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Der Preis der Liebe

Titel: Der Preis der Liebe
Autoren: Deborah Martin
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an den Greif erinnert. Sie wissen schon, an dieses mythische Geschöpf mit dem Kopf eines Adlers und dem Körper eines Löwen, der über Gold und Reichtümer wacht“, ergänzte er, um Daniel zu helfen.
    „Das stimmt“, bestätigte dieser eifrig. „Das liegt daran, dass er so knauserig ist. Erst letzte Woche, zum Beispiel, wollte ich einem Mann für einen Dienst zweihundert Pfund bezahlen, aber Daniel meinte, hundertundfünfzig seien genug. War es nicht so, mein Lieber?“
    Griffith zog eine Augenbraue hoch. „Ja. Und ich habe meine Meinung nicht geändert. Der Mann muss erst noch beweisen, dass er fähig ist.“
    „Ich denke, er wird dich überraschen.“ Auf Griffith’ warnenden Blick hin wandte Daniel sich wieder den Damen zu. „Wann werde ich Ihren Vater sehen? Beim Abendessen? Ich kann es kaum erwarten, mich mit ihm zu unterhalten.“
    Je eher, desto besser, dachte Griffith ironisch. Wenn Daniel diesen Test bestand, waren sie schon einen großen Schritt weiter.
    „O nein, nicht heute Abend!“ rief Juliet. „Ich ... ich meine, Papa ist so krank, wir sollten lieber warten, bis es ihm etwas besser geht. Vielleicht morgen früh.“
    „Aber, Juliet, du begann ihre Schwester.
    „Morgen früh“, beharrte Juliet. „Dürfen wir den Gentlemen Tee anbieten?“
    In Griffith’ Augen trat ein argwöhnischer Ausdruck, als Juliet sie nun zum Salon dirigierte und dabei pausenlos schwatzte. Alles schien ganz anders, als es zu Anfang den Anschein gehabt hatte. Diese beiden hatten eindeutig etwas zu verbergen, und ihre Schwester, die den Besitz offenbar verwaltete, hatte wahrscheinlich ebenfalls etwas damit zu tun. Nun, wie dem auch sein mochte. Ihre lächerlichen kleinen Geheimnisse würden ihn nicht von seinem Vorhaben abbringen.
    Rosalind kam es so vor, als habe sie bereits eine halbe Ewigkeit in Sorge und Unruhe verbracht, als sie endlich den Schlüssel im Schloss hörte. Zu ihrem Erstaunen tauchte Helena vor ihr auf.
    „Du bist ja tatsächlich hier“, verkündete Helena erschrocken beim Anblick von Rosalind, die ungeduldig im Zimmer wartete.
    Rosalind schob sie nach draußen. „Leise. Papa schläft, ich möchte ihn nicht wecken. Hat Juliet dich geschickt?“ fragte sie, als sie im Flur standen.
    „Ja, sie hatte wohl Angst vor deiner Standpauke. Wenn ich geahnt hätte, dass du hier bist, wäre ich schon früher gekommen. Es ist bereits nach elf.“ Helena schloss die Tür hinter sich. „Ich kann nicht fassen, dass sie das getan hat. Bei Papa überrascht mich so etwas nicht, aber Juliet...“
    „Ich weiß. Warte nur, bis ich das dumme Gör zu fassen bekomme! Wo steckt sie überhaupt?“
    Helena warf ihr einen warnenden Blick zu. „Sie ist schon zu Bett gegangen, und du solltest lieber abwarten, bis sich dein Zorn etwas gelegt hat!“
    Widerstrebend musste Rosalind sich eingestehen, dass ihre Schwester Recht hatte. Im Moment hätte sie das Mädchen am liebsten erwürgt. „Ich nehme an, Mr. Knighton hat es sich in einem der Gästezimmer bequem gemacht?“
    Helena hinkte zu der großen Treppe, die hinauf in den ersten Stock und somit zu ihren Schlafzimmern führte. „Er hat sich bereits zurückgezogen. Wir beide sind die Einzigen, die noch auf sind.“
    Mit finsterer Miene folgte Rosalind ihrer Schwester. „Ich schwöre dir, wenn ich nicht eingesperrt gewesen wäre, hätte ich ihn wahrscheinlich längst aus dem Haus gejagt.“
    „Genau deswegen hat Papa Juliet wohl auch aufgetragen, dich einzusperren. Du hast verloren. Finde dich damit ab.“ „Dieser Mann ist in keiner Weise ehrenhaft.“
    „Du kennst ihn ja noch nicht einmal. Dabei ist er gar nicht so schlimm. Er könnte dir sogar ganz gut gefallen.“
    „Das bezweifle ich.“ Auf der Treppe passte sie sich Helenas langsameren, schwerfälligen Schritten an. „Erzähl mir mehr von ihm. Spricht er wie ein Gentleman, oder ist er so ungehobelt, wie ich befürchtet habe? Sieht er Papa ähnlich?“
    „Ganz und gar nicht. Er ist ziemlich kräftig gebaut und hat keinerlei Ähnlichkeit mit dem Porträt, das Papa uns einmal von seinem Vater gezeigt hat. Sein Haar ist blond, mit braunen Strähnen durchzogen, und er trägt es lang - wie eine Löwenmähne. Seine Gesichtszüge sind ansprechend, aber ..." Sie errötete und schwieg. „Nun, du wirst ihn morgen früh ja selbst kennen lernen.“
    Rosalind betrachtete ihre Schwester nachdenklich. Sie würdigte Männer sonst nie eines Blickes. „Nun, sollte ich zum Frühstück nicht erscheinen, befreie mich bitte aus
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