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Der Piratenlord

Titel: Der Piratenlord
Autoren: Deborah Martin
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getan, weil er sich selber für nichtswürdig hielt und weil er dich mit herunterziehen wollte. Zweifellos wollte er die Ehe von Lady Dryden vergiften, indem er ihren Sohn entführte. Doch als er dich dann hatte, wusste er nicht, was er mit dir anfangen sollte.“
    Gideon ballte die Hände zu Fäusten, als er daran dachte, wie oft Elias ihn dafür verflucht hatte, dass er genauso stolz und überheblich sei wie seine Mutter. Er dachte an all die Schläge, die er erlitten, und an den Mangel an Zuneigung, den er bei Elias immer gespürt hatte. Wut stieg in ihm hoch, eine rasende Wut, die sich Luft machen musste.
    Er wandte sich an seine Eltern. „Wenn Sie gewusst haben, dass Elias mich entführt hat, warum haben Sie dann nicht nach mir gesucht? Warum haben Sie mich dann bei diesem . . . Ungeheuer gelassen?“
    „Ach, mein lieber Junge, wir haben doch nach dir gesucht! “ rief Lady Dryden aus. „Aber wir hätten uns nie träumen lassen, dass er dich nach Amerika gebracht hat. Wir dachten nicht, dass er so viel Geld hatte. Außerdem gab es mit Amerika noch immer Krieg, daher haben wir angenommen, dass er dich niemals dorthin mitgenommen hätte.“
    Lord Dryden trat vor. „Wir haben in Irland, England und Schottland nach dir gesucht. Wir haben auf dem Kontinent gesucht. Immer, wenn wir von einem verlassenen Kind hörten, dessen Beschreibung auf dich passte, sind wir dorthin gereist, um herauszufinden, ob es sich um dich handelte. Wir haben nie geglaubt, dass er dich behalten würde. Warum hätte er das tun sollen? Er hatte doch gar keine Ahnung von kleinen Kindern.“
    „Das hatte er wirklich nicht“, sagte Gideon bitter. Er sah seine Mutter an. „Ich glaube, er hat mich nur behalten, weil ich eine Verbindung zu Ihnen war. Er hat Sie immer geliebt. Und vielleicht hat ein Teil in ihm wirklich geglaubt, er sei mein Vater.“ Sein Ton wurde rau. „So, wie ich Elias kannte, hat er eher gedacht, dass er Sie straft, indem er mich strafte. Er hat immer gesagt, dass ich wie Sie sei, jedes Mal, wenn er .. .“
    „Nein, Gideon“, sagte Sara halblaut und ging zu ihm. „Du darfst ihnen das nicht alles erzählen. Sie haben endlose Qualen dadurch erlitten, dass sie sich fragten, was aus dir geworden sein mag, und es wäre nicht recht, ihnen noch mehr Kummer zu bereiten.“
    Als er Lord und Lady Dryden anschaute, war ihm klar, dass sie Recht hatte. Nie zuvor hatte er besorgtere Menschen gesehen. Ihnen waren die Taten eines Mannes nicht anzulasten, der geistig nicht ganz gesund gewesen war. Und wenn er ihnen von Elias ganzer Schlechtigkeit berichtete, würde sie das vielleicht vernichten.
    „Sohn“, sagte seine Mutter mit schmerzvoller Stimme, als sie näher kam. „Ich habe . .. dreißig Jahre lang darauf gewartet, dich in meine Arme zu schließen. Glaubst du . . . dass du einer alten Frau . . . diesen Gefallen tun könntest?“
    Tränen verschleierten seinen Blick, als er in das Gesicht der Frau schaute, die er kaum kannte, der Frau, die er grundlos sein ganzes Leben lang gehasst hatte. Und plötzlich wollte er sie verzweifelt gern kennen lernen. „Mutter“, war alles, was er mit erstickter Stimme sagen konnte.
    Dann umarmten sie sich.
    Als Sara sie beobachtete, glaubte sie, ihr Herz müsste zerspringen. Jetzt konnte sie Jordan nicht länger böse sein, dass er sie gezwungen hatte, nach England zurückzukehren, da das zu solch einem guten Ausgang geführt hatte.
    Als Nächstes umarmte Lord Dryden seinen Sohn. Seine Augen war gerötet vor ungeweinten Tränen, als er den jungen Mann an sich zog.
    „Eine Mutter und ein Vater. Ich kann es kaum glauben.“ Gideon drehte sich zu Sara um. „Und das alles habe ich nur dir zu verdanken. Du hast sie gefunden, nicht wahr? Du hast das für mich getan. “
    Verlegen senkte sie den Kopf. „Ich ... ich habe einfach nicht glauben können, dass Elias' Geschichte der Wahrheit entsprach. Es überzeugte mich nicht, dass eine Frau ihr Kind so gedankenlos verlassen konnte.“
    Er umfasste ihre Taille und zog sie an sich. „Du hast schon immer eine bessere Meinung von den Menschen gehabt als ich. Und diesmal hast du Recht behalten. Denk doch bloß an die vielen Jahre, die ich mit ihnen hätte verbringen können, wenn ich Elias nicht so bereitwillig geglaubt hätte.“ Er hob ihr Kinn mit einem Finger an. „Vielleicht hätte ich dich dann auch schon früher kennen gelernt. “
    Ihre Augen glänzten, als sie zu ihm aufsah und seine Wange mit der Hand berührte. „Das ist alles
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