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Der Pfad des Kriegers (German Edition)

Der Pfad des Kriegers (German Edition)

Titel: Der Pfad des Kriegers (German Edition)
Autoren: Philipp Ebert
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hörten sie wie die Taisin laute Befehle brüllten. Auf Thomas Bitten half Barrett ihm auf die Beine. Mit zittrigen Beinen stand Thomas da, auf die Schulter des Söldners gelehnt und von ihm mit einem Arm gehalten. Mehr als ein Dutzend einzelner Gruppen von Taisin hatten sich einander gegenüber aufgestellt, etwa zwei Dutzend Meter von Arvid entfernt. Oder von dem, worin Arvid sich vermutlich befand, denn wirklich sehen konnte man ihn nicht mehr.
    „Anscheinend sind sich die Herren Sieger über irgendetwas nicht einig und ich würde wetten, dass unser Freund Arvid etwas damit zu tun.“
    „Ja, schaut ganz so aus“, war die einzige Antwort die Thomas einfiel.
    „Nun, vielleicht hat mich mein Glück doch noch nicht verlassen. Auch wenn ich es ihm nicht übelnehmen würde, schließe überstrapaziere ich es doch regelmäßig.“
    Der Söldner lachte leise und fuhr dann fort:
    „Sollten sie sich gegenseitig die Kehle durchschneiden, wäre das auf jeden Fall nicht nur eine persönliche Freude für mich, sondern vielleicht auch eine Chance von hier zu verschwinden. Nicht, dass wir weit kommen würden in unserem Zustand, aber man weiß ja nie und ich möchte mein Geld nicht unbedingt auf die Gnade dieser Halsabschneider setzen.“
    Auf einmal kam Bewegung in die Taisin. Die meisten Gruppen, jeweils vielleicht dreißig oder vierzig Krieger stark, sammelten sich hinter einem Taisin, der etwas abseits auf einem Pferd saß. Die übrigen blieben stehen. Inzwischen beobachtete fast jeder Maegrin, der noch dazu in der Lage war, das Schauspiel. Nach einigen Minuten ertönte ein lauter Ruf und die erste Gruppe derer, die sich noch nicht entschlossen hatte, wandte sich um und verließ das Schlachtfeld. Nach und nach folgten noch sechs andere.
    „Sieht aber nicht so aus, als ob du recht behältst“, hörte sich Thomas sagen.
    „Immerhin sind es jetzt ein paar weniger, die wir noch erledigen müssen.“
    Wieder musste Thomas grinsen. Barrett ließ sich wohl einfach nicht unterkriegen. Oder er zeigte einfach nur Galgenhumor, wie sein Vater es genannt hätte. Die meisten Taisin hatten sich schließlich abseits gehalten und es befanden sich vermutlich noch mehrere Tausend in unmittelbarer Nähe. Die Handvoll Maegrin, die sich noch hier befand, hatte jetzt wohl noch weniger Chancen gegen sie als vor einigen Stunden.
    „Der Prophet?“
    Erst jetzt war er Thomas wieder eingefallen.
    „Tot. So wie die meisten anderen. Sein ganzer Hokuspokus hat ihm nicht wirklich viel gebracht am Ende. Auch wenn ein paar von seinen Anhängern überlebt haben“, Barrett deutete auf eine Gruppe von drei halbnackten Männern, die aufgeregt miteinander diskutierten, „und jetzt anscheinend behaupten, dass wir einfach nicht genug daran geglaubt haben. Nun ja, es hört ihnen niemand mehr zu.“
    „Und was machen wir jetzt?“
    „Wir warten.“
    Die nächste halbe Stunde passierte gar nichts. Nur die Sonne ging noch etwas weiter unter. Es war eisig kalt und Thomas wusste, dass er die Nacht vermutlich nicht überleben würde. Genauso wenig wie viele andere um sie herum. Selbst Barrett wirkte schwer angeschlagen. Immer wieder fielen dem Söldner die Augen zu, obwohl er sich offensichtlich Mühe gab, wach zu bleiben.
    Dann kam doch wieder Bewegung in die Taisin. Ein einzelner Reiter ritt an die Sphäre heran, während von weiter hinten ein Wagen, gezogen von zwei Pferden, näher kam. Der Taisin schwang ein Seil mit einer Schlinge darin über seinen Kopf und nachdem er es einige Male über seinem Kopf hatte kreisen lassen, ließ er das Ende mit der Schlinge in die Sphäre fliegen. Nichts passierte und als er es wieder herausholte, war die Schlinge leer. Aufgeregtes Gemurmel machte sich unter den Taisin breit und immer wieder ritten einzelne Reiter vor, nur um von anderen zurückgehalten zu werden. Gewalt lag in der Luft.
    Wieder ließ der Taisin die Schlinge kreisen, wieder ließ er sie in die Sphäre fliegen. Als er diesmal zog, bewegte sich die Sphäre ruckartig mit. Gekonnt befestige der Taisin das Seil am Sattelhorn und drehte das Pferd herum. Langsam ritt er auf den Wagen zu, die Sphäre bewegte sich hinterher, Arvid war nicht zu sehen. Die Sphäre schmolz den Schnee über den sie gezogen wurde und braune, zertrampelte Erde wurde sichtbar.
    Die Taisin wurden zunehmend nervöser, während die Maegrin das Ganze eher neugierig beobachteten. Was hatten sie auch zu verlieren. Am Wagen angekommen, zogen die Taisin die Sphäre auf ihn herauf. Zu Thomas
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