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Der Mörder aus dem Schauerwald

Der Mörder aus dem Schauerwald

Titel: Der Mörder aus dem Schauerwald
Autoren: Stefan Wolf
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Dabei hörte ich, daß ihr euch schon gemeldet hattet
bei ihm — und daß du dich als meine Wenigkeit ausgegeben hast, Tim. Der
Schwindel ist natürlich geplatzt. Aber Röder war ganz vernünftig. Zwar nimmt er
nichts zurück von seiner Aussage. Doch er will sich mit mir treffen.“
    „Um Sie dabei zu töten“, sagte Tim. „Mit
einem alten, roten Fiat-Coupé — das er eigens dafür mit geklauten
Nummernschildern ausrüstet. Die Sache ist die
    Er berichtete.
    „Dieser Verbrecher“, knirschte Flühter.
„Der haßt mich noch immer. Aber er haßt den Falschen.“
    „Wenn wir Röder auf frischer Tat
ertappen“, sagte Tim, „wäre das nicht in Ihrer Sache ein Fortschritt? Ein
Mordversuch ist ein Mordversuch. Vielleicht gerät der Typ so unter Druck, daß
seine Aussage von damals wankt. Zumindest würde sie in anderem Licht
erscheinen.“
    „Du hast recht“, rief Flühter. „Auf
frischer Tat müssen wir ihn erwischen. Wann und wo soll ich mich mit ihm
treffen? Ich bin fit, nahezu gesund. Ich halte das durch.“
    „Lassen Sie mich überlegen.“ Tim verzog
den Mund, schielte himmelwärts, trommelte mit den Fingern auf dem Telefonbuch.
Dann: „Rufen Sie ihn an. Verabreden Sie sich für 13 Uhr. Es muß ein Ort sein,
wo Sie beide ungestört sind. Und wo Röder Sie überfahren könnte. Ich schlage
vor: Stettenborner Landstraße beim Feldkreuz. Sie müssen etwa einen Kilometer
die Landstraße — eben die Stettenborner Landstraße - entlang pilgern. Richtung
Stadt. Rechts begleitet der Schauer-Wald. Auf der anderen Seite sind Felder.
Dort steht das Kreuz — ein großes Christus-Kreuz. Sie warten dort. Und zwar auf
der Straße. Röder kommt, wie gesagt, mit einem roten Fiat-Coupé — einem alten.
Welchen Wagen er fährt, das wird er Ihnen nicht auf die Nase binden. Doch Sie
sind gewarnt. Sie müssen aufpassen, wenn sich das Fahrzeug nähert. Zuerst wird
er gemächlich fahren — und dann plötzlich aufdrehen. Sie springen zur Seite.
Wir haben uns unter den Bäumen versteckt. Wir sind Augenzeugen. Willi wird — wenn
möglich — seinen Fotoapparat mitbringen. Wir beweisen, daß Röder einen
Mordversuch unternimmt.“
    „Phantastisch! murmelte Flühter. „Ich
rufe gleich an.“
    „Wir warten zehn Minuten. Dann melden
wir uns nochmal. Ob es geklappt hat.“
    Zehn Minuten danach bestätigte Flühter,
Röder wolle sich um 13 Uhr am Feldkreuz mit ihm treffen.
     
    *
     
    12.30 Uhr.
    Für die TKKG-Bande war es
selbstverständlich, daß sie vor der Zeit am Ort des Geschehens eintraf.
    Es schneite aus tiefhängenden Wolken.
    Ein Samstag, dachte Tim, an dem die
meisten Leute zu Hause bleiben.
    Aus Richtung Stettenborn kommend,
radelten die vier Freunde zum Schauer-Wald.
    Sie nahmen die Abkürzung — wie gestern
die Jungs, als sie Gaby abholten. Doch diesmal folgten sie nicht dem Wanderweg,
sondern der Forststraße.
    „Sie macht einen Bogen und kommt dem
Feldkreuz nahe“, sagte Tim. „Wir müssen nur ein kurzes Stück querbeet durch die
Bäume. Dort schieben wir die Räder.“
    12.37 Uhr.
    Sie erreichten die Stelle, wo die
Querbeet-Strecke begann.
    Alle stiegen ab.
    Gaby hatte Oskar nach Hause gebracht.
Auf ihn brauchte also niemand zu achten.
    Tim schob sein Rad unter die Bäume.
    12.39 Uhr.
    Tim blieb stehen, als wäre er gegen ein
unsichtbares Hindernis geprallt.
    Klößchen, der hinter ihm kam, stieß ihm
das Vorderrad in die Kniekehle.
    Auch Gaby und Karl stoppten.
    Ich traue meinen Augen nicht, dachte
Tim.
    Er sah sechs, nein acht — Polizisten.
    Sechs Uniformierte und zwei in Zivil
bildeten dicht bei der Straße einen — weit auseinandergezogenen — Halbkreis.
    Alle befanden sich noch unter den
Bäumen, waren gut versteckt. Zwei der Uniformierten hatten sich mit
Maschinenpistolen ausgerüstet.
    Die Polizisten blickten zur Straße,
wandten der TKKG-Bande den Rücken zu.
    Eine Falle!
    Tim legte warnend den Finger über die
Lippen.
    Aber es war schon zu spät.
    Ein Uniformierter drehte sich um,
entdeckte die Nachwuchs-Detektive und kam heran.
    Es war Polizeimeister Felix.
    „Ihr schon wieder“, meinte er. „Wollt
ihr die Dohlen füttern? Hier könnt ihr nicht durch.“
    „Was ist denn los?“ fragte Tim. „Ein
Geländespiel? Oder geht’s um diesen... diesen... Ich habe den Namen vergessen.
Ich meine den Ausbrecher.“
    Felix nickte. Jeder zweite Blick galt
Gaby.
    „Hasso Flühter trifft sich hier um 13
Uhr mit irgendwem. Im Präsidium ging ein Hinweis ein. Telefonisch und anonym.
Trotzdem könnte was
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