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Der Krieg Der Diebe

Titel: Der Krieg Der Diebe
Autoren: Robert Asprin
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blassen Augen durchbohrte ihn. Ilsiger wurden von den Rankanern Winder genannt. Wenn man Lastel so anschaute, wußte man, weshalb. Sie empfand Ekel und nahm die Augen von ihm.
    Der Mann vor ihr senkte die Lider und murmelte, daß ihre Abmachung nicht von der Magiermörderin Cime abhängig gemacht worden wäre; daß er ohnehin mehr tat, als er eigentlich müßte, und das noch dazu für einen geringen Gewinn bei hohem Risiko.
    Und um zu beweisen, daß er immer noch auf ihrer Seite war, warnte er sie erneut vor den Stiefsöhnen: »Dieses Paar Hurenbrüder, das Tempus auf uns angesetzt hat, sollte uns beschäftigen, nicht Geld - das keiner von uns noch lebend ausgeben kann, wenn ...« Ein Sklave schrie auf, ob vor Lust oder Schmerz, hätte Roxane nicht zu sagen vermocht. Lastel blickte nicht einmal auf, sondern fuhr fort: ». Tempus herausfindet, daß wir vierhundert Pfund Krrf in .«
    Sie unterbrach ihn, damit er das Versteck nicht erwähnte. »Dann tu, was ich dir sage, ohne Fragen zu stellen. Danach werden wir frei sein von dem Problem, das sie darstellen, und werden unsere eigenen Quellen haben, von denen wir erfahren, was Tempus tut und was er nicht tut.«
    Ein Sklave servierte Glühwein, und beide nahmen einen der Goldsilberkelche. Roxane bot dieses Getränk einen Vorteil: In seinen Tiefen konnte sie sehen, welche Gedanken dem fetten Drogenhändler durch den Kopf gingen.
    Er dachte an sie, und sie sah ihre eigene Schönheit: ihr feines Haar, ebenholzschwarz und weich gewellt, ihre Haut wie Samt. Er stellte sie sich nackt vor und mit seinen Hunden. Wortlos, mühelos wünschte sie ihm eine Krankheit, die kein Freistätter Magier oder Heiler lindern konnte, und die eitrige Geschwüre an den Lippen und dem Geschlechtsteil einschloß, und dazu einen Virus, der sie lenkte und sich ins Gehirn grub, um es erst wieder zu verlassen, wenn sie es so wollte. Sie achtete jedoch selbst kaum darauf, es war lediglich ein Zeichen ihres Grimms - gleiches für gleiches. Möge seine Seele sich entlarven, hatte sie bestimmt.
    Um ihre langbeinige Nacktheit von der Oberfläche ihres Weines zu vertreiben, sagte sie nun: »Du kennst die anderen Wirte. Der Besitzer der Bierstube hat eine Tochter, die bald die Schule abschließt. Sieh zu, daß du eine Feier für sie gibst, und laß durchblicken, daß du diesen Kindern Krrf verkaufst - Tamzen heißt das Mädchen, das ich meine. Dann soll dein Knecht sie zur Schlachterstraße bringen und sie dort lassen - bis zu sechs Kindern -, drogenbetäubt und mitten im Elendsviertel.«
    »Das soll zwei grimmige Stiefsöhne gefügig machen? Ihr kennt doch die Männer, die ich meine? Janni? Und Katzenpfote? Sie treiben’s miteinander, die Stiefsöhne. Mädchen sind ihnen nicht wichtig. Und Katzenpfote - er hat’s mit Kindern -, ich habe ihn noch nie mit einem Mädchen gesehen, das schon alt genug für Brüste gewesen wäre. Gewiß .«
    »Gewiß«, unterbrach sie ihn ruhig, »willst du gar nicht mehr als das wissen - falls etwas schiefgeht. In der Unwissenheit liegt Schutz.« Mehr sagte sie ihm nicht - nicht, daß Nikodemus, genannt Katzenpfote, von Azehur gekommen war, wo er seinen Spitznamen erworben hatte und von wo aus er sich einen Weg über Mygdonien in Richtung Syr erkämpft hatte, um ein Trospferd zu suchen. Dabei hatte er sich als Karawanenwächter und alles mögliche andere verdingt. Sie erwähnte auch nicht, daß ein Streit über eine an Bergbanditen verlorene Lieferung ihn verpflichtet hatte, ein Jahr lang einem Nisibisimagier zu dienen - ihrem Lordliebsten. Um Nikodemus war ein Strick, an dem sie bloß zu ziehen brauchte.
    Und wenn er es spürte, würde es zu spät und sie am Ende des Strickes sein.
    Tempus hatte Niko gestattet, seine Fuchsstute von seinem eigenen Trospferd begatten zu lassen, um das Munkeln unter den Stiefsöhnen zum Verstummen zu bringen, daß ihr Marschall Niko und Janni einen gefährlichen Auftrag in der Stadt erteilt hatte, um den schwarzhaarigen Kämpfer zu bestrafen, weil er Tempus’ Partnerschaftsangebot abgelehnt und sich statt dessen mit Janni zusammengetan hatte.
    Jetzt trug die Stute, und Tempus war neugierig, was für ein Fohlen aus dieser Vereinigung hervorgehen würde. Aber immer noch wurde hinter seinem Rücken gemunkelt.
    Critias, Tempus’ rechte Hand, machte eine Pause in seinem düsteren Bericht und rührte sein allmählich abkühlendes Getränk aus Wein, Gerste und Ziegenkäse mit einem Finger, dann wischte er ihn an seinem Plattnerharnisch ab, dem das
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