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Der letzte Befehl

Titel: Der letzte Befehl
Autoren: David Weber
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Idealfall – auch wenn ich mich wirklich nicht darauf verlassen würde, dass dieser Idealfall tatsächlich eintritt! – entwickelt irgendjemand in Chicago spontan einen IQ, der über Zimmertemperatur liegt, und kommt dann zu dem Schluss, es sei vielleicht doch keine so gute Idee, ein paar Millionen ihrer Militärangehörigen einfach zu verheizen.«
    Er zuckte mit den Schultern.
    »Ich behaupte ja nicht, das sei eine gute Idee. Ich will nur sagen, dass uns, genauso wie Mike, einfach keine guten Alternativen offenstehen. Deswegen ist es meines Erachtens an der Zeit, endlich damit aufzuhören, das Unvermeidbare doch noch irgendwie abwenden zu wollen, und uns so aufzustellen, dass wir in der Lage sind, so effektiv wie nur möglich gegen die Liga zu kämpfen, wenn – sobald – es dazu kommt.«
    Drückendes Schweigen legte sich über den Konferenzsaal in Mount Royal Palace. Mit steinerner Miene lehnte sich White Haven in seinem Sessel zurück.
    »Ich spreche das wirklich nicht gerne aus«, ergriff schließlich Langtry das Wort, »aber ich denke, dass Hamish wirklich nicht unrecht hat. Niemand hat jemals zuvor ein solarisches Wallschiff aufgebracht, geschweige denn, gleich dreiundzwanzig von den Dingern aus dem All gefegt! Und wenn ich mich recht erinnere, hat noch nie jemand einen Superdreadnought ausgeschaltet und dabei nichts Größeres als Schwere Kreuzer zum Einsatz gebracht. So viel zum Thema ›Salz in die Wunden reiben‹.«
    Er schüttelte den Kopf und dachte darüber nach, wie wohl die Arroganz der Solarier mit dieser Beleidigung zurechtkam, beiläufig – und gänzlich – von jemandem derart verprügelt zu werden, der dafür noch nicht einmal Großkampfschiffe benötigt hatte.
    »Wir betreten hier wirklich Neuland«, fuhr er fort. »Bedauerlicherweise sind wir uns doch wohl allesamt einig, dass die Liga diese Nachrichten nicht ... sonderlich gut aufnehmen wird. Da dem so ist, scheint mir lediglich eine kleine Modifikation von Hamishs Vorschlag ratsam: Meines Erachtens sollten wir Kolokoltsov eine diplomatische Note zukommen lassen, in der wir ihn darauf hinweisen, dass wir Crandalls Vorgehen vor Spindle als einen weiteren kriegerischen Akt der Liga ansehen. Falls dieses Vorgehen nicht seitens der Liga verurteilt wird – und zwar öffentlich, und im schärfstmöglichen Ton, innerhalb von zwo Standard-T-Tagen nach Erhalt unserer Note, wird die Regierung Ihrer Majestät davon ausgehen, Crandalls Verhalten sei repräsentativ für die Außenpolitik, die seitens der Liga dem Sternenimperium gegenüber vertreten wird. In diesem Fall werden wir, da nun durch das Betreiben der Liga der Kriegszustand zwischen ihr und Manticore herrscht, umgehend jeglichen solarischen Schiffen den Zugang zu jedem einzelnen durch uns gesicherten Nexus verwehren. Zudem werden wir die Stationskommandeure vor Ort darüber in Kenntnis setzen, dass wir uns mit der Liga im Krieg befinden, und sie entsprechend zu handeln haben.«
    »Damit habe ich kein Problem«, erwiderte White Haven. »Ich glaube zwar nicht, dass das viel bringen wird, aber zumindest gibt es dann dieses Mal keine Fragen hinsichtlich unserer Vorkriegs-Diplomatie.«
    »Moment!« Mit reumütiger Miene hob Elizabeth die Hand. »Ich kann zwar selbst nicht glauben, dass gerade ich das sage, aber so ist es nun einmal: Wäre es nicht vielleicht eine gute Idee, zunächst einmal herauszufinden, ob wir vielleicht doch zu einer Übereinkunft mit Pritchart kommen, bevor wir der Solaren Liga irgendein Ultimatum stellen?«
    »Bei allem schuldigen Respekt, Eure Majestät«, antwortete Langtry, »das Ultimatum wurde doch bereits gestellt – und zwar durch die Liga, nicht durch uns. Dieses Ultimatum ist sozusagen vor etwa zwo Wochen im Spindle-System eingetroffen. Genau das meint Hamish ja. Glücklicherweise lassen die Depeschen von Herzogin Harrington vermuten, dass die Chancen auf einen Friedensvertrag mit Nouveau Paris recht gut stehen. Natürlich neige auch ich nicht dazu, den Tag vor dem Abend zu loben, aber wir können es uns nicht leisten, unsere Politik der Liga gegenüber dadurch beeinflussen zu lassen, wie unsere Beziehungen zur Republik stehen. Ganz offensichtlich müssen wir das natürlich berücksichtigen, da sich diese beiden Faktoren einander auch immens beeinflussen werden. Aber wir können es uns nicht leisten, sie zu eng miteinander zu verknüpfen, wenn es darum geht, unsere Politik und unsere militärische Strategie zu entwerfen.«
    »Gut, das verstehe ich«, erwiderte
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