um die Nase.«
    Der Arzt nickte nur. Er brauchte Scott nicht zu sagen, woher er kam und was er in dem kleinen, sterilen Raum getan hatte.
    »Ich nehme an, daß kein Irrtum möglich ist«, sagte Scotty. »Kein Androide, kein Doppelgänger, keine Kopie …«
    »Diesmal nicht, Scotty.«
    Es war ein letzter Hoffnungsschimmer gewesen, doch auch dieser war im Autopsieraum endgültig verschwunden.
     

 
3.
     
    Spock ging quer durch die große Halle auf die schwarze Gestalt zu. Er ignorierte die Wachen und die Romulanerin. Was er nicht ignorieren konnte, war die Erinnerung an diesen
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