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Der Preis der Liebe

Titel: Der Preis der Liebe
Autoren: Deborah Martin
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sorgen als nur um den Inhalt des Schreibtisches Ihres Vaters, wenn Sie einem Mann ganz allein gegenüberstehen“, fuhr er fort, um seine Warnung noch zu untermauern - und um sich von den Reizen ihres Körpers abzulenken. „Vor allem, wenn Sie so spärlich bekleidet sind wie jetzt. ,Schönheit lockt Diebe schneller noch als Gold, wissen Sie.“
    Sie atmete tief durch und flüsterte: „Wie es euch gefällt.“ „Dann stimmen Sie mir also zu?“
    „Nein, Sie Ignorant“, zischte sie. „Wie es euch gefällt, das Stück von Shakespeare! Daraus haben Sie eben zitiert.“
    Er war so überrascht, dass er das Schwert senkte. Und in diesem Moment stieß sie ihm den Ellenbogen mit aller Kraft in die Rippen. Ihm entfuhr ein Schmerzenslaut, und Griffith krümmte sich. Dabei ließ er das Schwert fallen. Er stieß eine Reihe von Flüchen aus, die er sonst niemals vor einer Frau geäußert hätte, schon gar nicht vor einer Dame. Aber diese Hexe wusste wirklich, wie sie ihre Kraft einsetzen musste - und Kraft hatte sie in der Tat.
    Sie bückte sich schnell nach dem Schwert und wich dann damit zum Schreibtisch zurück. „Da Sie mit Shakespeare vage vertraut zu sein scheinen, stimmen Sie mir sicher zu, wenn ich sage, dass es keinem .listigen Dieb oder vollendetem Hofmann ‘ je gelingen wird, mich des Schatzes meiner Tugend zu berauben!“
    Er richtete sich steif auf. „Der Sturm?“ Er war ziemlich sicher, die Worte schon einmal gelesen zu haben.
    „Cymbeline.“ Sie zog eine Braue hoch. „Aber eine nahe liegende Vermutung, zugegeben.“
    „So wie Ihre in Bezug auf Wie es euch gefällt.“
    „Das war keine Vermutung. Ich kenne Wie es euch gefällt in-und auswendig.“
    „Tatsächlich?“ Da er nicht über Daniels gewandten Umgangston Frauen gegenüber verfügte, verließ er sich im Allgemeinen auf ein paar Standardkomplimente aus dem Zitatenschatz des Dichters. Schon bei vielen Frauen hatte er dieses Zitat von vorhin angebracht, aber noch keine hatte bislang gewusst, woher es stammte.
    Sie jedoch kannte es. Wie ungewöhnlich. Aber natürlich war jede Frau ungewöhnlich, die ihre „Tugend“ mit dem Schwert verteidigte.
    Er nickte zum Schwert hinüber. „Ihnen ist klar, dass ich damit nur einen Beweis erbringen und Ihnen nicht etwa ,den Schatz Ihrer Tugend' rauben wollte.“
    Sie ließ die Waffe nach wie vor nicht sinken.
    „Glauben Sie mir nicht?“
    Zu seiner Überraschung musterte sie ihn so kritisch von oben bis unten, wie es sonst nur Männer taten, die die körperlichen Vorzüge eines leichten Mädchens in Augenschein nahmen. Das irritierte ihn ungemein, auch wenn sein Körper auf eine ganz eigene Art darauf reagierte. Was für eine Hexe! Sie verhielt sich ganz anders als alle adligen Töchter, denen er bisher begegnet war.
    Schließlich seufzte sie resigniert. „Ich glaube Ihnen. Ein Mann wie Sie hat es nicht nötig, einer Frau die Tugend zu rauben. Wahrscheinlich können Sie jede dazu überreden, sie Ihnen freiwillig zu schenken.“
    „Was soll das heißen - ein Mann wie ich?“
    „Ein gut aussehender Tunichtgut.“ Sie ließ das Schwert fallen. „Ein Ire, der Shakespeare zitiert, um ans Ziel zu gelangen. Ich wette, Sie wissen genau, wie man sich Zugang in das Schlafzimmer einer Frau verschafft.“
    „Aber nicht in Ihres“, konnte er nicht umhin zu bemerken. Was sie wohl sagen würde, wenn er ihr verriet, dass ihm für gewöhnlich Geschenke und Geld den Weg in Schlafzimmer ebneten, und nicht Shakespeare-Zitate.
    Sie wandte den Blick ab, und zum ersten Mal, seit sie das Zimmer betreten hatte, wirkte sie verletzlich. „Nein, ich falle nicht so leicht auf Schmeicheleien herein. All dies Gerede: .Schönheit lockt Diebe.“ Andere Frauen können Sie vielleicht mit Ihren dürftigen Shakespeare-Kenntnissen beeindrucken, aber mich nicht. Ich erkenne einen Hochstapler sofort. Den Typ Mann, der sich solche Zitate aus der gehobenen Literatur nur merkt, weil er sich von ihnen Erfolg bei Frauen erhofft.“
    Das war hart, wenn auch zum Teil die Wahrheit. Ihre Schwestern hatten ihm und Daniel kein so großes Misstrauen entgegengebracht. Das reizte ihn. Er war noch nie einer Frau begegnet, die ihn spontan nicht zu mögen schien - schon gar nicht, seitdem er vermögend war. „Sie haben keine gute Meinung von mir. Das ist nicht ganz gerecht, wo wir uns doch erst so kurze Zeit kennen. “
    „Ich halte es für mehr als gerecht, wenn man bedenkt, dass ich Sie beim Durchsuchen von Papas Schreibtisch erwischt
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