Der Lilienring

Stiftsdame Anna. Und die von Valerian Raabe und Marie-Anna de Kerjean.«
    »Valerian Raabe? Anita? Der Sammler?«
    »Ja, ein gemeinsames Verbindungsglied zwischen uns beiden. Du weißt von ihm?«
    »Sein Enkel, mein Urgroßvater, ein ziemlich schwarzes Schaf in der Familie, hat, soweit ich weiß unter skandalösen Umständen eine Annemarie Kerjean geheiratet. Seit jener Zeit ist übrigens diese Insel hier in unserem Familienbesitz. Diese Annemarie war die Enkelin eines äußerst vermögenden Kaufmanns, der sich zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts eine Menge Kunstwerke unter den Nagel gerissen hat. Auf dieser Sammlung basiert letztlich das Geschäft, das unsere Familie führt.«
    Ich setzte mich auf und seufzte leise. Die Erklärungen würden leichter werden, als ich dachte.
    »Dann werden dich die Tagebücher meiner Ahnin Marie-Anna de Kerjean sicher sehr interessieren. Sie war
die Geliebte deines Ahnherren. Er schenkte ihr diesen Ring.«
    Das Gold schimmerte still in seiner Hand, und Valerius sah mich plötzlich mit tiefem Verständnis an.
    »Anahita, dann hat sich der Kreis geschlossen, meinst du nicht auch?«
    »In vielerlei Hinsicht, ja.«
    »Willst du ihn nicht annehmen, als Zeichen dafür, dass etwas neu beginnt?«
    »Zwischen Valerius, dem Raben, und Anahita, der Tochter des Barden?«
    Er schob den vierten und ersten der Ringe über meinen Finger, und nichts geschah, außer dass ich das kühle Gold spürte. Ich legte meinen Kopf an seine Brust und flüsterte: »Ich liebe dich, mein Valerius. Mehr als mein Leben.«
     
    Erst dann wurde mir bewusst, was ich gesagt hatte.

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sind chlorfrei und umweltschonend.
     
     
    2. Auflage
Originalausgabe November 2004
    ©2004 by Blanvalet Verlag, einem Unternehmen der
    Verlagsgruppe Random House GmbH, München
     
    Umschlagmotiv: Bridgeman
Redaktion: Petra Zimmermann
SK ·Herstellung: Heidrun Nawrot
    eISBN : 978-3-641-03063-6
    www.blanvalet.de
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