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Der letzte Drache

Der letzte Drache

Titel: Der letzte Drache
Autoren: Marcus Schneider
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Füße trugen. Dann aber, als er zur Ruhe kam, hat er seine Begegnung genau beschrieben. Er hat sogar eine Karte gemalt, wie man zu dem Tal der Drachen gelangt.”
    “Baldur, das ist der Wahnsinn, ich bin so aufgeregt.” Sie drückte nun fester.
    “Weißt du schon, wo dieses Tal liegt?”
    “Die Karte ist nicht in dem Buch, stattdessen beschreibt der Mönch, wo man die Karte finden kann.” Laras Wangen glühten rot, teils wegen der Hitze, teils wegen der Aufregung.
    “Wo ist das Buch? Zeigst du es mir?” Jetzt hätte Baldur nur zu gern geantwortet
    “In meiner Wohnung, komm doch mit.” Aber dort war es nicht, also sagte er
    “Es ist in der Uni und wird morgen früh zurück nach Heidelberg geschickt. Leider knapp verpasst.”
    Die Farbe wich aus Laras Gesicht.
    “Schade, ich muss auch dringend los.”
    Sie blickte auf die Uhr.
    “Ich habe meinem Prof versprochen ihm heute noch einige Korrekturen zu senden. Wir sehen uns.”
    Schneller als Baldur sich versah, war sie verschwunden.
    “Tolga, bringst du mir ‘n Kaffee?”.
    Ernüchterung zog ein, Baldur musste erst mal wieder festen Boden unter die Füße bekommen. Was war das denn gewesen? Jetzt im Nachhinein kam ihm einiges komisch vor. Woher hatte sie seinen Namen eigentlich gekannt? In der Uni hatte er sich ihr nicht vorgestellt. OK, sie hatte ja sein Paper gelesen. Aber so recht war sie an ihm wohl nicht interessiert gewesen, ihre Erregung hatte wohl nur den Drachen gegolten. Ein seltsamer Abend. Hatte er da einer Wildfremden deutlich zu viel erzählt?

05 Radiostar
    “Video killed the radio star, Video killed the radio star, In my mind and in my car, we can't rewind we've gone too far Oh-a-aho oh.”
    Baldur öffnete sein linkes Auge und blinzelte. Alles dunkel. Sehr gut. Er schloss das Auge wieder.
    “Video killed the radio star, Video killed the radio star, In my mind and in my car, we can't rewind we've gone too far Oh-a-aho oh.”
    Das Geräusch kam wieder. Na gut. Neuer Versuch. Dieses Mal versuchte er es mit beiden Augen. Immer noch kein Licht. Aber die Melodie, die kannte er. Richtig, er hatte ja den neuen Klingelton aufgespielt, nachdem er das Lied im Radio gehört hatte und den Ohrwurm nicht wieder losgeworden war. Mühsam robbte er Richtung Nachtspind und versuchte sein Handy zu ertasten, was ihm erstaunlich schnell gelang. Das konnte doch eigentlich nur seine Mutter sein. Aber es war noch dunkel. Somit konnte er Jason jedenfalls ausschließen. Irgendein Student? Auch nur mäßig wahrscheinlich. Also lieber drangehen. Er hielt das Gerät ans Ohr und nahm den Anruf an.
    “Hallooo, hier ist der Maik.”
    Aha. Super, der Name sagte ihm aber auch gar nichts.
    “Morgn. Baldur hier. Was gibt´s denn?”
    “ Jaaa, es ist noch früh, aber es erwartet uns ein Bombenwetter, ein super Tag. Sag mal, Baldur, wie heißt eigentlich der Drache, den Sigfried in den Nibelungen tötet?”
    “Fafnir” Also doch ein Student. Spitzenwitz. Er würde mal nachschauen, in welchem Kurs dieser Maik war. Vor seinem inneren Auge erschien das Bild eines zotteligen, pickeligen Erstsemesters, dem er zumindest keinen Namen zuordnen konnte. Er kam irgendwo aus dem Osten, da könnte Maik schon passen.
    “Super, das kam ja wie aus der Pistole geschossen. Dann gratulier ich dir ganz herzlich zu einem romantischen Abendessen zu zweit im Antiochia.” Nun hörte er so etwas wie einen Tusch. Den kannte er doch. Aber wie kam der ins Telefon? Jetzt sagte eine weibliche Stimme, die ihn irgendwie an die Susi aus Herzblatt erinnerte:
    “Wie eine Reise in tausend und eine Nacht. Ein Essen, das du nie vergisst. Antiochia, dein Lieblingsrestaurant.”
    “Hei, Baldur, freust du dich denn gar nicht?”
    “Äh, doch, doch, super. Ganz super.”
    “Und wieder haben wir jemanden totaaaal glücklich gemacht. Baldur, ich wünsch dir noch einen super schönen Tag. Und immer dran denken “Maik I like””.
    Während Baldur meinte aus einem bösen Traum zu erwachen, sprach eine andere Stimme zu ihm.
    “Jut jemacht, dann jeben se mir mal ihre Daten durch, ne.”
    “Äh ja, hab ich jetzt wirklich was gewonnen?”
    “Ja klar, ne. Hörn se denn kein Radio? Det is doch die Maik I Like Morning Show von Glockenradio 99,9.”
    Glockenradio. Jetzt machte es Klick, das hörte er manchmal abends, eben weil dieser nervige Typ Maik dann nicht auf Sendung war. Wie kam der nur auf ihn, warum hatte der ihn angerufen? War es normalerweise nicht genau andersherum? Hätte er nicht beim Radio anrufen
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