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Der letzte Drache

Der letzte Drache

Titel: Der letzte Drache
Autoren: Marcus Schneider
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müssen?
    “Das ist ja schön.” Er gab Namen und Adresse durch.
    “Den Jutschein schicken wir Ihnen zu, jeht janz schnell. Aber der Tisch is schon reserviert, für Morgen um acht. Auf den Namen Maik. Lustich, ne? Kommt kein Mensch druf. Da könnense selbst dann hinjehn, wenn der Jutschein nich rechtzeitich ankommt.”
    “Na dann. Sagen Sie mal, warum hat Maik I Like denn grade mich angerufen?”
    “ Det is klar, ne. Sie ham sich ja anjemeldet und dann ham wa Sie ausgelost. Ham se richtich Jlück jehabt. Super, wa?”
    “Ja, das ist Super. Vielen Dank dann. Und einen schönen Tag noch.”
    “Jau, dann viel Spass Morgen. Tschö.”
    Jetzt war Baldur wach. Was war das denn? Das Antiochia? Nie gehört. Klang nach Wüstengrütze. Und mit wem sollte er da überhaupt hingehen? Romantischer Abend? Na ja, würden Jason und er eben mal was anderes essen als Currywurst. Musste man sich mal anschauen. Da er nun schon einmal aufgestanden war, konnte er genauso gut in die Uni fahren.
    “Guten Morgen Cindy.” Heute war Baldur wacher als sonst, der Radio Show sei Dank.
    “Guten Morgen Baldur. Du bist ja jetzt ein Star.” Cindy setzte ein breites Grinsen auf und zwinkerte ihm zu. Er war sich nicht sicher gewesen, ob sie überhaupt seinen Namen kannte, von Zwinkern gar nicht zu reden. Ein Star? Sie hatte doch wohl nicht?
    “Hast du etwa heute Morgen Maik I Like gehört?”, fragte er entsetzt.
    “Klar, hör ich jeden Morgen, noch im Bett. Mein Radiowecker ist auf Glockenradio eingestellt. Diese Weckanrufe sind total lustig. Wenn sie aus dem Schlaf gerissen werden sind die Menschen so unverstellt und natürlich.”
    Ja, das konnte er gut nachvollziehen, wer sich in so einer Situation unter Kontrolle hatte und an seiner Außendarstellung feilen konnte, hatte einen Oskar verdient und hieß wahrscheinlich eh Sean Connery oder so.
    “Stimmt, das war ich auch.” Baldur zog eine Grimasse, mit der er andeuten wollte, dass er wohl keine besonders gute Figur gemacht hatte.
    “Ach, das hast du doch ganz souverän gemeistert. Und dann noch einen tollen Preis gewonnen.”
    “Dieses Antiochia? Kennst du das?”
    “Du kennst das Antiochia nicht? Das gibt´s doch nicht. Das ist doch das In-Restaurant hier. Schon seit es aufgemacht hat, Anfang des Jahres. Die haben super gesunde und leckere arabische Küche. Wird dir bestimmt total gefallen.” Sie grinste übers ganze Gesicht. So aufgekratzt hatte er Cindy noch nie erlebt.
    “Ja, wenn du meinst. Ich geh nicht so viel essen. Hab auch viel zu tun. Ich muss dann mal. Tschüss.” Cindy schaute ihm überrascht und auch ein wenig enttäuscht hinterher.
    “Ja, Tschüss dann.” sagte sie eher zu sich selbst.
    Als Baldur auf dem Weg zu seinem kleinen Büro noch einen Blick auf die ausgehenden Bücher warf, erwartete ihn allerdings eine unangenehme Überraschung. Die Bücher wurden in grauen Plastikbehältern gesammelt und dann für den Transport vorbereitet. In einem dieser Behälter befand sich eine Blasen werfende Flüssigkeit. In der Flüssigkeit schwammen schwärzliche Papierreste. Das durfte doch nicht wahr sein. Das sah keinesfalls nach Wasser aus. Baldur nahm einen Zettel aus seiner Tasche, riss ein Stückchen Papier ab und warf es in die Flüssigkeit. Es war wie er es erwartet hatte. Es zischte kurz, es bildeten sich noch mehr Bläschen, und das Papier begann sich vor seinen Augen zu zersetzen und schwarz anzulaufen. Er tippte auf Schwefelsäure. Der Geschwindigkeit der Reaktion nach, hoch konzentrierte. Er trat einen Schritt zurück. Hoch konzentrierte Schwefelsäure war sehr gefährlich und konnte auch durch die Luft aufgenommen werden. Nur drei Transportbehälter standen auf dem Wagen, genauso, wie Gestern, als er die Uni verlassen hatte. Und dieser war der gewesen, in den er das Libro Draconis gestellt hat. Offenbar war das kostbare Buch das Opfer eines Säureanschlags geworden. Welch ein Frevel, eine original Handschrift aus dem Mittelalter. Das Buch war unersetzlich. Welcher Barbar konnte so etwas nur getan haben? Er schaute sich den Behälter an, so gut es aus sicherer Entfernung ging und entdeckte nichts Auffälliges. Außer vielleicht - lag da nicht ein langes, dunkles Haar? Er war sich nicht sicher.
    Baldur meldete das Verbrechen bei der Leitung der Universitätsbibliothek. Da das Buch einen erheblichen Wert darstellte wurde die Polizei hinzugezogen. Die untersuchte die Reste und befragte die Anwesenden. Baldur hatte sich in seine Kammer zurückgezogen um seinen
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