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Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven
Autoren: L. E. Modesitt
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Hydolar einstürzen lassen.«
    »Ah … schleudert sie auch Chaos-Feuer?«
    Cerryl grinste. »Das hat sie schon oft getan, aber nur gegen Feinde, und in Certis haben wir natürlich nur Freunde.«
    »Ihr solltet Ihr besser nicht in die Quere kommen, Deltry«, warnte ein anderer Hauptmann.
    Es gab einiges Gelächter am Tisch und Deltry errötete.
    »Für mich ist dies alles noch recht neu …«, warf Cerryl an Honsak gewandt ein, als das Gelächter verstummt war.
    »Ihr meint die Arbeit im Offiziersstab?«, fragte der rothaarige Mann.
    Cerryl nickte und hoffte, nicht zu aufdringlich zu erscheinen. »Mit anderen Hauptmännern, die Landeinheiten befehligen, habe ich bisher noch nicht zusammengearbeitet, deshalb bin ich neugierig, wie die Dinge geregelt sind. Beispielsweise frage ich mich, wie die Leute bezahlt werden und wer das Geld aufbewahrt?«
    »Das fragen wir uns alle«, warf irgendjemand ein.
    Auch diese Bemerkung wurde mit leisem Gelächter quittiert.
    »Die Münzen werden in gesicherten Räumen im Palast aufbewahrt und der Finanzminister des Vicomte zahlt den Sold alle zwei Achttage an den Oberhauptmann Levior aus. Er ist der Zahlmeister des Heeres. Der Uniformierte da drüben neben Eurem Magier.«
    »Und wenn Ihr nicht in der Kaserne seid?«
    »Das gefällt denen besonders gut. Da bekommt man den Sold erst, wenn man zurückkehrt, aber der Sold der Leute, die nicht zurückkommen, wird einbehalten. Nun ja … die Hälfte geht an die Witwe, falls es eine gibt, aber nur wenige Bewaffnete oder Lanzenreiter sind verheiratet.«
    »Ist der Finanzminister unter den Gästen, die dort oben beim Vicomte sitzen?«
    »Das weiß ich nicht«, antwortete Honsak. »Issel, ist der Finanzminister vielleicht der grau gekleidete Mann?«
    Issel, der Cerryl schräg gegenüber saß, drehte sich kurz um und runzelte die Stirn. »Ja, das ist er. Das ist der alte Dursus höchstpersönlich.«
    Cerryl prägte sich Gesicht und Namen ein. »Habt Ihr nicht so viel mit dem Finanzminister zu tun?«
    »So wenig wie möglich und das gilt in beide Richtungen. Er treibt nicht genug Geld ein und es heißt, wir würden womöglich keinen Sold bekommen. Aber das ist bisher noch nie vorgekommen.«
    »Er muss eine Menge Helfer haben«, bemerkte Cerryl und wandte sich mit einem fragenden Blick an Issel.
    »Ich kenne nur einen, der Pullid heißt. Er ist der Mann da in Grau und Rot.«
    Pullid und Dursus … »Welche Verpflegung bekommt Ihr eigentlich im Feld?«, fuhr Cerryl fort, um das Thema zu wechseln.
    »Wenn wir länger als einen Achttag unterwegs sind, nehmen wir uns, was wir draußen finden können«, erklärte Setken, der links neben Cerryl saß. »Wenn der Einsatz kürzer ist, bekommen wir Zwieback, gelben Käse und ein paar Streifen getrocknetes Rindfleisch. Dazu das, was Ihr noch in die Satteltaschen stopfen könnt, wenn Ihr früh genug unterrichtet werdet und die anderen Mannschaften nicht schon alles abgeräumt haben, was zu kriegen war. Und wie ist das bei Euch Weißen?«
    »Es ist fast das Gleiche, nur dass wir weißen Hartkäse nehmen und meist ein paar Trockenfrüchte dazu bekommen. Schwer zu kauen, aber sehr sättigend.«
    »Trockenfrüchte … vielleicht könnten wir auch …«
    »Vergesst es, Honsak«, unterbrach ihn Setken. »Dursus würde Euch zum Garnisonsdienst nach Quend schicken, noch bevor Ihr überhaupt mit Oberhauptmann Gised gesprochen hättet. ›Trockenfrüchte für Bewaffnete?‹ Lächerlich, das ist viel zu teuer.«
    Sogar Cerryl musste lachen, als er hörte, wie Setken den Finanzminister nachäffte.
    »Geld, immer geht es nur ums Geld«, murmelte Honsak.
    »Das ist wohl überall so«, stimmte Cerryl zu. Er hatte sein Weinglas ausgetrunken und sah sich nach dem Krug um. »Es mangelt immer am Geld.«
    »Auch bei Euch Weißen?«
    »Besonders bei uns Weißen«, gab Cerryl zurück, als er die überraschten und sogar ungläubigen Gesichter sah. »Wir bekommen ja nur die Steuern und Wegezölle von den Kaufleuten in Fairhaven. Wir haben keine Bauern, die wir besteuern können, wir haben keine Häfen und nur eine einzige Stadt.«
    »Aber die Wegezölle …«
    »Es kostet eine Menge Geld, die Straßen zu bauen und zu unterhalten«, wandte Cerryl ein. »Alle Hallen der Magier würden leicht in einen kleinen Trakt dieses Palastes passen.«
    »Habt Ihr außer Jellico und Fairhaven noch andere große Städte gesehen?«, fragte Setken rasch, der die Unterhaltung offenbar in eine andere Richtung lenken wollte.
    »Ich habe Fenard und
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