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Der Outsider-Stern

Der Outsider-Stern

Titel: Der Outsider-Stern
Autoren: Frederik Pohl u. Jack Willamson
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Asteroiden erreichte, fing er sie ein und ergänzte damit seine Masse. Dem vierten Planeten entriß er den Mond und verschlang ihn ebenfalls.
    In seiner Erwartung empfand er bereits die bittere Freude von Sieg und Zerstörung. Dreizehn Sonnen sollten sterben. Hundert Planeten mußten untergehen. Tausend Milliarden Lebewesen würden im glutheißen Plasma der Sterne ihr Ende finden.
    Und darunter, entsann sich der Outsider mit einem schmerzhaften Stich inmitten seines Gemüts, auch das unbedeutende lebende Ding aus organisierter Materie namens Molly Zaldivar. Ich wünsche Molly Zaldivar nicht den Tod. Sie muß sterben. Ich werde sie nicht retten. Aber ich wünsche ihr den Tod nicht, weil ich sie liebe.
    Er schickte dünne plasmische Effektoren voraus und suchte nach ihr. Die Sensorpartikel durchtasteten die kubischen Meilen des Weltalls und entdeckten sie schließlich in Annäherung auf die Atmosphäre des dritten Planeten, noch auf dem Rücken des Sleeths. Das goldene Feuer, das sie aus der Gewalt des Outsiders befreit hatte, war fort, erloschen mit dem Tod der goldenen Sonne. Aber Molly Zaldivar lebte noch.
    Sie spürte die behutsame transpsychische Berührung des Outsiders. »Ungeheuer?« flüsterte sie. Der Outsider schwieg. Er beobachtete und lauschte. »Ungeheuer«, wiederholte sie, nun im Tonfall der Überzeugung, »ich weiß, daß du hier bist.« Für einen Moment schwieg sie, beugte sich auf dem glatten schwarzen Rücken des Sleeths vor und blickte hinab auf den wolkenumspannten Planeten unter ihr. »Du hast soviel Unheil angerichtet.« Sie seufzte. »Ich wollte ... und doch hast du versucht, zu mir gut zu sein. Es tut mir sehr leid, Ungeheuer, daß du glaubst, gegen Almalik kämpfen zu müssen.«
    Der Outsider gab keine Antwort. Er erforschte ihr inneres Spektrum von Gedanken und Energien, bemerkte den dunklen Schatten der Trauer und zugleich das goldene Glühen von ... was? Liebe? Zuneigung, entschied der Outsider.
    Seine Kraft war so unermeßlich größer als ihre, daß er sie in einem Sekundenbruchteil dem Sleeth entführen zu vermochte. Seine Energie konnte sie und den Sleeth mühelos der eigenen Masse einverleiben und beide mit in den Zusammenprall mit dem stolzen weißen Stern reißen.
    Aber er unternahm nichts. Er beobachtete, ohne einzugreifen, wie sie im Schutz des Transflex-Feldes in die Atmosphäre des dritten Planeten eintauchte und sich rasch den Städten auf dessen Oberfläche näherte. Der dritte Planet war eine wunderschöne blau-grüne Welt ruhiger Meere und friedlicher Kontinente. Herrliche Städte erstreckten sich entlang der Küsten und Flüsse, bewohnt von Geschöpfen der vielerlei Rassen, die zu Almaliks Brüdern zählten. Der Outsider sah sie in einem riesigen Turm inmitten einer Stadt verschwinden. Noch war es nicht zu spät. Selbst von dort vermochte er sie zurückzuholen.
    Aber er sparte die erforderliche Energie für den Zusammenprall, der bereits in einer Stunde stattfinden würde und diese Welt verbrennen und schmelzen mußte, und der damit auch der organisierten Materiemasse namens Molly Zaldivar die Vernichtung brachte.
     
    Der Gleiter mit seinen Insassen, die grünen Spiralen und die rosa Wolke erreichten gleichzeitig den Transflex-Kubus in Kaymak, Hauptstadt des Planeten Kaymak, Zentralwelt Almaliks.
    Clothilde Kwai Kwichs Hand umklammerte bestürzt Quamodians Arm. Neben ihm keuchte Rufe. Im großen Zentraldom der Stadt wimmelte es von Bürgern aller Rassen. Viele waren menschlich – besonnene Terrestrier, bronzehäutige Riesen von den Sternenriffen. Doch daneben gab es Bürger in zahllosen verschiedenen Gestalten und welche ohne Gestalt, Flüssigkörperbürger und Gaskörperbürger, auch Bürger, die keine Form von Materie besaßen, um ihre Energiestrukturen zu umkleiden. Das Brüllen, Schreien, Zischen, Pfeifen, elektronische Pulsieren und andere Signale der Verständigung vermengten sich zu einem mächtigen Chor. Unmittelbar vor der Kontraktionsiris hingen zwanzig Kristallbürger, deren durchsichtige, messerscharfe, hellblaue Kanten im Schein von Almaliks Sonnen funkelten. Quamodian ließ den Gleiter neben der Rampe landen, öffnete die Tür und ging voran, unter die Kristallbürger geduckt.
    »Wir müssen aus dem Gedränge weg«, keuchte er. »Das Hauptquartier des Sternenordens ist dort in der Nähe ... ich glaube ...«
    »Ja, Monitor«, schrie Clothilde Kwai Kwich, »wir werden ...« Aber sie erhielt nicht genug Atem, um den Satz zu beenden. Sie besaßen keine Wahl,
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