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Der Mondmann

Der Mondmann

Titel: Der Mondmann
Autoren: Jason Dark
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Höhe. Da wurden keine Sehnen und Adern zerrissen, Stattdessen jagte ein Strahl aus Licht in die Höhe, während der Kopf mit einem dumpfen Laut gegen den Türpfosten prallte und von dort aus zu Boden fiel.
    Der Torso stand noch. Nur nicht mehr lange, denn Carlotta gab ihm einen Stoß. Er fiel auf mich zu. Ich trat sicherheitshalber zur Seite, sodass er mich nicht berührte.
    Was passierte mit ihm?
    Das Gleiche wie mit dem Bumerang. Es war das kalte Mondlicht, dass seinen Kopf und auch den Torso erfasste und beides vor meinen Augen verbrannte wie Feuer.
    Das Licht war so stark und kraftvoll, dass nichts mehr von ihm zurückblieb. Als Letztes sah ich einen hellen Schimmer auf dem Fußboden, das war alles.
    Und die Vögel?
    Auch sie vergingen. Das Licht zerstörte sie noch in der Luft. An verschiedenen Stellen schimmerte es für einen Moment auf, dann waren auch sie verbrannt.
    Auf der Schwelle stand Carlotta. Sie schluckte und zog auch einige Male die Nase hoch.
    »Waren wir gut, John?«
    »Ja, das waren wir. Und vielen Dank auch für deine Hilfe...«
    ***
    Wie Sieger sahen wir nicht aus. Das galt vor allem für unsere Stimmung. Zwar hatten wir es geschafft, doch die große Euphorie wollte uns nicht überkommen.
    Gemeinsam betraten Carlotta und ich das Schlafzimmer. Die Tierärztin hatte Casey Marwood behutsam einen Verband um den Kopf gelegt und ihm auch ein Schmerzmittel gegeben.
    Trotzdem war er bewusstlos geworden. Melody kniete am Rand der Liege und schaute ihn starr an.
    »Ihr habt es geschafft?«, fragte Maxine Wells leise.
    »Haben wir. Zu weit. Carlotta hat mir sehr geholfen. Ich wüsste nicht, was ich ohne sie getan hätte.«
    »Das hättest du auch allein gepackt.«
    In die Augen der Tierärztin kehrte der Glanz zurück. »Moment noch«, sagte sie und holte aus dem Flur ihr Handy. Sie alarmierte einen Notarzt, schaute auch noch im Wohnzimmer nach, wo nur die zerstörte Scheibe an die schrecklichen Ereignisse erinnerte, und kam dann zu uns zurück. Diesmal mit einem breiten Lächeln auf den Lippen.
    »Ich denke, wir brauchen keinem etwas zu erklären – oder?«
    »Stimmt, Max, das brauchen wir nicht.«
    Wenig später lag sie in meinen Armen, und Carlotta schaute nach einem kurzen Räuspern verlegen zur Seite.
    »Ja, ja«, sagte sie nur. Dann ging sie davon...
    ENDE
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