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Der Konvent der Zauberer

Der Konvent der Zauberer

Titel: Der Konvent der Zauberer
Autoren: Martin Scott
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hätte, als er noch als Stadionzauberer beschäftigt gewesen war. Die Stadionverwaltung beschäftigt einen Zauberer, der dafür sorgen soll, dass die Rennen nicht durch Zauberei manipuliert werden. Doch es kamen Gerüchte auf, Astral hätte sich bestechen lassen und beide Augen zugedrückt. Ein gewisser einflussreicher Senator konnte so mithilfe eines eigenen Zauberers mit seinen Gespannen ungefährdete Siege nach Hause fahren. Daraufhin gab es eine Menge böses Blut in der Stadt, und Astral drohte eine lange Gefängnisstrafe.
    Zu seinem Glück gelang es mir, genug Beweise für ihn zu sammeln, und damit meine ich, zu fälschen, um eine Anklage gegen ihn unmöglich zu machen. Man erlaubte Astral, auch weiterhin in der Stadt zu bleiben, vorausgesetzt allerdings, dass er sich niemals mehr im Stadion blicken ließ. Dank meiner Bemühungen blieb ihm selbst der Ausschluss aus der Zaubererinnung erspart. Daher darf er auch an dem Konvent teilnehmen, obwohl ich nicht weiß, ob er das tun wird. Der Konvent könnte für ihn ein recht empfindliches Thema sein. Astral ist im Moment bei Hofe nicht gern gesehen, und ich weiß nicht, wie er sich mit den anderen Zauberern versteht.
    Astrals Haus ist zwar recht gemütlich, aber nicht gerade ein Heim, als dessen Besitzer man einen mächtigen Zauberer vermuten würde. In Thamlin bewohnt Harmonius Alp-Elf eine Villa, deren Grundstück so groß ist, dass er einmal im Jahr ein Pferderennen für alle Zauberlehrlinge veranstaltet. Hier im bescheideneren Pashish wäre es schon schwierig, auch nur ein Pony in Astrals Gärtchen zu schaffen.
    Er begrüßt mich herzlich, wie immer. Es erleichtert ihn, ein freundlich gesinntes Gesicht aus der Vergangenheit zu sehen.
    »Thraxas, ich habe dich erwartet. Wein?«
    »Lieber ein Bier. Darf ich mich vor deinen Kamin setzen? Mein warmer Mantel verliert allmählich seinen Zauber.«
    Astral verdient sein Geld damit, dass er Horoskope erstellt, Heiltränke verkauft und mit dergleichen Hokuspokus, aber in Pashish haben die Menschen nicht viel Geld. In Turai ist südlich des Flusses ohnehin wenig Geld in Umlauf, es sei denn, man zählt die Bruderschaft mit, die hier die Kriminalität kontrolliert. Den Ganoven geht es immer gut, aber man kann nicht behaupten, dass sonst noch jemand in Wohlstand lebt. Astral hat nur eine Haushälterin, und die hat schon Feierabend gemacht. Also lässt er mich persönlich herein und nimmt mir den Mantel ab.
    »Ich heize ihn dir auf, bevor du gehst. Was treibt dich denn bei dem Wetter auf die Straße?«
    Ich erzähle ihm von meiner fruchtlosen Beschattung der Händlergattin.
    »Die Frau ist vollkommen unschuldig, soweit ich das beurteilen kann. Sie ist zwar besessen von ihren Schönheitsbehandlungen, aber seit ich ihren Ehemann kennen gelernt habe, kann ich verstehen, warum es sie nach einem Hobby gelüstet.«
    Wir sitzen da und plaudern über dies und das. Ich warte, bis Astral ein bisschen Wein intus hat, bevor ich das Thema auf den bevorstehenden Konvent der Zauberer bringe.
    »Hast du vor, daran teilzunehmen?«
    Der Zauberer streicht sich über den Bart. Die meisten Zauberer in Turai tragen Bärte. Außerdem schmücken sie sich mit ihren Regenbogenumhängen. Die sind ihre Innungsabzeichen.
    »Ich weiß noch nicht so recht. Ich bin zwar noch Mitglied, aber …«
    Er zuckt ratlos mit den Schultern. Ich sage ihm, dass er hingehen sollte.
    »Es wäre eine Schande, wenn du versäumst, deine alten Freunde wieder zu treffen.«
    »Heutzutage habe ich viele alte Freunde, die nicht gerade scharf darauf sind, mir über den Weg zu laufen, Thraxas.«
    »Das mag auf die Leute aus dem Palast zutreffen. Und auf die von der Rennbahn. Aber deine Zaubererkollegen? Kümmern die deine kleinen Unstimmigkeiten mit dem Gesetz? Schließlich hast du die Vorschriften der Innung nicht verletzt. Meine Güte, wenn die Zaubererinnung jeden ausschließen würde, der mit dem Gesetz in Konflikt geraten ist, dann wäre der Konvent überflüssig. Schließlich muss ich Gorsius Sternengucker ständig aus der Patsche helfen.«
    Astral lächelt. Gorsius Sternengucker bekleidet einen respektablen Posten im Palast. Aber er hat die unselige Angewohnheit, sich in Bordellen zu betrinken und dann eine Szene zu machen.
    »Vielleicht hast du Recht. Es ist schon sehr lange her, dass sie hier einen Konvent abgehalten haben. Es wäre wirklich eine Schande, ihn zu verpassen.«
    Natürlich weiß Astral auch, dass die Turanianer Lisutaris als Oberhexenmeisterin der Innung
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