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Der Nachtschwärmer

Der Nachtschwärmer

Titel: Der Nachtschwärmer
Autoren: Jason Dark
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Wichtig war dann der Boden. Wir mussten festere Stellen suchen, um nicht in irgendeinem Loch zu versinken.
    Auch ich bewaffnete mich mit einem langen und leicht krummen Ast, den ich gefunden hatte, und dann machten wir uns auf den Weg. Bill ging vor, Lorna hinter ihm, ich machte den Schluss. Wer uns jetzt beobachtet hätte, der hätte drei nebulöse Gestalten gesehen, die sich im verschwommenen Lichtkegel der Lampen weiterbewegten und immer darauf gefasst sein mussten, heimtückisch angegriffen zu werden. Das geschah zum Glück nicht, und so kamen wir trotz aller Befürchtungen gut weiter. Wir liefen auch nicht im Kreis, der nasse Bill Conolly war ein guter Pfadfinder. Natürlich mussten wir die Sumpflöcher umgehen, die wir Dank unserer Vorsichtsmaßnahmen auch immer fanden.
    Wir waren die großen Störenfriede in der Dunkelheit. Manchmal schrien irgendwelche Tiere protestierend auf, und ich glaubte sogar, eine Sumpfeule zu sehen, jedenfalls huschte ein flatternder Schatten durch die Luft, der allerdings nicht so groß war wie der Nachtschwärmer, von dem wir noch immer nichts gesehen hatten.
    Wären die drei Bräute nicht gewesen, hätte ich ihn für ein Hirngespinst gehalten.
    Plötzlich hörte ich Bill lachen. Dann sagte er: »He, der Boden wird fester. Ich denke, wir packen es.«
    Trotzdem dauerte es noch knapp zehn Minuten, bis sich die Umgebung lichtete und auch der Nebel immer dünner wurde. Die Feuchtigkeit der Luft verlor sich und auch Lorna freute sich darüber, dass sie wieder etwas erkennen konnte.
    Der Sumpf lag hinter uns, aber der Fall war damit nicht beendet. Wir sprachen noch nicht darüber, sondern machten uns zunächst auf die Suche nach unserem Auto, weil wir an einer anderen Stelle den Sumpf verlassen hatten.
    »Wo habt ihr den Wagen denn abgestellt?«, fragte Lorna.
    »In der Nähe eines alten Meilers.«
    »Gut.«
    »Warum?«, wollte Bill wissen.
    »Den kann man riechen – oder?«
    »Stimmt. In der Umgebung hat sich noch etwas von diesem alten Geruch gehalten.«
    Sie lächelte zum ersten Mal seit langem. »Ich kann zwar nicht gut sehen, dafür sind meine anderen Sinne geschärft worden. Ich denke, dass ich euch eine gute Führerin sein werde.«
    »Dann mal los«, sagte Bill.
    Sie war es wirklich. In der Dunkelheit ging sie ihrem Geruchssinn nach, und nach einer Suche von knapp zehn Minuten hatten wir unser Ziel gefunden. Da stand der Rover, wie wir ihn verlassen hatten.
    »Lorna, du bist klasse«, lobten wir sie.
    »Bitte nicht. Durch euch...« Auf einmal schrie sie auf. Zugleich sackte sie neben dem Rover in die Knie und deutete dabei mit dem rechten Arm in die Höhe.
    »Da, da...!«
    Auch wir schauten hoch. Lorna hatte sich nicht geirrt. Sie musste ihn im letzten Moment gespürt haben, aber jetzt sahen wir ihn, und wir wussten, dass es nur der Nachtschwärmer sein konnte, der vom Sumpf her über unsere Köpfe hinwegflog. Er wirkte wie ein Flugzeug mit seinen Schwingen, die sich auf und ab bewegten, und wir rechneten mit einem Angriff. Ich hielt schon meine Beretta bereit, als er plötzlich fast über unseren Köpfen in die Höhe stieg und dann etwas fallen ließ, dass er bisher festgehalten hatte.
    Es war ein menschlicher Körper, der mit einem dumpfen Laut genau auf dem Dach des Rovers landete. Das Geräusch hörte sich an, als hätte jemand einen dumpfen Gong angeschlagen, der noch kurz nachhallte und dann verstummte.
    Der Nachtschwärmer jagte in die Dunkelheit hinein, die ihn schluckte. Der Gegenstand aber blieb nicht auf dem Dach liegen. Er rutschte an der Fahrerseite zu Boden, und wir erkannten, was man uns da vor die Füße geschleudert hatte.
    Es war die dritte Braut des Nachtschwärmers. Sie lebte nicht mehr. Die Bestie hatte sie getötet.
    ***
    Es war ein schlimmes Bild, das wir im Licht der kleinen Lampen sahen. Wer immer sich an dieser Person zu schaffen gemacht hatte, er musste all seinen Hass daran ausgetobt haben, und das war schlimm. Es war mit Worten kaum zu beschreiben.
    Zum Glück sah Lorna nicht genau, was mit der Frau passiert war. Sie wollte es aber wissen.
    Ich führte sie zur Seite. »Sie ist tot, Lorna. Es gibt keine weitere Braut mehr.«
    Sie stöhnte und lehnte sich dabei gegen mich. »Hat... er... sie umgebracht?«
    »So ist es.«
    »Und warum hat er das getan?«
    »Da kann ich nur raten. Er wird eingesehen haben, dass wir stärker sind als er. Zumindest als seine Bräute. Er wollte Ballast loswerden.«
    »Wird er dann versuchen zu fliehen?«
    »Damit kann man
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