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Der letzte Joker

Der letzte Joker

Titel: Der letzte Joker
Autoren: Agatha Christie
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verantwortlich. Er ist unser bester antibolschewistischer Geheimagent in England. Nummer fünf ist Graf Andreas von der ungarischen Botschaft, ein sehr guter Freund des verstorbenen Gerald Wade. Nummer vier ist Mr Hayward Phelps, ein amerikanischer Journalist, dessen Sympathien für England sehr groß und dessen Fähigkeiten im Aufspüren von Informationen bemerkenswert sind. Nummer drei…»
    Er hielt inne und lächelte. Bündel starrte verblüfft auf den verlegen grinsenden Bill Eversleigh.
    «Nummer zwei», fuhr Battle mit ernsterer Stimme fort, «ist nur durch seinen leeren Stuhl vertreten. Dort saß Mr Ronny Devereux, ein tapferer junger Mann, der für sein Land gestorben ist. Nummer eins – nun, Nummer eins war Mr Gerald Wade, ein anderer sehr tapferer junger Mann, der ebenfalls ums Leben kam. Seine Stelle wurde eingenommen – nicht ohne einige schwerwiegende Einwände meinerseits – von einer Dame, einer Dame, die ihre Tatkraft und ihr Können unter Beweis gestellt hat und uns eine große Hilfe war. Sie verdient diesen Platz.»
    Als Letzte entfernte Nummer eins die Maske, und Bündel blickte ohne große Überraschung in Gräfin Radzkys schönes Gesicht.
    «Ich hätte wissen müssen», sagte Bündel ärgerlich, «dass Sie die fremde Abenteuerin zu perfekt spielten, um echt zu sein.»
    «Aber du kennst den Witz an der Sache noch nicht», mischte sich Bill ein. «Bündel, die Gräfin ist Babe St. Maur – erinnerst du dich, wie ich dir von ihr erzählte? Was für eine fabelhafte Schauspielerin sie sei? Sie hat es bewiesen.»
    «Das stimmt», sagte Miss St. Maur in unverkennbar transatlantischem Nasalton. «Aber es besagt noch nicht sehr viel. Meine Eltern stammen nämlich aus der Gegend – da ist mir die Rolle leicht gefallen. Aber einmal – in Wyvern Abbey – hätte ich mich mit meinem Gerede über Gärten fast verraten!» Sie schwieg. Dann sagte sie plötzlich: «Es war – ich habe nicht nur aus Spaß mitgemacht. Wissen Sie, ich war mit Ronny Devereux so gut wie verlobt, und als er erschossen wurde – da… da wollte ich helfen, den Schuft zu finden, der ihn umgelegt hat. Das ist alles.»
    «Ich bin völlig durcheinander», gestand Bündel. «Nichts ist so, wie es zu sein scheint.»
    «Die Dinge liegen sehr einfach, Lady Eileen», schaltete Battle sich wieder ein. «Es begann damit, dass ein paar junge Leute etwas Aufregendes erleben wollten. Es war Mr Wade, der als Erster zu mir kam. Er schlug die Gründung einer Organisation von Amateuren vor, die ein bisschen Geheimdienst spielen sollten. Ich warnte ihn vor der Gefährlichkeit – aber das zählte bei ihm nicht. Ich erklärte, dass jeder, der sich der Organisation anschlösse, die Risiken akzeptieren müsse. Es hielt keinen von Mr Wades Freunden ab. So fing alles an…»
    «Und das Ziel?», fragte Bündel.
    «Wir jagten einen bestimmten Mann – wir mussten ihn unbedingt überführen. Es war kein gewöhnlicher Verbrecher. Er arbeitete in Mr Wades Umgebung und war gefährlich. Unseren Mann interessierten nur große Sachen von internationaler Bedeutung. Zweimal waren schon wertvolle geheime Informationen gestohlen worden, ganz offensichtlich von jemandem, der interne Kenntnisse besaß. Der Geheimdienst, die Polizei – sie taten ihr Möglichstes und versagten. Da übernahmen die Amateure den Fall – und hatten Erfolg.»
    «Erfolg?»
    «Ja – aber es ging nicht ohne Verluste ab. Zwei Menschen opferten ihr Leben, er kam jedes Mal davon. Aber die Sieben Zifferblätter ließen nicht locker. Und wie ich schon sagte, sie hatten Erfolg. Dank Mr Eversleigh wurde der Mann schließlich auf frischer Tat ertappt.»
    «Wer ist es denn?», fragte Bündel. «Kenne ich ihn?»
    «Sie kennen ihn sogar sehr gut, Lady Eileen. Sein Name ist Jimmy Thesiger. Er wurde heute Nachmittag verhaftet.»

33
     
    S uperintendent Battle begann zu erklären. «Ich selbst hatte lange Zeit keinen Verdacht», sagte er ruhig. «Den ersten Hinweis erhielt ich, als ich Mr Devereux’ letzte Worte erfuhr. Natürlich dachten Sie, Lady Eileen, Mr Devereux wolle Mr Thesiger mitteilen, dass die Seven Dials ihn umgebracht hätten. Bei oberflächlicher Betrachtung schienen seine Worte das zu bedeuten. Aber ich wusste ja, es konnte unmöglich stimmen. Es waren vielmehr die Seven Dials, denen Mr Devereux eine Nachricht zukommen lassen wollte – und zwar wegen Mr Thesiger.
    Die Sache schien unglaublich, da Mr Devereux und Mr Thesiger enge Freunde gewesen waren. Doch mir fiel noch etwas ein –
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