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Der Preis der Liebe

Titel: Der Preis der Liebe
Autoren: Deborah Martin
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Tages ihrer Arbeit nachgehen. Ein leichtsinnig aussehender, gut gebauter Ire konnte ihr keine Angst einjagen. Nein, auf gar keinen Fall.
    Und wenn er doch mit Papa sprach? Dann würde sie verraten, dass der Mann in dem Schreibtisch gestöbert hatte, und ihr Vater würde sie für ihre Wachsamkeit loben.
    Außer ... Mr. Brennan erwähnte, wie spärlich bekleidet sie gewesen war. Stirnrunzelnd machte sie an der Tür wieder kehrt. Papa wäre mit Sicherheit entsetzt. Der verfluchte Mr. Brennan hatte in diesem Punkt Recht.
    Wieder glaubte sie, seinen warmen Atem an ihrem Ohr zu spüren . Fordern Sie nie einen Einbrecher heraus, Mylady ...
    Verdammt! Mr. Brennan hatte klar erkannt, dass Papa das alles nicht gefallen würde, schon gar nicht, wenn er die ganze Geschichte zu hören bekam. Wie dieser dreiste Mensch sie fest an sich gepresst hatte und wie ihr beinahe schwindelig geworden war bei dieser Berührung ... Wie sie die Wärme seiner Hand durch den Morgenrock hindurch auf ihrer Haut gespürt hatte ...
    Glut schoss ihr in die Wangen. Dieser Erpresser brachte sie sogar dazu, rot zu werden! Diese seltsame Reaktion auf ihn - das war einfach unerträglich. Vor allem, weil sie so gar keinen Sinn ergab. Von Beratern erwartete man nicht, dass sie solche Empfindungen in einer Frau auslösten!
    Berater sollten eine Brille tragen und häufig hüsteln. Sie sollten nach Staub, Tinte und muffigem Papier riechen. Sie sollten spindeldürr sein und leicht hervorstehende Augen haben wie Papas Verwalter.
    Ganz sicher sollten sie nicht athletisch gebaut sein. Sie sollten nicht nach Kaminrauch und Leder duften und so unverschämt blaue Augen haben, dass nicht einmal Brillengläser ihre Wirkung schmälern könnten.
    Sie sank auf das Bett und strich abwesend über den jadegrünen Damastüberwurf, der nur einen Ton dunkler war als die Streifen des Kleides, das sie heute trug - ihr Lieblingskleid. Mr. Brennans verwegene Ausstrahlung und die geschickte Art, wie er ihr das Schwert entwunden hatte, machten sie nachdenklich. Ob er wohl einer der Schmugglerkumpane von Mr. Knighton war, der sich hier einen Überblick über das Familienvermögen verschaffen sollte, noch ehe Papa überhaupt unter der Erde war? Ja, so musste es sein.
    Und doch ... Wie eigenartig, dass er Shakespeare kannte. Es kam ihr unwahrscheinlich vor, dass Schmuggler den Sommernachtstraum lasen. Andererseits hatte Shakespeare geschrieben: „Der Teufel kann sich auf die Schrift berufen.“ Konnte der Teufel dann vielleicht auch Shakespeare zitieren?
    Dann war da auch seine Heimlichtuerei. Die Geschichte mit den Zigarren nahm sie ihm nicht ganz ab. Wenn er nun tatsächlich nach Papas privaten Papieren gesucht hatte?
    Sie rutschte ans Fußende des Betts und öffnete den Deckel der dahinter stehenden Truhe, um nach der Schatulle zu sehen. Ein Glück, dass Mr. Brennan sie in der vergangenen Nacht nicht gefunden hatte! Das schwere Vorhängeschloss beflügelte ihre Fantasie. Der Inhalt der Schatulle schien sowohl für ihren Vater als auch für Mr. Brennans Arbeitgeber von größter Wichtigkeit zu sein, denn sonst hätte der seinen Verwalter nicht beauftragt, den Schreibtisch zu durchsuchen. Nun, wenn es Mr. Brennans Aufgabe war, die Schatulle zu finden, dann würde sie ihn eben daran hindern. Sie würde ihn nicht aus den Augen lassen, ganz gleich, was das auch für Folgen haben mochte. Und selbst wenn er nicht danach suchte, so konnte es dennoch nicht schaden, den Feind zu beobachten. Vielleicht lieferte Mr. Brennan ja unbewusst den Beweis für den schäbigen Charakter seines Arbeitgebers, und dann konnte sie Juliet überreden, sich gegen Papa aufzulehnen. Papa würde Juliet doch bestimmt nie zu einer Ehe zwingen, wenn das Mädchen absolut dagegen war.
    Sie ließ den Truhendeckel zuklappen. Ja, ihr Plan stand fest -sie würde die Geheimnisse dieser beiden Männer auf decken und so die Schlacht gewinnen.
    Mit neu gewonnener Zuversicht stand sie auf und ging zur Tür. Sollte Mr. Brennan beim Frühstück doch sagen, was er wollte. Sie würde auf jeden Vorwurf von ihm mit einem eigenen reagieren. Sie hatte nicht vor, sich von ihm unterkriegen zu lassen.
    Als sie aus ihrem Zimmer eilte, stieß sie im Flur beinahe mit Juliet zusammen. Diese erbleichte. „Rosalind ...?“
    „Guten Morgen, Liebes. Bist du auch auf dem Weg zum Frühstück?“
    „Ja.“ Juliet betrachtete sie ängstlich. „Du ... du bist nicht böse auf mich?“
    „Warum?“ Rosalind stutzte. „Ach so, weil du mich in Papas
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