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Der Junge mit den blauen Haaren

Der Junge mit den blauen Haaren

Titel: Der Junge mit den blauen Haaren
Autoren: Doris Loesel
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nicht weiß), schlucke heftig an dem Kloß in meinem Hals bei dem unglaublich romantischen Heiratsantrag, werde knallrot, als die Hochzeitsnacht-Szene über den Bildschirm flimmert, wechsle meine Gesichtsfarbe schneller als ein Chamäleon, als Bella endlich ein Vampir ist und Edward ihr sehr anschaulich zeigt, wie sehr er sich doch bisher zurück gehalten hat …
    … und fahre voll auf Robert Pattinson ab.
    „ Ich hab‘s befürchtet“, sagt Kay, der meinen schmachtenden Blick richtig interpretiert.
Gerade setze ich zu einer Erklärung darüber an, dass sich wohl jedes Mädchen einen Freund wie Edward wünscht. Einen Freund, der es beschützt, der alles für das Mädchen tun würde, das er liebt … als mir klar wird, dass Kay genau das ist.
Er ist der Junge, der immer für mich da ist, der mich beschützt … der mich … liebt?
„Danke“, bringe ich über meine zitternden Lippen, als der letzte Ton des wunderschönen Liedes verklungen ist, „vielen, vielen Dank für … oh Gott, Kay … das ist das Liebste, das jemals irgendwer für mich getan hat“, schluchze ich.
„Nun“, räuspert sich Kay, „ich hoffe doch sehr, dass ich nicht nur irgendwer bin.“
Heftig schüttele ich, noch immer haltlos vor mich hin schluchzend, meinen Kopf. Alles, Kay, du bist alles!

33)
    D en Rest der Nacht – viel ist davon nicht mehr übrig - träume ich von Twilight. Und New Moon … naja, und vom Rest der Saga.
Seltsam nur, dass Edward das Gesicht von Kay hat. Oder auch gar nicht seltsam.
Gäbe es da nicht noch jede Menge ungeklärter Dinge zwischen Kay und mir, würde ich mit meinen Träumereien gerne auch noch am nächsten Morgen fortfahren.
Aber irgendwann muss ich all meinen Mut zusammenkratzen und ihn auf seine Vergangenheit ansprechen.
Gerade überlege ich feige, dass ich die Gelegenheit zu einem Gespräch in einem unserer gemeinsamen Träume beim Schopf packen könnte, als Elfi, eine Mitschülerin, zu uns kommt.
„Ihr beide sollt sofort in Mrs. McMillans Büro kommen!“, fordert sie uns mit hochroten Wangen auf und entfernt sich so schnell wieder von uns, als habe sie Angst, sich mit einem Virus anzustecken.
Kay und ich sehen uns ratlos an. Dann erheben wir uns von der Parkbank, auf der wir eben noch Händchen haltend gesessen haben.
„Hast du eine Ahnung, was sie von uns will?“, fragt er.
Stumm schüttele ich meinen Kopf, als sich ein Gedanke einschleicht.
„Denkst du, es hat etwas mit uns zu tun?“, frage ich dann, „also, ich meine …“
„Ich weiß, was du meinst“, antwortet Kay, „keine Ahnung. Wir sind schließlich nicht das einzige Pärchen hier, oder?“
Nein, das sind wir nicht. Rheena und Tiger haben ihre Gefühle auch öffentlich gemacht und es gibt noch drei weitere Liebespärchen, die sich inzwischen geoute t haben.
Kein Wunder eigentlich, wenn man das ganze Jahr über immer nur dieselben Leute um sich hat, oder? Da reduziert sich die Auswahl gewaltig.
Entschlossen greift Kay nach meiner Hand und ich lasse es zu. Die Geste gibt mir ein Gefühl der Ruhe … wenn auch nur für wenige Sekunden.

    „ Ich habe Sie beide zu mir bestellt, weil mir zu Ohren gekommen ist, dass Sie eine der Grundregeln von Castillian verletzt haben.“
Die Direktorin schleudert uns die Worte entgegen, kaum dass wir ihr Büro betreten haben.
Kay und ich wechseln einen Blick. Hat jemand mitbekommen, dass wir öfter zur Zitrus-Lichtung verschwinden? „ Und was genau wird uns vorgeworfen, Mrs. McMillan?“
Kays Stimme ist ruhig und freundlich.
„Nun, wenn Sie das nicht selbst wissen.“ Die Internatsleiterin rümpft angewidert die Nase.
Die Türe öffnet sich und Miss Viola schlüpft herein.
„Entschuldigt bitte die Verspätung!“
Augenblicklich wird Mrs. McMillans Miene freundlicher … aber nur so lange, bis sie uns wieder ins Auge fasst.
Sie räuspert sich mehrmals, als ob sie überlegt, wie sie ihren Vorwurf am geschicktesten in Worte verpacken kann.
„Ihnen wird vorgeworfen, in einer Weise miteinander verkehrt zu haben, wie es Ihnen nicht gestattet ist.“
Ich sitze da wie vom Donner gerührt und auch aus Kays Gesicht weicht alle Farbe.
„Wie … bitte?“, keucht er.
Nun, immerhin ist er imstande, überhaupt etwas von sich zu geben.
Mir hingegen fehlt sogar die Luft zum Atmen.
„Sie wissen genau, was ich meine“, fährt Mrs. McMillan dazwischen, „ich drücke schon ein Auge zu, wenn es hier zu romantischen Küssen oder Händchenhalten kommt.“ Ihrer Mimik nach zu urteilen, findet sie alleine die
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