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Der Outsider-Stern

Der Outsider-Stern

Titel: Der Outsider-Stern
Autoren: Frederik Pohl u. Jack Willamson
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näherte sich ... »Das ist Miß Zaldivar!« schrie Rufe. »Schauen Sie, Prediger – sie und der Sleeth.«
     
    Sie waren keine ganze Viertelstunde in der großen Halle beisammen, aber Quamodian fühlte sich überwältigt von Almaliks ungeheurer Majestät, die über sie wachte, und seiner unermeßlichen Huld. Selbst die Nähe des Mädchens, für das er das halbe Universum durchquert hatte, konnte ihn dem Bann jenes unsterblichen, übermächtigen Sterns nicht entziehen.
    Molly Zaldivar war todgeweiht.
    »Nein, Andy, komm nicht näher«, flüsterte ihre warme Stimme gerührt über den weiten Abgrund der Halle. »Ich bin strahlungsaktiv – Strahlungen aus den alten Höhlen, andere Strahlungen, die unser kleiner Monster-Stern mir abgab, als er mein Leben zu retten versuchte. Oder es mir wiederschenkte, denn ich war tot. Wenn du dich näherst, wirst du ebenfalls sterben müssen ...« Dennoch wollte er zu ihr laufen, aber sie wies ihn mit einer Geste zurück. »Bitte, lieber Andy«, flüsterte sie. »Was ... hast du von der Erde zu berichten?«
    Er stammelte die Geschichte hervor, die der Reefer erzählt hatte, während Clothilde Kwai Kwich und der Junge in ehrfürchtigem Schweigen zu seinen Seiten standen. Molly Zaldivar lauschte gefaßt. »Ich danke dir, Andy«, sagte sie schließlich. »Du warst immer der beste Freund, den ich mir jemals hätte wünschen können. Ich ...« Einen Moment lang verlor sie die Fassung, beherrschte sich jedoch und lächelte. »Es schmerzt mich nicht sehr, daß ich dies Leben aufgeben muß, Andy. Aber ich bin traurig, weil ich dich verlassen muß.«
    Dann erstieg sie auf den schwarzen Schultern des Sleeths wieder den Himmel, während das gewaltige Kuppeldach des Turmes sich majestätisch schloß und sie ihren Blicken entzog.
     
    Der Outsider spürte die Furcht jenes fernen Beobachters, die Furcht eines Vaters um seinen gefährdeten Sohn. Er überlegte, ob er um Hilfe ersuchen solle, doch die Entfernung war tausendmal zu groß. Selbst hier in seinem Wirkungsbereich, hatte er nun einen Mißerfolg erlitten. Sein dünner Sensor war wie abgestorben. Er hatte Molly Zaldivar und den Sleeth verloren. Viele Picosekunden lang bemühte er sich, sie wieder ausfindig zu machen, doch vergebens. Irgendeine stärkere Kraft schirmte sie von ihm ab. Ein Gefühl, das ein Mensch eine böse Ahnung genannt hätte, beschlich den Outsider. Aber er schenkte seinen Emotionen nicht länger Beachtung. Der dritte Planet lag inzwischen weit zurück, und er kreuzte die Bahn des zweiten Planeten, gegenwärtig hinter der großen weißen Sonne verborgen, die nun rasch anschwoll.
    Noch immer mißachtet mich dieser Stern. Er verweigert jede Gegenwehr. Er entbietet keine Entschuldigung für die Angriffe seiner geringeren Sterne auf mich. Noch immer beobachtete er mich nur ... spottet meiner ...
    »Ungeheuer, warte auf mich!«
    Die Sensorpartikel reagierten wieder. Der Outsider energetisierte seine Perzeptoren und sah, daß Molly Zaldivar ihm auf dem Rücken des schwarz schimmernden Sleeths folgte. Die Energie, die sie dabei aufwandte, verunsicherte den Outsider. Das schwächliche menschliche Ding aus organisierter Materie hätte solche Gewalten nicht zur Verfügung haben dürfen. Für einige Nanosekunden erwog der Outsider die Möglichkeit, daß diese Kräfte von seinem Feind stammten, Almalik. Dann jedoch gab er diese Überlegung einfach auf. Es spielte keine Rolle. Bis zum Zusammenprall waren es nur noch Minuten. Aber er versetzte mit seinem plasmischen Effektor die Luft im Innern der winzigen Transflex-Sphäre, worin der Sleeth das Mädchen durch den Weltraum trug, in Vibration. Was willst du, Molly Zaldivar? Liebst du mich nun?
    »Dich lieben, Ungeheuer? Ich weiß es nicht. Ich kann es mir nicht vorstellen.« Ihre Antwort löste in seinem planetarischen Körper seismische Erschütterungen aus. »Und doch ... ja, vielleicht. Wenn es dir etwas bedeutet ...« Der Outsider erbebte. Als seine Umklammerung der planetaren Masse sich für einen Augenblick lockerte, schossen Dampfwolken aus den kochenden Meeren, Blitze zuckten durch die gequälte Atmosphäre. »Aber mir verbleibt kein Leben, um jemanden zu lieben, Ungeheuer«, fuhr Molly zu sprechen fort. »Mein Körper stirbt. Hör mich an, Ungeheuer, bitte! Almalik ist nicht dein Feind .«
    Diesmal schüttelte Wut den Outsider. Die Felskruste seines planetaren Körpers barst und spie weißglühendes Magma aus. Lügen, neue Lügen, kreischte schrill die Luft rings um Molly. Die
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