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Der Nacht ergeben

Der Nacht ergeben

Titel: Der Nacht ergeben
Autoren: Rachel Caine
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kroch hinüber, holte tief Luft, beugte sich vor und blies in den Mund des Bürgermeisters, wobei sie zusah, wie sich seine Brust hob. Es sah aus, als wäre es sehr anstrengend. Ebenso das, was Richard tat, der immer und immer wieder auf die Brust seines Dads drückte. Eve zählte leise, dann holte sie wieder Luft - und noch einmal.
    »Ich hole Hilfe«, sagte Claire. Sie war sich nicht sicher, ob es irgendwo tatsächlich Hilfe gab , aber sie musste irgendetwas tun. Als sie aufstand, fühlte sie sich jedoch benommen und schwach und sie erinnerte sich daran, dass Richard gesagt hatte, sie hätte Löcher im Hals und eine Menge Blut verloren. »Ich werde langsam gehen.«
    »Ich komme mit«, sagte Shane, doch Richard packte ihn und zog ihn zu sich herunter.
    »Nein! Du musst mich hier ablösen.« Er zeigte Shane, wie er die Hände platzieren musste, und ließ ihn weitermachen. Dann löste er sein Walkie-Talkie vom Gürtel und warf es Claire zu. »Geh jetzt. Wir brauchen Sanitäter.«
    Und dann brach Richard zusammen und da erst bemerkte Claire, dass ein riesiges Stück Metall aus seiner Seite herausragte. Starr vor Schreck stand sie da, aber dann tippte sie den Code in das Walkie-Talkie ein. »Hallo? Hallo, ist da jemand?«
    Rauschen. Falls da überhaupt irgendjemand war, konnte sie ihn wegen der Störung und des prasselnden Regens nicht hören.
    »Ich muss gehen!«, rief sie Shane zu. Er blickte auf.
    »Nein!« Aber er konnte sie nicht aufhalten, nicht ohne den Bürgermeister sterben zu lassen, und nach einem hilflosen, wütenden Blick auf sie machte er weiter.
    Claire glitt über einen Haufen Schutt und stolperte durch die geborstene Tür in das Hauptapartment.
    Keine Spur von François oder Bishop. Das Zimmer, das zuvor verwüstet gewesen war, war jetzt vollends unkenntlich geworden. Von diesem Teil des Gebäudes war das meiste verschwunden, einfach... weg. Sie fühlte, wie der Boden unter ihren Füßen bebte, und lief rasch zur Tür des Apartments. Sie hing noch immer in den Angeln, aber als sie daran zog, löste sich ein Teil des Rahmens aus der Wand. Der Flur schien auf unheimliche Art unberührt, außer dass das Dach - und, wie Claire annahm, das ganze Stockwerk darüber - fehlte. Ein Korridor, der für den Sturm offen war. Sie eilte ihn entlang und war jetzt froh über die Blitze, die ihr den Weg leuchteten.
    Die Treppe am anderen Ende schien intakt. Sie kam dort an ein paar zusammengekauerten Leuten vorbei, die eindeutig völlig erschüttert waren. »Wir brauchen Hilfe!«, sagte sie. »Oben sind Verletzte - kann jemand helfen?«
    Und dann begann das Schreien, irgendwo vielleicht ein Stockwerk tiefer schrie eine Menge Leute gleichzeitig. Die, die auf der Treppe saßen, sprangen auf die Füße und rannten hinauf, auf Claire zu. »Nein!«, schrie sie. »Nein, das dürfen Sie nicht!«
    Aber sie wurde beiseitegeschubst und etwa fünfzig Leute trampelten an ihr vorbei nach oben. Sie hatte keine Ahnung, wohin sie wollten.
    Aber noch schlimmer war, dass sie befürchtete, dass durch ihr gemeinsames Gewicht dieser Teil des Gebäudes auch noch einstürzen könnte, einschließlich des Zimmers, in dem sich Eve, Shane und die Morrells befanden.
    »Claire?« Michael. Er kam aus der Tür des Erdgeschosses und nahm zwei Treppen in kaum mehr als zwei Sätzen, um zu ihr zu gelangen. Bevor sie noch protestieren konnte, hatte er sie wie eine Kranke in seine Arme gerissen. »Komm. Ich muss dich hier rausbringen.«
    »Nein! Nein, geh nach oben. Shane... sie brauchen Hilfe. Geh nach oben; lass mich hier!«
    »Ich kann nicht.« Er schaute nach unten und sie tat es ihm nach.
    Unter ihnen strömten Vampire in das Treppenhaus. Einige von ihnen kämpften, rissen aneinander. Jeder Mensch, der dazwischengeriet. ging schreiend zu Boden.
    »Also gut. Dann nach oben«, sagte er und sie fühlte, wie sie mit einem gewaltigen Satz den Boden unter ihren Füßen verließen und mit katzenartiger Eleganz auf dem Treppenabsatz des zweiten Stocks landeten.
    »Was passiert da unten?« Claire drehte sich und blickte in die Tiefe, aber es ergab alles keinen Sinn für sie. Alles, was sie sah, war eine Menge von Leuten, die gegeneinander kämpften. Man konnte nicht sagen, wer auf welcher Seite war oder warum sie überhaupt so verbissen kämpften.
    »Amelie ist da unten«, sagte Michael. »Bishop versucht, zu ihr durchzukommen, aber er verliert seine Anhänger schnell. Sie hat während des Sturms einen Überraschungsangriff auf ihn gestartet.«
    »Was ist mit
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