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Der letzte Befehl

Titel: Der letzte Befehl
Autoren: David Weber
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dabei sein Gesicht, und Daumen und zwei Finger jeder Hand signalisierten den Buchstaben ›F‹. Einen Moment hielt Nimitz inne, dann trennten sich seine Hände wieder, und Honor spürte, dass sie ihre Augenbrauen noch höher zog.
    »›Träumt-von-Frieden‹?«, sagte sie vorsichtig, als könne sie selbst nicht glauben, was sie sich da gerade sagen hörte. » Das ist sein Baumkatzenname?«
    Sehr entschieden nickte Nimitz, und Honor schmeckte seine Zuversicht – seine Überzeugung. Er glaubte wirklich an den Namen, den er Theisman gegeben hatte! Kein Wunder, dass er gezögert hatte, ihr das zu sagen! Wenn es in der Galaxis irgendjemanden gab, der die unerschütterliche, unaufhaltsame Bereitschaft unter Beweis gestellt hatte, wirklich alles zu tun, was die Pflicht ihm abverlangte, wie schlimm es auch sein mochte, dann war das Thomas Theisman! Er war derjenige, der die Republican Navy in eine Kriegsmaschinerie verwandelt hatte, die es tatsächlich im Gefecht mit der RMN aufnehmen konnte. Er war derjenige, der Unternehmen Donnerkeil geplant und ausgeführt hatte. Er hatte Operation Beatrice geplant. Er ...
    Honor hielt inne, und Nimitz blickte ihr so fest in die Augen, wie es selbst bei ihnen beiden nur äußerst selten vorkam. Mehrere scheinbar endlose Sekunden lang saßen sie so nur reglos dort. Dann holte Honor tief Luft.
    Ja, Theisman hatte immer seine Pflicht erfüllt. Das würde auch immer so bleiben, ohne Zögern, ohne Furcht, was auch immer ihm abverlangt würde. Doch wahrscheinlich ließe sich über sie selbst genau das Gleiche sagen. Was tat sie denn hier und jetzt, auf ausgerechnet diesem Planeten, wenn nicht auch sie ›vom Frieden träumte‹? Je mehr Honor darüber nachdachte, wie es gewesen sein musste, seine Sternnation all die Jahre gegen einen Feind zu verteidigen und gleichzeitig miterleben zu müssen, wie die Systemsicherheit Exempel an den Männern und Frauen statuierte, die er seit Jahren gekannt hatte, die vielleicht seine Freunde gewesen waren, desto bewusster wurde ihr, wie sehr jemand wie Thomas Theisman von Frieden träumen mochte.
    Ich wünschte, Elizabeth wäre hier , dachte sie. Sie kann ja vielleicht nicht ganz so gut Ariels Emotionen schmecken wie ich die von Nimitz, aber sie vertraut Ariel. Und wenn er ihr sagen würde, er stimme den Namen zu, die Nimitz Pritchart und Theisman gegeben hat ...
    »Dir ist schon klar, dass du mir mit dem, was du da gerade gesagt hast, die Entscheidung nicht gerade leichter machst, oder, Stinker?«, fragte sie ihn, ein schiefes Grinsen auf dem Gesicht.
    Er blinzelte, dann bliekte er zustimmend, strahlte seine unerschütterliche Liebe zu ihr aus ... und ließ sie gleichzeitig spüren, wie belustigt er war. Nimitz verstand ganz genau, dass seine Person nach Haven gekommen war, um etwas sehr, sehr Wichtiges zu erreichen. Er verstand sogar, worum es hierbei ging. Doch für ihn war das ganze Zwei-Bein-Konzept von ›Verhandlungen‹ völlig unsinnig, schließlich gehörte er einer Spezies von Telempathen an. Und Telempathen hätten sich nicht einmal dann in diplomatischen Täuschungsversuchen ergehen können, wenn sie es darauf angelegt hätten. Nimitz wusste natürlich, dass Honor nach den Regeln der Zwei-Beine spielen musste. Doch ihm selbst erschien dieser ganze Prozess unnötig weitschweifig, hinderlich und einfach nur albern.
    »Ja, klar«, sagte Honor und drückte ihn noch einmal an sich. »Für dich ist das ganz einfach, Stinker.«
    »Ja, Admiral?«
    Eloise Pritcharts Miene verriet höfliche Neugier, als sie Honor von deren Combildschirm aus anblickte. Ohne körperliche Nähe konnte Honor natürlich nicht die Emotionen der Präsidentin schmecken. Trotzdem war es offensichtlich, dass Pritchart sich fragte, warum Honor sich bei ihr gemeldet hatte, wenn ihre Delegationen sich doch ohnehin in nicht einmal einer halben Stunde wieder zusammensetzen würden.
    Na, das wird sie ja gleich herausfinden , dachte Honor. Und es wird interessant sein zu erfahren, ob sie und Theisman in der Art und Weise reagieren werden, wie das bei den Namen, die Nimitz ihnen verpasst hat, zu erwarten wäre.
    »Es tut mir leid, Sie zu stören, Madame Präsidentin«, sagte sie, »aber ich habe gerade eine Depesche aus der Heimat erhalten. Ihrerseits ist deswegen noch kein unmittelbares Handeln erforderlich«, versicherte sie Pritchart, als die Präsidentin fragend die Augenbrauen wölbte, »aber ich dachte, ich sollte Ihnen zumindest den Inhalt mitteilen – als Hintergrundwissen über
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