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Der Preis der Liebe

Titel: Der Preis der Liebe
Autoren: Deborah Martin
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Ausdrucksweise, keine stürmischen Amazonen mit einer Vorliebe für flammend bunte Seidenstoffe.
    Dennoch kostete es ihn einige Anstrengung, den Blick von ihrem Körper abzuwenden und ihn auf ihr Gesicht zu richten. Das machte die Sache jedoch nicht einfacher, ihr Gesicht faszinierte ihn mindestens genauso sehr. Für sich genommen wirkte jeder einzelne Zug darin beinahe übertrieben - ihr Kinn war eine Spur zu energisch, ihre Wangen waren etwas zu rund und ihre Brauen einen Deut dunkler und dichter, als es dem gängigen Schönheitsideal entsprach. Alles zusammen allerdings verlieh ihr den unwiderstehlichen Reiz einer Tizianschen Schönheit. Er besaß tatsächlich ein Frauenbildnis von Tizian, das ihr verblüffend ähnelte.
    Vor allem die Lippen glichen denen auf dem Bild. Sie allein waren ein zum Leben erwecktes Kunstwerk. Plötzlich verspürte er das vollkommen aberwitzige Bedürfnis, diesen sinnlichen Mund zu küssen. Er unterdrückte diese Anwandlung sofort, indem er sich auf den eigentlichen Grund seiner Anwesenheit hier besann. Eine Affäre mit der Tochter seines Feindes wäre wohl wenig zweckdienlich gewesen.
    Griffith bemühte sich angestrengt, seine Gedanken wieder auf unverfängliche Dinge zu richten. „Gestatten Sie mir eine Frage - was hätten Sie gemacht, wenn ich wirklich ein Einbrecher gewesen wäre?“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Ich hätte Sie hier in Schach gehalten und um Hilfe gerufen.“
    Er unterdrückte ein Lachen. „Sie hätten mich in Schach gehalten?“ Beim Anblick ihrer hochgezogenen Augenbrauen zog er es jedoch vor, seine Zweifel nicht laut zu äußern. Ihm bot sich hier eine erste Gelegenheit, ihr ein paar Informationen zu entlocken, doch das würde ihm nicht gelingen, wenn er Rosalind verärgerte. „Ich verstehe. In diesem Schreibtisch scheinen sich ja wahre Schätze zu verbergen, dass Sie ihn so gut bewachen.“
    Flüchtiges Erschrecken breitete sich auf ihren Zügen aus. „Nein! Ich meine, darum geht es gar nicht. Ich will nur nicht, dass Papa irgendetwas gestohlen wird, selbst wenn es sich nur um ein paar Anweisungen für seinen Butler handelt!“
    Wie interessant. Befand sich das Dokument etwa tatsächlich in diesem Schreibtisch? Er hatte es nicht gefunden, aber auch nicht lange danach gesucht, weil diese Kriegsgöttin ins Zimmer gestürmt war. „Nichtsdestotrotz haben Sie große Anstrengungen auf sich genommen, den Inhalt zu beschützen, folglich muss er für jemanden von einigem Wert sein.“
    „Sie scheinen ungebührlich interessiert am Schreibtisch meines Vaters. Darf ich vorschlagen, dass Sie den Tod meines Vaters abwarten, ehe Sie sich an eine Bestandsaufnahme des Erbes Ihres Arbeitgebers machen?“
    Zu dumm, er war zu nachlässig gewesen und hatte ihr einen falschen Eindruck vermittelt. „Das hat nichts mit dem Erbe meines Arbeitgebers zu tun. Ich frage mich nur, ob Ihr Vater weiß, dass seine Tochter ihr Leben riskiert - für was auch immer sich in diesem Schreibtisch befindet!“
    Sie setzte eine trotzige Miene auf. „Ich habe nicht mein Leben riskiert. Ich war bewaffnet.“
    Dieses Mal konnte er sein Lachen nicht unterdrücken. „Lady Rosalind, wenn Sie glauben, einen diebischen Zigeuner mit dieser Antiquität von einem Schwert auch nur fünf Minuten lang in Schach halten zu können, dann sind Sie eine Närrin! Nicht einmal mich hätten Sie aufhalten können, wenn ich das nicht gewollt hätte.“
    „Wenn Sie das nicht gewollt hätten?“ Sie hob das Schwert auf und richtete es erneut auf ihn. „Sind Sie sich da so sicher?“ Wie konnte er einer solchen Herausforderung widerstehen? Dieser Frau mangelte es an gesundem Menschenverstand, sie benötigte dringend eine Lektion über die Gefahren im Leben.
    Blitzschnell duckte er sich unter dem Schwert hindurch, trat mit einem Schritt hinter sie und schlang den Arm fest um ihre Taille, während er ihr mit der anderen Hand das Schwert entwand. Dann drückte er die Klinge an ihre Kehle und murmelte: „Ganz sicher. Fordern Sie niemals einen Einbrecher heraus, Mylady, wenn Sie ihn nicht wirklich überwältigen können.“ Der Rosenduft ihres Haares betörte seine Sinne, ganz zu schweigen von dem Gefühl ihres weichen Bauchs unter seinem Arm. Wie sehnte er sich plötzlich danach, die Hand tiefer sinken zu lassen, um das Geheimnis zwischen ihren Schenkeln zu erkunden, bis sie vor Lust erbebte und nicht mehr vor Furcht. Aber nein. Nicht jetzt, nicht mit einer der Swanlea-Töchter.
    „Sie müssen sich um noch Wichtigeres
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