Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der letzte Exfreund meines Lebens

Der letzte Exfreund meines Lebens

Titel: Der letzte Exfreund meines Lebens
Autoren: C Murphy
Vom Netzwerk:
nur ein bisschen abzutrocknen, über ihren Badeanzug zog. Dann schob sie sich das dicke schwarze Haar hinter den Kopf, schüttelte es kraftvoll aus und spritzte Lorcan dabei nass. Schließlich schob sie ihre Füße in die Schuhe, bückte sich nach ihrer Tasche und lief mit einem »Ich bin gleich wieder zurück« in Richtung Straße davon.
    »Bis gleich, María del Carmen«, rief ihr Lorcan hinterher,
und erst auf dem Weg zurück zu Will und Tom fiel ihm die enorme Wölbung seiner Badehose auf.
     
    Zurück in seinem Haus blickte sich Will zufrieden um, denn die anderen machten sich begierig über das von ihm zubereitete ausgiebige Frühstück her. Obwohl er selbst inzwischen nicht mehr trank, war er ein Experte für die Folgen übertriebenen Alkoholkonsums, da die Mitglieder von Walking Wounded, der Band, deren Manager er seit dem Ende seiner Zeit am College war, regelmäßig über die Stränge schlugen und es dann jedes Mal an ihm war, dafür zu sorgen, dass die Horde wieder auf die Beine kam. Was einer der Gründe dafür war, dass man ihn so gern als Trauzeugen verpflichtete, ging es ihm durch den Kopf. Schließlich war die Aufgabe, den Bräutigam rechtzeitig und in halbwegs ordentlichem Zustand in die Kirche zu bugsieren, verglichen mit der Anstrengung, vier Hooligans – vor allem eine Zeitbombe wie Owen Cassidy – Abend für Abend pünktlich und vor allem nüchtern auf die Bühne zu verfrachten, das reinste Kinderspiel.
    »Woher kommst du, Carmen?«, fragte er.
    »Aus Galizien. Und du? Du bist auch kein Ire, oder?«
    »Nein, oder zumindest kein hundertprozentiger. Ich bin in England aufgewachsen. Aber meine Mutter kam aus Irland und ist, als ich fünfzehn war, mit mir hierher zurückgekehrt.«
    »Dann bist du also ein Adoptivsohn dieses Landes?« Carmens Augen funkelten.
    »Eher ein Adoptivsohn meiner Mutter«, stellte Lorcan lachend fest.
    »Sie scheint wirklich nett zu sein«, sagte Will zu Lorcan, als die junge Frau auf der Toilette war. »Bringst du sie nachher zu der Hochzeit mit?«

    »Ja«, erklärte Lorcan und sah dabei hochzufrieden aus.
    »Vielleicht lenkt das ein bisschen von meinen Haaren ab«, antwortete Tom in hoffnungsvollem Ton.
    »Was willst du damit sagen?«
    »Nun, sie steht nicht auf der Sitzordnung, oder?«, bemerkte Tom. »und ich glaube nicht, dass es auf Rachel allzu großen Eindruck macht, wenn du mit einem Mädchen auf die Hochzeit kommst, dem du heute früh zum ersten Mal begegnet bist.«
    »Sarah stand auf der Sitzordnung«, erinnerte Lorcan seinen Freund. »Deshalb bin ich sicher, dass es einen Platz für Carmen geben wird. Und wenn nicht, setzt sie sich eben einfach bei mir auf den Schoß.«
    »Du meinst wohl eher auf deinen Schwanz.«
    »Kommt Tina zu der Feier?«, erkundigte sich Lorcan bei Will.
    »Ja, ich treffe sie dort. Sie kommt direkt von der Freundin, bei der sie übernachtet hat.«
    Tina war alles andere als glücklich darüber gewesen, dass sie wegen des Junggesellenabschieds des Hauses verwiesen worden war – aber schließlich war sie inzwischen meistens unzufrieden, außer wenn sie irgendwo in einer Zeitschrift abgelichtet war. In letzter Zeit kamen sie beide nicht mehr wirklich miteinander aus, und er hatte zwischen Schuldgefühlen und Erleichterung geschwankt, weil er sie ein paar Tage nicht sah. Ein Teil ihres Problems war, dass Tina, deren Model-Karriere sich dem Ende neigte, etwas anderes machen wollte und deswegen geradezu versessen darauf war, ihren Namen und ihr Foto möglichst oft gedruckt zu sehen. Und gegen seinen Willen hatte sie auch Will in dieses Spiel mit einbezogen und lud jedes Mal, wenn sie in Dublin war, unzählige Speichellecker oder Möchtegernberühmtheiten zu sich – das heißt, zu ihm – nach Hause ein. Und als wäre das
nicht bereits schlimm genug, sorgte sie dafür, dass ihnen auf allen ihren Wegen eine Truppe Paparazzi folgte, und inzwischen galten sie – wofür er sich entsetzlich schämte – als echt angesagtes Schickimicki-Paar. Sie hatte sogar versucht, ihn dazu zu überreden, sein Haus für MTV Cribs zu öffnen, ohne Zweifel in der Absicht, dass man dort sie selbst dekorativ in einem der Räume lungern sah.
    »Ich habe gehört, ihr beide hättet euch verlobt?« Tom schaute ihn fragend an.
    »Das ist nur ein bösartiges Gerücht«, antwortete Will. »Das hat diese verdammte Klatschkolumnistin behauptet, die mit Tina befreundet ist. Wahrscheinlich hat Tina ihr diesen Floh ins Ohr gesetzt.«
    »Meine Güte! Dann werde ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher