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Der letzte Exfreund meines Lebens

Der letzte Exfreund meines Lebens

Titel: Der letzte Exfreund meines Lebens
Autoren: C Murphy
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zu sorgen, dass Tom am Abend vor der Hochzeit nichts mehr trinkt.«
    »Nun, die Party war auch schon am Mittwoch. Nur hat sie etwas länger gedauert als geplant.«
    »Wie viel länger?«

    »Um … zwei Tage.« Lorcan fuhr zusammen, wurde dann aber davor bewahrt, weitere Erklärungen abgeben zu müssen, weil in diesen Augenblick ein vollkommen ermatteter, klatschnasser Tom auf der Bildfläche erschien.
    Er drückte ihm den Hörer in die Hand.
    »Hallo, Liebling.«
    Rachel konnte hören, wie seine Zähne klapperten. »Tom! Was zum Teufel machst du noch im Forty Foot? Du müsstest dich längst fertig machen. Also wirklich, muss ich denn an alles selber denken? Will und Lorcan sollten dir behilflich sein, statt dich zum Saufen zu verführen und es mir zu überlassen, die Scherben einzusammeln. Ich hoffe nur, du hast es noch geschafft, dir die Haare schneiden zu lassen. Und vergiss ja nicht …«
    Tom lauschte mit halbem Ohr, während Rachel ihm Befehle gab, und verfolgte sehnsüchtig, wie Lorcan kopfüber ins Wasser sprang und direkt auf die Spanierin mit der goldfarbenen Haut zuschwamm. Selbst aus der Ferne war zu sehen, wie heiß der Flirt zwischen den beiden war. Dann verschwanden sie zusammen hinter einem Felsen, und falls Tom nicht bereits vorher wieder nüchtern gewesen war, war er es jetzt auf jeden Fall. Denn plötzlich ging ihm auf, dass er im Begriff stand, einen riesengroßen Schritt zu gehen.
     
    Hinter dem Felsen blickte Lorcan in zwei dunkle Augen. »Übrigens, wie heißt du überhaupt?«
    »Carmen.«
    »Die Abkürzung von Carmencita, nehme ich an«, entgegnete er und kam sich ungeheuer clever vor.
    »Nein – für María del Carmen.«
    Himmel, ihr Akzent war wirklich süß. Sie hatte eine dunkle, raue Stimme, die ihn in Kombination mit ihrem gutturalen spanischen Akzent wohlig erschaudern ließ.

    »Ich bin Lorcan.«
    Sie wiederholte seinen Namen, der aus ihrem Mund fremd und exotisch klang.
    »Ich bin heute noch auf eine Hochzeit eingeladen. Möchtest du vielleicht mitkommen?«
    »Ich komme immer gern.«
    Lorcan lachte. »Von wem hast du denn diesen Ausdruck gelernt?«
    »Von irischen Männern.«
    Gott, sie war einfach erstaunlich, dachte er und hätte sie am liebsten aus dem Wasser auf den Fels gezerrt, ihr den Badeanzug ausgezogen und sich auf den nassen, geschmeidigen Körper gestürzt. Es war schon ewig her, seit er zum letzten Mal von einer Frau so angetan gewesen war. Die Kälte des Wassers und die Hitze des Verlangens nahmen ihm die Luft.
    »Und wer wird heiraten? Du hoffentlich nicht.«
    »Meine Güte, nein! Mein Freund Tom – der Typ, der sich eben mit dir unterhalten hat. Er heiratet meine Schwester.«
    Sie blickte dorthin, wo sich Tom und Will gerade abtrockneten. »Ich dachte, ihr wärt eine Gruppe buddhistischer Mönche«, meinte sie und nickte in Richtung von Lorcans kahl rasiertem Kopf.
    »Oh nein, wir sind keine Mönche – ganz eindeutig nicht.«
    »Sonst hast du niemanden, den du mitnehmen kannst?«
    »Nein. Eigentlich wollte ich allein auf die Feier gehen. Ich habe nämlich letzte Woche mit meiner Freundin Schluss gemacht.«
    »Was dich nicht gerade traurig zu machen scheint.«
    »Das tut es ganz sicher nicht«, gab Lorcan grinsend zu. »Weil sie nämlich wirklich ätzend war.«
    Carmen lachte fröhlich auf.

    »Also, wirst du kommen – zu der Hochzeit, meine ich? Es wird Sekt und Kuchen geben«, lockte er.
    »Nun, ich liebe Sekt«, erklärte Carmen ihm. »Also gut, ich komme mit.«
    Aus dem Augenwinkel nahm er wahr, dass Will und Tom anfingen, sich anzuziehen.
    »Hör zu, ich muss zurück zu meinen Freunden, denn sie wollen langsam los. Aber warum kommst du nicht einfach mit und frühstückst erst einmal mit uns?«
    »Sicher.«
    »Gut. Ich kann dich danach nach Hause fahren, falls du dich vor der Hochzeit noch umziehen willst.«
    »Ich wohne gleich da drüben.« Sie nickte in Richtung der Häuser direkt am Meer. »Wenn ihr ein paar Minuten warten könnt, hole ich noch schnell mein Zeug und komme mit. Okay?«
    »Okay.«
    Das ist bestimmt ein Traum, ging es Lorcan durch den Kopf. So unkompliziert war keine Frau. Die meisten Frauen, die er kannte – seine Schwester Rachel, Wills dämliche Freundin Tina und auch Sarah, seine eigene Ex –, bildeten sich jede Menge darauf ein, möglichst anstrengend zu sein.
    Sie zogen sich aus dem Wasser, und er folgte Carmen dorthin, wo sie ihre Kleider hatte liegen lassen, und sah sie mit großen Augen an, als sie die Sachen, ohne sich auch
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