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Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Titel: Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood
Autoren: Michael Cordy
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abzeichneten, den Anschein von Dramatik und Bedrohung. Die roten Wagen der Feuerwehr von Portland waren bereits da, während uniformierte Polizisten die kleine Menschenmenge, die sich trotz der frühen Stunde vor dem Haus versammelt hatte, zurückdrängten. Ein Stück weiter halfen andere Polizisten und Sanitäter einer Gruppe Mädchen, die in dicke Decken gehüllt waren, in einen Bus.
    Chief Detective Karl Jordache stieg aus dem Wagen und nahm einen Schluck von dem schwarzen Arabica, den seine Frau für ihn gekocht und in die Thermoskanne gefüllt hatte. Der Detective war nicht besonders groß, aber kräftig gebaut – zu kräftig nach Meinung seines Arztes, der ihm eine cholesterinreduzierte, fettreduzierte und geschmacksfreie Diät verordnet hatte . Trotzdem saß sein dunkelgrauer Anzug perfekt und er war ein guter Läufer.
    » Und, Danny, was haben wir?«, rief er dem nächststehenden Polizisten zu.
    Der schaute in seinen Bericht und zeigte auf die Mädchen, die gerade in den Bus stiegen. » Waren mindestens elf Mädchen da unten, Chief. Sie sagen, man hätte sie entführt und unten im Keller eingesperrt. Die Jungs von der Feuerwehr meinen, wegen der Holzkäfige hätte das Haus gebrannt wie Zunder. Und wegen des Kerosins natürlich. Der ganze Keller stinkt danach.«
    » Was sind das für Mädchen?«
    » Ein paar Amerikanerinnen, die von zu Hause abgehauen sind, aber hauptsächlich Illegale aus Osteuropa. Haben die Russenmafia dafür bezahlt, sie in die USA zu schmuggeln und ihnen einen Job zu beschaffen. Sehen Sie die Kiefern da hinten am anderen Ende des Gartens? Ein paar von den Mädchen, die versucht haben zu fliehen, sind dort verscharrt worden.«
    » Wer hat eigentlich behauptet, die Sklaverei wäre abgeschafft?«, murmelte Jordache müde. » Diese Scheißkerle versprechen den Mädchen Geld und ein besseres Leben, dann sperren sie sie ein, nehmen ihnen die Pässe ab und machen sie drogenabhängig, bevor sie sie in die Prostitution zwingen.« Er seufzte. » Die Mädchen sind ja kaum älter als meine beiden Töchter. Sind alle heil rausgekommen?«
    » Jepp.«
    » Und was ist mit den Russen?«
    » Die haben sie mit ins Präsidium genommen. Zwei von ihnen haben ziemlich ernste Verbrennungen, aber sie werden’s überleben.«
    » Wie schade.« Jordache sah zu, wie die Sanitäter eine schwarze bewusstlose Gestalt zum Krankenwagen trugen. » Ist sie das? Die geheimnisvolle Retterin?«
    Ein Nicken. » Die Mädchen nennen sie ihren Schutzengel.«
    » Wohl eher ein Racheengel. Hab gehört, sie ist mit ’ner Axt in der Hand aus dem Nichts gekommen und hat auf die Käfige eingeschlagen.«
    » Ja, so haben es die Mädchen erzählt. Und die Russen sagen dasselbe. Angeblich war sie allein. Die Russen dachten, sie wär von der Polizei.«
    » Von der Polizei? Zu uns gehört sie jedenfalls nicht.«
    » Soweit wir wissen, gehört sie zu niemandem. Sie ist nirgendwo gemeldet. Niemand weiß, wer sie ist, woher sie kommt, was sie hier gemacht hat oder woher sie überhaupt von den Mädchen da unten im Keller wusste. Sie hat keinen Ausweis, nichts, nur ein silbernes Medaillon, das sie um den Hals trägt.«
    » Ein wahres Mysterium, was?« Jordache beobachtete, wie die Sanitäter die junge Frau in den Krankenwagen luden und die Türen schlossen. Als sie losfuhren und die Sirenen aufheulten, stieg auch er wieder ins Auto. » Mach du das hier fertig, Danny. Ich werd mal sehen, was ich über unsere Freundin in Erfahrung bringen kann.«
    Zwanzig Minuten später stand Jordache in der Notaufnahme des Portland General Hospitals vor einer Assistenzärztin mit ausgeprägtem Beschützerinstinkt, die sich standhaft weigerte, ihn zu der geheimnisvollen jungen Frau hinter den grünen Gardinen durchzulassen.
    » Ich muss ihr dringend ein paar Fragen stellen, Doc.«
    » Niemand wird ihr irgendwelche Fragen stellen«, entgegnete die Ärztin, » nicht bevor wir sie untersucht haben.«
    » Hilfe!« Der Schrei, der hinter der Gardine hervordrang, klang so rau, dass er kaum menschlichen Ursprungs sein konnte. Die Assistenzärztin drehte sich um und zog die Gardine zurück. Die junge Frau hatte sich im Bett aufgesetzt und einen schwarzen Arm gegen die Wand gestützt. Mit dem anderen zeigte sie auf eine leere Krankenliege, die rechts neben ihr stand. » Helfen Sie ihm«, bat sie mit vom Rauch kratziger Stimme. Das Weiße ihrer vor Schreck weit aufgerissenen Augen wirkte ungewöhnlich hell in ihrem schwarzen Gesicht.
    » Was ist los?«, fragte die
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