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Der Mondmann

Der Mondmann

Titel: Der Mondmann
Autoren: Jason Dark
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sehen, auch wenn ein Fenster zerstört war, lenkte verdammt ab. Man schaute unwillkürlich zu ihnen hin, da machte ich keine Ausnahme, aber ich wollte das Zimmer trotzdem leer haben.
    Was ich genau rief, wusste ich nicht. Ich scheuchte Maxine und Carlotta, damit sie sich um die Marwood’s kümmerten, um sie aus der Gefahrenzone zu schaffen.
    Sie hatten glücklicherweise den Ernst der Lage erkannt. So rasch wie möglich trieben sie die beiden aus dem Zimmer, und sie konnten dabei auch nicht viel Rücksicht auf den Verletzten nehmen.
    Zwar hatte ich jetzt freie Bahn, aber es stand noch nicht fest, dass ich den Kampf auch gewinnen würde. Der Mondmann war nicht allein, seine Helfer schwirrten durch den Raum, und sie wussten genau, wen sie sich als Ziel aussuchen mussten.
    Die verdammten Raben umschwirrten meinen Kopf. Ich schlug automatisch nach ihnen, erwischte dabei den einen oder anderen, aber ich konnte den Mondmann nicht aufhalten.
    Er hatte den Garten verlassen und das Zimmer betreten. Wie ein großer Sieger stand er auf der Stelle, den Bumerang in der Hand. Mir fuhr dabei durch den Kopf, dass die geweihten Silberkugeln nichts gebracht hatten, und auch das Kreuz gab keine Reaktion ab. Nicht der geringste Wärmeschauer verteilte sich auf meiner Brust.
    Das sah nicht gut für mich aus.
    Das wusste auch der Mondmann.
    Er lachte. Er zischte einen Befehl, und plötzlich umflatterten mich wieder die verdammten Raben. Sie wollten mich zwar ablenken, aber sie griffen auch an und waren so dicht bei mir, dass sie mit den Schnäbeln nach mir zielten.
    Ich wich aus, ich tauchte weg. Ich bewegte mich ebenfalls taktisch und schlug dabei um mich, wobei ich die Beretta nicht aus der Hand ließ. Ab und zu traf ich, doch leider waren die Vögel so zahlreich, dass sie mich in die Defensive trieben und auch mit ihren Schnäbeln das eine oder andere Mal durchkamen.
    Mit den Kniekehlen stolperte ich seitlich gegen einen Sessel. Ich verlor den Halt und kippte dabei nach hinten über. Mein Gesicht war für wenige Augenblicke schutzlos.
    Zwei Raben tauchten davor auf. Sie flatterten wild mit ihren Flügeln und behinderten sich zum Glück gegenseitig beim Zuhacken. So konnte ich den Hieben mit einer raschen Drehung des Kopfes entwischen und gab mir dabei so viel Schwung, dass der Sessel zusammen mit mir umkippte.
    Ich landete auf dem Boden, wo kein Teppich meinen Fall dämpfte. Sofort rollte ich mich herum – und wurde plötzlich gepackt und von einer Hand in die Höhe gerissen.
    Nicht mal eine Sekunde lang stand ich auf den Füßen, dann erhielt ich einen Stoß, der mich durch einen Teil des Zimmers trieb, bis ich gegen ein Bücherregal krachte.
    Auf ihm standen noch einige Gegenstände. Durch den Aufprall gerieten sie ins Wanken und fielen zu Boden. Dicht vor meinen Füßen zersplitterten zwei Vasen und eine Schale.
    Ich war nicht mehr fit. Beim Aufprall hatte auch mein Hinterkopf etwas abbekommen. Zwar hielt ich meine Beretta noch immer wie im Krampf fest, aber sie nutzte mir jetzt auch nichts mehr. Den Mondmann hätte ich damit nicht erschießen können. Vielleicht hätte ich auf den Kopf zielen müssen, aber die Chance war jetzt vertan, denn ich war nicht mehr in der Lage, genau zu zielen.
    Was ich vermisste , war das Flattern der Raben vor meinem Gesicht. Die Vögel hatten sich zurückgezogen, was mich schon leicht wunderte. Den Grund sah ich sofort nach diesem Gedanken.
    Der Mondmann brauchte freie Bahn!
    Er stand einige Schritte vor mir und mit dem Rücken zur Tür. Seinen Bumerang wog er in der Hand. Es gab keinen Ausdruck in seinen gelben Augen, aber ich musste davon ausgehen, dass er sich sein Ziel genauestens aussuchte.
    Da gab es nur mich!
    Und der Wurf würde für mich tödlich sein.
    Skalpiert werden wie Casey Marwood wollte ich bestimmt nicht. Für mich ging es um meinen Kopf...
    ***
    Maxine Wells hatte dafür gesorgt, dass sie in ihr Schlafzimmer kamen. Casey Marwood hatte zwar noch gehen können, was ausgesehen hatte wie die letzten Reflexe eines lebenden Menschen, auf der Schwelle zum Schlafraum war er dann zusammengebrochen.
    Seine Frau schrie nicht mehr. Sie stand unter Schock. Ihr gesamter Körper war nur noch ein zitterndes Bündel. In ihrer Angst hatte sie sich mit dem Rücken gegen die Wand gedrückt. Sie atmete nur noch hektisch und hyperventilierte.
    Zusammen mit Carlotta schafften die beiden Frauen den Schwerverletzten in das Zimmer. Außer dem Bett gab es noch eine Liege, auf die sie Marwood betteten.
    »Ich
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