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Der Krieg gegen die Yukks

Der Krieg gegen die Yukks

Titel: Der Krieg gegen die Yukks
Autoren: Keith Laumer
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feierlich an. „Eine große Sache, Barney. Heißt der goobernetische Gooberwirklichkeits-Simulator. Ganz streng geheim.“
    „Simulator?“ Barnaby wölbte die Augenbrauen fast bis zum Haaransatz hinauf.
    „Klar. Eine tolle Idee.“ Horace blickte sich um. „Komm ‘rein“, sagte er verstohlen. „Ich laß dich einen Blick darauf werfen.“
    Barnaby betrat hinter Horace die weite Halle. Zwanzig Meter über ihm wölbte sich ein Dach aus Gooberplast und ließ warmes, goldenes Licht herein. Links war eine Reihe massiver Maschinen, die in grauen Gehäusen steckten, daneben die Bedienungskanzel. Davon abgesehen war die Halle leer.
    „Die Idee stammt diesmal vom Alten selbst“, sagte Horace. „Kam vor ungefähr einem halben Jahr direkt aus seinem Büro. Hatte den größten Vorrang. Wir haben die Sache durchgezogen. Jetzt ist alles betriebsbereit. Er will morgen der Industrie eine Vorführung geben. Ich persönlich glaube, er ist hinter einem Regierungsauftrag her.“
    „Was macht das Ding?“
    „Die verrückteste Sache, die du je gesehen hast“, sagte Horace. Er ging in die Bedienungskanzel und zeigte auf die ausgedehnte Schalttafel. „Hier füttert man die Daten ein. Sie laufen in den kybernetischen Hauptspeicher im Keller Eins. Dort werden sie verarbeitet. Siehst du das dicke Kabel dort? Direkte Verbindung zum Hauptkraftwerk. Da können über 50 Goobermegs abgezapft werden. Wenn das rote Licht aufleuchtet, legt man den Hauptschalter hier um. Das läßt den Simulator anlaufen, und das lebensgroße Modell baut sich auf.“
    „Horace – soll das heißen, daß eine simulierte Umwelt aufgebaut wird?“
    Horace riß den Mund auf. „He, woher weißt du das?“
    „Hör mal, Horace, bist du dir sicher? Ich habe eben mit Mr. Goober gesprochen …“
    „Ach.“ Horace wirkte erleichtert. „Er hat dir davon erzählt. Ich hatte schon Angst, es gäbe eine undichte Stelle. Naja, morgen wird’s ja den Werbeagenturen vorgeführt.“
    „Werbeagenturen? Was wollen die denn mit einem Umweltsimulator?“
    „Ist doch klar, Marktanalyse! Mit dieser Anlage kann der Werbemann in die tiefsten Geheimnisse des amerikanischen Lebens eindringen! Kein Herumrätseln mehr, welche Marke Anti-Körpergeruch die typische amerikanische Familie verwendet. Man speist die Daten ein und sieht es sich an!“
    „Aber Horace, das kann er doch nicht. Das ist ein Eingriff in die Privatsphäre! Ich habe mit der Anlage etwas anderes vorgehabt! Ich wollte dem menschlichen Wissen weiterhelfen!“
    „Wie? Einen Augenblick mal, Barney! Willst du damit andeuten, daß der alte Goober – dir deine Idee gestohlen hat?“
    „Es sieht so aus, und es hat den Anschein, daß er sie verwenden will, um noch mehr Goobertrödel loszuwerden. Ich wollte der Menschheit helfen, nicht die persönlichen Dinge der Leute ausspionieren.“
    „Persönliche Dinge? Was für persönliche Dinge? Schließlich werden doch alle von der Regierung bezahlt …“
    „Wir werden nicht von der Regierung bezahlt. Du arbeitest für die Firma Goober, und ich bin mein eigener Unternehmer.“
    „Läuft doch aufs gleiche hinaus. Die Firma Goober arbeitet nur auf Regierungsauftrag, und du bist Sozialhil-feempfänger. Seit die Sache mit der hundertprozentigen Einkommenssteuer durch ist, kann man doch kaum noch was auf eigene Faust machen, oder?“ Horace mußte kichern. „Also Barney, wenn man schon die Große Gesellschaft will, dann muß man ein paar Luxusdinge wie zum Beispiel die Privatsphäre aufgeben.“
    „Aber die Leute haben doch Grundrechte.“
    Horace drohte ihm mit dem Zeigefinger. „Barney, du kannst doch nicht für Onkel Sam arbeiten, in staatlichen Häusern wohnen, von staatlichen Almosen leben und immer noch von Rechten faseln.“
     
    Eine Stunde später saß Barnaby in seinem Zimmerchen in einer der Kasernen für Junggesellen und wurde ärgerlich, als das Gooberskop summte. Er schaltete ein, und auf dem großen Bildschirm tauchte das hübsche Gesicht einer jungen Frau auf.
    „Ah, hallo, Gigi, was willst du?“
    „Barnaby! Das soll Höflichkeit sein? Wie lief die Unterredung? Wird der alte Gooberknabe deine Erfindung finanzieren?“
    „Ha, er hat sie schon finanziert! Morgen soll eine große Vorführung stattfinden.“
    „Barnaby, das ist ja herrlich!“
    „Das Problem ist nur, daß er mich kaltgestellt hat. Er hat herumerzählen lassen, daß es seine Idee ist, und als ich noch einmal zu ihm ging und eine Erklärung verlangte, da hieß es, er sei zu einer großen
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