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Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm
Autoren: Kevin J. Anderson
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dankbar sein, dass ich Sie zur Erde bringe und nicht zur Konföderation, wo man Sie vor ein Gericht stellen würde.«
    »Sie würden es nicht wagen. Das wissen selbst Sie besser.« »Ich weiß inzwischen vieles besser als vorher, General. Wenn es Ihnen ein Trost ist: Bis vor kurzer Zeit war es mir ein Vergnügen und eine Ehre, unter Ihnen zu dienen. Vielleicht kommen Sie eines Tages zur Vernunft.«
    Lanyan sah mit einer Mischung aus Überraschung, Ärger und Stolz zum Schiff und beobachtete, wie seine Soldaten an Bord gingen. »Nur ein Truppentransporter? Solche Schiffe sind dafür bestimmt, nicht mehr als hundert Mann aufzunehmen.«
    »Sie sind dafür bestimmt, hundert Mann bequem unterzubringen«, sagte Willis. »In diesem Fall hundertdreiundsechzig. Sie müssen etwas zusammenrücken, aber das dürfte Ihren loyalen TVF-Soldaten nichts ausmachen.«
    Lanyan schnitt eine finstere Miene. »Dies ist ein großer Fehler, Willis.«
    »Oh, es sind zweifellos Fehler gemacht worden. Unsere Meinungen gehen nur bei der Interpretation auseinander.«
    Willis hatte in Erwägung gezogen, Lanyan als Gefangenen mitzunehmen und ihn der Konföderation als Verbrecher zu übergeben, aber sie wusste selbst nicht genau, wo sie stand. Sie fragte sich, wer von ihnen beiden es mehr verdiente, vor Gericht gestellt zu werden.
    Der Treuebruch, der ihr am meisten zu schaffen machte, betraf ihren Ersten Offizier Conrad Brindle. Während des Arrests in seiner Kabine hatte er die Paradeuniform angezogen und dann gewartet. Willis hatte beschlossen, ihn nicht bei den anderen Gefangenen unterzubringen. Tiefes Unbehagen erfasste sie, als Brindle in den Hangar kam und vor dem Transporter an die Seite des Generals trat. Sein Gesicht blieb seltsam leer. »Sind Sie ganz sicher, dass Sie es sich nicht anders überlegen wollen, Lieutenant Commander?«
    »Ich kann nicht reinen Gewissens an einer Meuterei gegen meinen vorgesetzten Offizier und die Regierung der Erde teilnehmen«, erwiderte er kühl. »Mein eigener Sohn hat bereits beschlossen, zum Deserteur zu werden. Das ist genug Schande für meine Familie, herzlichen Dank.« Er kehrte Willis den Rücken zu und folgte Lanyan an Bord. Brindle würde den Transporter fliegen.
    Die Admiralin trat hinter den Atmosphärenschild zurück, als sich das Außenschott öffnete und das Schiff den Hangar des Molochs verließ. Es entfernte sich von den Manta-Kreuzern, beschleunigte mit dem leistungsbegrenzten Triebwerk und nahm Kurs auf den fernen Asteroidengürtel mit den Werften der TVF.
    »Truppentransporter gestartet und unterwegs, Admiral.«
    Willis fühlte einen kurzen Schmerz und bedauerte, in eine solche Situation geraten zu sein. Schwere Entscheidungen bedeuteten eine schwere Last.
    »Funktionieren Triebwerk und Lebenserhaltungssysteme wie vorgesehen?«
    »Ja, Admiral. Das Schiff wird seinen Bestimmungsort erreichen, aber wenn die TVF irgendwelche Wachhunde hierherschickt, sind wir längst weg.«
    Willis kehrte zur Brücke zurück. Sie hatte jetzt eine richtige Kampfgruppe unter ihrem Kommando, und der Vorsitzende Wenzeslas konnte es sich kaum leisten, einen so großen Teil seiner restlichen Flotte zu verlieren.
    Zehn Mantas und ein Moloch.
    Sie nahm im Kommandosessel Platz. »Nehmen Sie Kurs auf Theroc. Mal sehen, ob König Peter einige Schlachtschiffe gebrauchen kann.«

140 CELLI
    »Du bist bereit, und der Weltwald ist bereit für dich« sagte Yarrod zu Celli und strich ihr noch etwas mehr Farbe auf die Wange. »Ich habe nie zuvor erlebt, dass die Bäume so schnell einen Akolythen akzeptiert haben.« Seit Cellis Onkel sich Kolkers Gruppe angeschlossen hatte, lebte er in einer Welt ekstatischer Freude und geschärfter Wahrnehmungen. Aber er kümmerte sich noch immer um seine anderen Pflichten und war ganz offensichtlich stolz auf sie.
    Eine innere Wärme erfüllte Celli. Als Akolythin hatte sie gewusst, wann sie so weit war. Der Weltwald wollte sie, und jetzt spürte Celli, dass er sie immer gewollt hatte. Voller Geduld hatten die Bäume darauf gewartet, dass sie selbst zu diesem Schluss gelangte. »Ich habe lange geübt, auch als ich noch keine Akolythin war.«
    Solimar und die grünen Priester hatten den Umstand begrüßt, dass Celli bald zu ihrer Gemeinschaft gehören würde. Als er sie umarmte, wusste sie: Die letzte Barriere, die noch zwischen ihnen existierte, würde bald verschwinden, und wenn das geschah, würden sie sich vollkommen verstehen. Uneingeschränkte Kommunikation erwartete sie.
    Celli wusste
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