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Der Nächste, bitte! 13 Morde fürs Wartezimmer

Der Nächste, bitte! 13 Morde fürs Wartezimmer

Titel: Der Nächste, bitte! 13 Morde fürs Wartezimmer
Autoren: Ilse Wenner-Goergen
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wen auch? Sie warf noch das kleine Schwarze über ihre zarte Verpackung und es schmiegte sich seidig um ihre Figur. Traumhaft. Sie hatte kein Gramm zugenommen, seit sie das Kleid zum letzten Mal getragen hatte. Nein, verstecken musste sie sich wirklich hinter keiner anderen Frau. MACHEN SIE SICH FREI FÜR NEUES! Warum eigentlich nicht? Elena seufzte und ließ sich rückwärts auf ihr Bett fallen. Als sie die Augen schloss tauchte er sofort vor ihr auf. Er – Alexander – der Brad Pitt aus dem Nachbarort. Ein toller Mann, von dem Elena nur heimlich zu träumen wagte. Bisher!
    Sie seufzte wieder und schluckte ehrfürchtig, als er sich auf sie zu bewegte. Er trug nichts außer einer hautengen Jeans, die sich über seine muskulösen Schenkel spannte, und einer dunkelroten Rose in der linken Hand. Braungebrannt sein durchtrainierter Oberkörper und weit ausgebreitet seine mächtigen Arme, in die Elena sich nur allzu bereitwillig fallen ließ. Mhmm, gut fühlte er sich an. Und wie er roch! Geborgenheit und Sexappeal pur.
    Sanft streichelten seine tellergroßen Hände ihr den Rücken, während er ihr tief in die Augen blickte und ihr die Rose überreichte. Ein Schauer durchflutete sie. Der Mann versetzte Elena in prickelnde Erregung. Alex. Sie war zu allem bereit und sie bebte, als seine Hände schließlich unter ihr Kleid wanderten und nach und nach die Rundungen ihres Körpers erforschten, während sich sein Mund langsam auf ihren zu bewegte. Der erste Kuss war lang und sehr leidenschaftlich, die Bewegungen seiner Zunge ein einziges Versprechen. Mhmm, Alex…
    Jäh schrillte das Telefon Elena aus ihren Träumen. Sie schreckte auf und ärgerte sich. Jetzt nicht!
    Sie wollte zurücksinken in ihren Traum, doch das Gerappel störte. Als es endlich aufhörte, war Elena wieder hellwach und starrte auf das Weiß der Zimmerdecke. Sie stellte fest, dass ihre rechte Hand unwillkürlich zwischen ihre Schenkel gewandert war und dort damit begonnen hatte, zärtlich auf und ab zu streichen.
    NUR MUT! rief sie sich ins Gedächtnis. Die Sterne sagten es schließlich voraus. Es würde schon werden. Einziges Problem: Der Mann ihrer Träume war gleichzeitig der Ehemann ihrer Schwester - Ihrer Zwillingsschwester Tatjana – und treu wie Gold. Tja, wie bei Zwillingen durchaus üblich, hatten sie auch beim Thema Männer den gleichen Geschmack. Nur leider gab es Alexander nicht in doppelter Ausgabe.
    LEGEN SIE IHRE SKRUPEL AB, SIE SIND NICHT MEHR ZEITGEMÄSS. Genau! Warum noch Rücksicht nehmen? Auf sie nahm schließlich auch niemand Rücksicht! Und Gefühle konnte man nicht beeinflussen. Erneut klingelte das Telefon, da war jemand hartnäckig. Der Gedanke, dass ER es ja möglicherweise sein konnte, versetzte Elena in Aufruhr. Entschlossen nahm sie ab und meldete sich. Die Stimme am anderen Ende der Leitung ließ sie verschreckt zusammenfahren: „Hallo Schwesterchen, hier ist Tatjana!“ Schlagartig packte Elena das schlechte Gewissen. Sie murmelte verlegen einen Gruß, als Tatjana sie energisch unterbrach: „Ich habe ihn rausgeschmissen!“
    Elena war irritiert. „Äh… was?“
    „Ich habe ihn rausgeschmissen! Und diesmal endgültig!“ Es klang resolut, wild entschlossen.
    „Alexander?“, etwas anderes fiel Elena in diesem Moment nicht ein.
    „Wen sonst? Ich habe seine Affären so satt! Und das Maß ist ein für alle Mal voll!“ Erst jetzt bemerkte Elena das Beben in Tatjanas Stimme.
    „Affären?“, fragte sie daher vorsichtig.
    „Ich habe dir nie davon erzählt, weil ich ihm doch vertrauen wollte. Aber er ist der größte Schürzenjäger hier im Landkreis, das kannst du mir glauben! Und jedes Mal hat er mir versichert, es wäre das letzte Mal gewesen. Aber gestern nach der Betriebsfeier hatte er was mit der neuen Auszubildenden, fast noch ein Kind die Kleine, ich bin so enttäuscht!“ Kurz schluchzte Tatjana auf. „Das war zuviel, verstehst du?“
    Elena verstand. Und nickte stumm. Beinahe weinte sie mit. Stück für Stück bröckelte Alex’ Fassade vor ihrem inneren Auge. Und plötzlich war sie wieder da, die enge Verbundenheit mit ihrer Schwester. Die tiefe Einigkeit, die nur Zwillinge empfinden können. Tatjana fing sich schnell wieder. „In meinem Horoskop steht heute: LEGEN SIE IHRE SKRUPEL AB, SIE SIND NICHT MEHR ZEITGEMÄSS. NUR MUT! Na, wenn das kein eindeutiger Wink ist! Viel zu lange lasse ich mir das schon bieten.“
    Elena schluckte ein ums andere Mal. Es stimmte. Klar, Tatjana war Steinbock wie sie. Was ihr die
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