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Der Piratenlord

Titel: Der Piratenlord
Autoren: Deborah Martin
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miterleben, dass sie dich gar nicht fortlassen würde.“
    „Ich werde sie und Seine Lordschaft mitnehmen. Sie wollten uns schon besuchen, seit sie nach unserer Hochzeit zwei Wochen auf der Insel verbracht haben.“ Sie musste ihm nicht erzählen, dass Gideon ihr niemals erlauben würde, so kurz vor der Niederkunft mit einem Schiff zu reisen.
    Jordan sah sie an. „In Ordnung, ich werde versuchen, mich zu benehmen. “ Dann schaute er in Richtung Tür, wo eine junge Dame stand, die ganz in schwarzes Bombasin gekleidet war. Jordans Miene veränderte sich leicht. „Ich kann mich heute jedem gegenüber anständig benehmen, wenn mir nur gestattet wird, diese Schönheit nach Hause zu begleiten.“ Er beugte sich zu Sara herab und flüsterte: „Gute Nacht, Schwesterchen, warte nicht auf mich.“ Dann drehte er sich um und ging forsch zu der jungen Frau hinüber.
    Er war kaum außer Hörweite, als Gideon in Lachen ausbrach.
    „Was ist denn, um Himmel willen, so komisch?“ fragte Sara.
    „Wenn ich mich nicht irre, Liebste, hat dein Bruder die Absichten der Schönheit gründlich missverstanden. Er wird endlich seine lange fällige Strafe erhalten.“
    Sara schaute ihn spöttisch an.
    Seine Augen glitzerten amüsiert durch die Schlitze seiner Maske. „Ich habe die junge Dame vorhin kennen gelernt. Weißt du, wer sie ist? Die Tochter des Pfarrers und keine fröhliche Witwe. Sie betrauert ihre Mutter und nicht ihren Ehemann. Sie ist mit ihrem Cousin hergekommen, der genauso gekleidet ist wie dein Bruder, und ich wette, dass sie glaubte, sie spräche mit ihrem Cousin, als sie deinen Bruder bat, sie nach Hause zu begleiten.“
    „Verflixt noch mal!“ rief Sara aus und wollte Jordan nachlaufen.
    Doch Gideon hielt sie am Arm fest. „Wage es ja nicht. Er hat eine kleine Demütigung verdient für das, was er uns angetan hat, meinst du nicht auch?“
    Sie zögerte und beobachtete, wie ihr Bruder den Arm der hübschen jungen Frau nahm und sie hinausführte. Sara zog Gideon auf den Balkon, weil sie wissen wollte, was weiter geschah. Sie kniff die Augen zusammen, als Jordan der Frau in die Blackmore-Kutsche half. Die Tochter des Pfarrers? Die nette, zuverlässige Tochter des Pfarrers?
    Sie begann zu lächeln. „Vielleicht ist ja die Tochter des Pfarrers genau die Frau, die mein Bruder braucht.“
    „Sprechen wir von demselben Mann? Von dem Earl of Blackmore, von dem du selbst gesagt hast, dass er ein Lebemann sei? Ich kann mir nicht einmal vorstellen, dass dein Bruder mit der Tochter eines Pfarrers verheiratet ist.“
    „Ja, aber du hast ja auch wenig Phantasie.“ Sie wandte sich vom Balkon ab und sah Gideon liebevoll an. „Vor einem Jahr hättest du dir nicht träumen lassen, dass Barnaby glücklich verheiratet sein könnte mit einem Freudenmädchen wie Queenie und dass sie jetzt schon hoffnungsvoll auf ihr erstes Kind warten. Oder dass der mürrische alte Silas fähig sein könnte, Vater von Zwillingen zu werden, sie zu betreuen und gleichzeitig Atlantis in deiner Abwesenheit zu leiten. Oder dass du selbst dich mit der Stiefschwester eines Earl verheiraten würdest. Das hast du dir doch alles nicht vorstellen können, oder?“
    „Nein.“ Ein Lächeln erhellte sein Gesicht. „Na gut, du hast gewonnen. Ich denke, wenn ein blutrünstiger Pirat eine ehrbare Frau finden kann, kann das dein Bruder auch.“ Ohne Vorwarnung zog er sie zu einem Kuss in die Arme, der ihr fast die Sinne raubte. Als er sich von ihr löste, funkelten seine Augen. „Doch wenn ich die Dinge nach der kurzen Unterhaltung mit der Tochter des Pfarrers richtig deute, wird dein Bruder einige Kämpfe auszufechten haben.“
    Sie begann zu lächeln, hob die Arme und zog ihn zurück in ihre Umarmung. „Umso besser. Wie ich schon immer sagte: Die besten Frauen - und Männer - sind die, um die man kämpfen muss.“
    -ENDE -
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